Battaglin überholte 250 Meter vor dem Ziel den bis dahin führenden Danilo Di Luca und zog bei strömendem Regen unaufhaltsam dem Ziel entgegen. Die deutschen Fahrer hatten auf der zweitlängsten Strecke des Giros wie erwartet nichts mit dem Ausgang der Etappe zu tun. Der Erfurter Patrick Gretsch hatte 40 Kilometer vor dem Ziel zwar noch in Führung gelegen, fiel aber zwischen den beiden Anstiegen Vibo Valentina und Croce Ferrata zurück.
Für Battaglin, dessen Vater 1981 den Giro gewonnen hatte, war es der bisher größte Erfolg in seiner Karriere. "Ich bin überrascht. Gestern hatte ich Pech, und ich wollte es heute besser machen. Und besser konnte es gar nicht laufen", sagte der Tagessieger.
Luca Paolini, der Gewinner der Etappe des Vortages, fuhr als Zehnter durchs Ziel und verteidigte das Rosa Trikot des Gesamtführenden. "Das war heute ein langer und harter Tag. Wir sind zufrieden, das Trikot verteidigt zu haben", befand der Profi des russischen Katusha- Teams. Der 36 Jahre alte Italiener hat 17 Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer Rigoberto Uran. Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins rutschte im Gesamtklassement auf Rang sechs ab und hat nun 34 Sekunden Rückstand auf Paolini.
Die deutschen Fahrer hatten wie erwartet nichts mit dem Ausgang der Etappe zu tun. Der Erfurter Patrick Gretsch hatte 40 Kilometer vor dem Ziel zwar noch in Führung gelegen, fiel aber zwischen den beiden Anstiegen Vibo Valentina und Croce Ferrata zurück. Zuvor fuhren die Starter 190 Kilometer auf ebener Strecke am Meer entlang, bevor es hinauf zu den beiden Bergankünften ging.
Der Thüringer John Degenkolb, der sich einen Etappen-Erfolg beim Giro als Ziel gesetzt hatte, trat nicht in Erscheinung. Der 24-Jährige hatte sich für den Dienstag ohnehin nichts ausgerechnet. "Ich habe mir die Etappe angeschaut. Der Berg am Ende wird wohl zu schwer für uns sein", bemerkte der Argos-Shimano-Fahrer vor dem Start. Der 5. Etappe, die am Mittwoch von Cosenza über 203 Kilometer nach Matera führt, blickt Degenkolb optimistischer entgegen. "Dort könnte was gehen", meinte er.
4. Etappe, Policastro Bussentino - Serra San Bruno (246 km):
1. Enrico Battaglin (Italien) - Bardiani Valvole-CSF Inox 6:14:19 Std.; 2. Fabio Felline (Italien) - Androni Giocattoli-Venezuela; 3. Giovanni Visconti (Italien) - Movistar; 4. Rigoberto Uran (Kolumbien) - Sky; 5. Arnold Jeannesson (Frankreich) - FDJ; 6. Cadel Evans (Australien) - BMC; 7. Beñat Intxausti (Spanien) - Movistar; 8. Ryder Hesjedal (Kanada) - Garmin-Sharp; 9. Robert Kiserlovski (Kroatien) - RadioShack-Leopard Trek; 10. Luca Paolini (Italien) - Katusha alle gleiche Zeit; ... 75. Danilo Hondo (Lugano/Schweiz) - RadioShack-Leopard Trek + 5:05 Min.; 90. Christian Knees (Euskirchen) - Sky + 7:30; 102. Patrick Gretsch (Kreuzlingen/Schweiz) - Argos-Shimano + 10:25; 137. Paul Martens (Lanaken/Belgien) - Blanco + 16:53; 142. John Degenkolb (Erfurt) - Argos-Shimano gleiche Zeit
Gesamtwertung, nach der 4. Etappe:
1. Luca Paolini (Italien) - Katusha 15:18:51 Std.; 2. Rigoberto Uran (Kolumbien) - Sky + 0:17 Min.; 3. Beñat Intxausti (Spanien) - Movistar + 0:26; 4. Vincenzo Nibali (Italien) - Astana + 0:31; 5. Ryder Hesjedal (Kanada) - Garmin-Sharp + 0:34; 6. Bradley Wiggins (Großbritannien) - Sky gleiche Zeit; 7. Giampaolo Caruso (Italien) - Katusha + 0:36; 8. Sergio Luis Henao (Kolumbien) - Sky + 0:37; 9. Mauro Santambrogio (Italien) - Vini Fantini-Selle Italia + 0:39; 10. Cadel Evans (Australien) - BMC + 0:42; ... 60. Danilo Hondo (Lugano/Schweiz) - RadioShack-Leopard Trek + 7:37; 97. Christian Knees (Euskirchen) - Sky + 19:49; 109. Patrick Gretsch (Kreuzlingen/Schweiz) - Argos-Shimano + 22:44; 121. Paul Martens (Lanaken/Belgien) - Blanco + 25:49; 131. John Degenkolb (Erfurt) - Argos-Shimano + 26:34 (dpa)