Olympia

Notizen: Lölling auf Goldkurs - Wellinger Vierter in Quali

Der Olympia-Freitag: Bäumler lobt Savchenko

Notizen: Lölling auf Goldkurs - Wellinger Vierter in Quali

Greift nach den Sternen: Jacqueline Lölling.

Greift nach den Sternen: Jacqueline Lölling. imago

Skeleton: Lölling greift nach den Sternen

Skeleton-Weltmeisterin Jacqueline Lölling liegt auf Goldkurs. Die Weltcup-Gesamtsiegerin von der RSG Hochsauerland übernahm zur Halbzeit der insgesamt vier Läufe im Olympic Sliding Centre die Führung. Vor den abschließenden zwei Finalläufen am Samstag schob sie sich im zweiten Durchgang von Rang zwei nach vorne und hat zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Österreicherin Janine Flock. Die drittplatzierte Britin Lizzy Yarnold hat eine Zehntelsekunde Rückstand auf Lölling. Die Berchtesgadenerin Anna Fernstädt liegt als Fünfte mit nur 0,30 Sekunden Rückstand ebenfalls aussichtsreich im Rennen. Ex-Weltmeisterin Tina Hermann aus Königssee fiel im zweiten Lauf auf Rang sechs zurück, hat aber ebenfalls noch Chancen auf Edelmetall.

Jungk & Co. abgeschlagen - Gold nach Südkorea

Die deutschen Skeleton-Männer sind dagegen klar an einer Medaille vorbeigefahren. Der WM-Zweite Axel Jungk aus Oberbärenburg, der Oberhofer Christopher Grotheer und Alexander Gassner aus Winterberg belegten die Plätze sieben, acht und neun. Olympiasieger wurde der Südkoreaner Yun Sung-Bin. Der Gesamtweltcup-Gewinner verwies den Russen Nikita Tregubov auf den Silber-Platz, Bronze ging an den Briten Dom Parsons. Der fünfmalige Weltmeister Martins Dukurs aus Lettland, der vor dem Final-Durchgang auf Rang zwei lag, rutschte noch auf den vierten Platz ab.

Skispringen: Wellinger steuert Doppel-Olympiasieg an

Andreas Wellinger

Landete in der Qualifikation auf Platz vier: Andreas Wellinger. picture alliance

Nach seinem Olympiasieg von der Normalschanze hat Andreas Wellinger seine Ambitionen auf eine Medaille auch für den Wettbewerb von der Großschanze am Samstag (13.30 Uhr MEZ) angemeldet. Der Bayer kam in der Qualifikation auf 135 Meter und belegte damit Platz vier. Mit ihm zogen auch die übrigen DSV-Springer in den Wettbewerb ein. Markus Eisenbichler sprang wie Wellinger 135 Meter und wurde Neunter, Karl Geiger belegte mit 130,5 Metern Rang zwölf und war damit unmittelbar vor Richard Freitag platziert, der auf 130 Meter kam. Qualifikations-Sieger wurde der Norweger Robert Johansson. Er flog ebenfalls 135 Meter weit und erhielt 131,9 Punkte. Damit war er 3,2 Zähler besser als sein Teamkollege Johann Andre Forfang, der 137 Meter erreichte. Dritter der Qualifikation wurde Ryoyu Kobayashi. Der Japaner stellte mit 143,5 Metern den Schanzenrekord von Stephan Leyhe ein. Da er jedoch drei Luken weiter oben gestartet war, bekam er nur 127,6 Punkte.

Schlierenzauer gestrichen

Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer ist für das Springen von der Großschanze aus Österreichs Aufgebot gestrichen worden. In der internen Qualifikation war der Team-Olympiasieger von 2010 der schlechteste der fünf ÖSV-Skispringer und muss damit am Samstag (13.30 Uhr/MEZ) pausieren. Statt Schlierenzauer werden für das Team von Trainer Heinz Kuttin Top-Athlet Stefan Kraft sowie Michael Hayböck, Clemens Aigner und Manuel Fettner an den Start gehen. Schlierenzauer hatte als 22. schon von der Normalschanze am vergangenen Samstag nicht überzeugt. In seiner Karriere hat der Tiroler 53 Weltcup-Springen gewonnen.

