Cancellara und Riis einigten sich auf eine vorzeitige Auflösung des ursprünglich noch bis 2011 laufenden Vertrages. Das bestätigte der Däne gegenüber dem Kopenhagener Sender TV2 Sport am Samstag am Rande der Vuelta. Dort stieg Cancellara am Freitag vorzeitig vom Rad - zum Unmut der Teamleitung. Wohl auch deshalb betonte Riis am Samstag: "Fabian kann nicht ersetzt werden. Aber es muss der Wille und der Wunsch da sein, für unser Team zu fahren." Auf der 19. Etappe hatte Cancellara die Spanienrundfahrt überraschend nach 20 Kilometern beendet. Doch nicht nur die vorzeitige Aufgabe - lediglich ein Ausstieg nach der Etappe sei beschlossene Sache gewesen - stieß Saxo Bank übel auf: Angeblich stieg der Zeitfahrweltmeister ins nächste Flugzeug, ohne sich von der Mannschaft zu verabschieden.
Er ist aus unbekannten Gründen vom Rad gestiegen, hat den ersten Flieger genommen und geht jetzt nicht an sein Handy.
Saxo-Bank-Teamchef Bradley McGee über Cancellaras Vuelta-Aufgabe
"Wir sind extrem enttäuscht von Fabians Aufgabe. So sollte sich ein Champion nicht verhalten. Er ist aus unbekannten Gründen vom Rad gestiegen, hat den ersten Flieger genommen und geht jetzt nicht an sein Handy", hatte Saxo-Bank-Teamchef Bradley McGee am Freitag geschimpft. Was die Aufgabe für Cancellaras Start bei der Straßenrad-WM vom 29. September bis 3. Oktober im australischen Geelong bedeutet, ist unklar.
Folgt Cancellara den Schleck-Brüdern nach Luxemburg?
Sein Abschied von Saxo Bank ist dagegen nun beschlossene Sache. Durch den Auflösungsvertrag ist nebenbei auch den Spekulationen um eine millionenschwere Ablösesumme ein Ende gesetzt worden. Der 29-Jährige wird nun mit dem neuen luxemburgischen Team in Verbindung gebracht, zu dem sich bereits die Schleck-Brüder verabschiedet hatten. Für Saxo Bank ist Cancellaras Weggang ein weiterer schwerer Verlust. Der dänische Rennstall richtet in der kommenden Saison alles auf den amtierenden Tour-Sieger Alberto Contador aus, der vom Team Astana losgeeist worden war.