Ski-Freestyle: Erste Medaille für Weißrussland

Ski-Freestylerin Hanna Huskowa hat überraschend im Sprung-Wettbewerb triumphiert und Weißrussland die erste Medaille in Pyeongchang verschafft. Sie profitierte auch von Fehlern und Stürzen der Konkurrentinnen und gewann mit 96,14 Punkten. Die Chinesin Zhang Xin holte knapp dahinter Silber und lag klar vor ihrer Teamkollegin Kong Fanyu, die sich Bronze sicherte. Deutsche Teilnehmerinnen waren nicht am Start.

Snowboard: Fischer ausgeschieden - Moioli gewinnt

Deutschlands erste Olympia-Teilnehmerin im Snowboardcross seit zwölf Jahren ist im Viertelfinale ausgeschieden. Jana Fischer blieb am Freitag in ihrem Lauf ohne Chance und wurde Vierte. Nur die besten Drei zogen ins Halbfinale ein. Die 18-jährige Fischer aus Löffingen ist die erste deutsche Snowboardcrosserin bei Olympia seit Katharina Himmler 2006. Himmler war damals Zwölfte geworden.

Jana Fischer

Schied im Snowboard-Cross im Viertelfinale aus: Jana Fischer. Getty Images

Fischer war in ihrem zweiten Qualifikationslauf gestürzt. Die 18-Jährige hatte bei hohem Tempo die Kontrolle verloren und war im Fangnetz gelandet, fuhr aber anschließend noch ins Ziel. Sie wurde danach wegen Nasenblutens versorgt, startete dann aber trotzdem im Viertelfinale. Bei den Herren hatte es am Donnerstag zahlreiche Stürze und Kritik an der Strecke gegeben.

Die Italienerin Michaela Moioli holt schließlich Gold. Im Finale setzte sich die 22-Jährige vor Julia Perreira de Sousa Mabileau aus Frankreich und der Tschechin Eva Samkova, Goldmedaillengewinnerin von Sotschi 2014, durch. Weltmeisterin Lindsey Jacobellis (USA) ging als Fünfte leer aus. Ihr größter Erfolg bleibt Silber von den Spielen 2006 in Turin.

Eiskunstlauf: Bäumler lobt Savchenko - "Hut ab"

Der frühere Eiskunstlauf-Star Hans-Jürgen Bäumler hat euphorisch auf den Olympiasieg von Aljona Savchenko/Bruno Massot reagiert. "Die Kür, die die beiden gelaufen sind, wird für Jahrzehnte eine Messlatte sein2, sagte der 76-Jährige in einem Telefon-Interview des TV-Senders Eurosport. Bäumler, der zusammen mit Marika Kilius 1960 und 1964 Silber bei Winterspielen gewonnen hatte und zweimal Weltmeister war, äußerte großen Respekt vor der Leistung von vor allem der 34 Jahre alten Savchenko, die in Pyeongchang im fünften Anlauf bei Olympia triumphiert hatte. "Kein Mensch kann sich vorstellen, was es heißt: Ich habe meine Jugend geopfert, ich habe jetzt fünf Minuten um zu zeigen, was ich jahrzehntelang trainiert habe. Hut ab! Hut ab! Und für dich Aljona: Noch einen dritten Hut!", sagte Bäumler.

Es war das erste olympische Paarlauf-Gold für Deutschland seit 66 Jahren, zuletzt gewann 1952 das Ehepaar Ria und Paul Falk. Nicht einmal das einstige Traumpaar Kilius/Bäumler schaffte es auf den Olymp. Bäumler ist davon überzeugt, dass seine Sportart einen Riesen-Aufschwung erleben wird. "Wir haben endlich wieder ein Paar in Deutschland, das viele Millionen dazu bringen wird, wieder Eiskunstlauf zu schauen", sagte der Bayer.

jom/cfl/sid/dpa

Anmutiger Rekord und schnelle Kufen auf dem Eis