Olympia

8,21 Meter! Rehm überfliegt paralympischen Rekord

Deutsches Team zieht positives Fazit

8,21 Meter! Rehm überfliegt paralympischen Rekord

Goldener Abschluss: Markus Rehm freut sich über seinen paralympischen Rekord im Weitsprung.

Goldener Abschluss: Markus Rehm freut sich über seinen paralympischen Rekord im Weitsprung. imago

Buggenhagen begeistert ein letztes Mal

Mit 18 Gold-, 25 Silber- und 14 Bronzemedaillen erreichte das deutsche Team Platz sechs der Nationenwertung, die China mit mehr als 100 Goldmedaillen eindeutig gewann. "Wir spielen in der Liga unseres Sports weiter vorne mit", meinte Quade und lächelte zufrieden.

Das galt anschließend auch für Diskuswerferin Buggenhagen. Mit Silber für 24,56 Meter hat die 63-jährige Ikone des deutschen Behindertensports am Samstag in Rio de Janeiro ihre Karriere beendet. Es ist die 14. Paralympics-Medaille seit 1992 für die Rollstuhl-Leichtathletin. Chef de Mission Quade nennt sie die "Grande Dame des gesamten deutschen Teams".

"Es ist die letzte Medaille. Ich werde auch nicht mehr an der WM oder der EM teilnehmen", betont sie im Olympiastadion, "ich bin ja keine 20 mehr." Der Abschied fällt ihr nicht schwer. "Es ist nicht sehr viel Wehmut dabei, weil ich merke, dass meine Grenze erreicht ist. Ich will nicht mit einer schlechten Leistung aufhören. Und ich habe nicht mit einer schlechten Leistung aufgehört."

Seit 1979 bestritt Buggenhagen Wettkämpfe im Rollstuhl. Vorher spielte sie Volleyball beim SC Dynamo Berlin. Was einst als Rehasport begann, führte zum Leistungssport. 1994 gewann sie eine ARD-Wahl zur "Sportlerin des Jahres" - gemeinsam mit Michael Schumacher.

"Alle wurden ins Sportstudio eingeladen, ich ins Gesundheitsmagazin", erinnert sie sich in Rio noch einmal. Ihren sportlichen Erben bleibt Ähnliches erspart. "Es hat sich so viel verändert, aber ins positive. Das zeigt den richtigen Weg", sagt sie.

Rehm erleichtert: "Die ersten drei Sprünge waren Mist"

Erst unzufrieden, dann hochzufrieden: Markus Rehm haderte mit dem Start seines Wettkampfs.

Erst unzufrieden, dann hochzufrieden: Markus Rehm haderte mit dem Start seines Wettkampfs. imago

Für das große, letzte Highlight in Rio sorgte Weitspringer Rehm, der seiner Favoritenrolle gerecht wurde und überlegen Gold gewann. Der 28-Jährige von Bayer Leverkusen triumphierte in der Klasse T44 mit paralympischem Rekord von 8,21 Meter vor dem Niederländer Ronald Hertog (7,29) und seinem Teamkollegen Felix Streng (7,13) und wiederholte seinen Erfolg von London 2012. Für Streng (21) war es der erste 7-m-Sprung seiner Karriere.

Seine Weltrekordweite von 8,40 Meter, mit der er bei Olympia gesiegt hätte, verfehlte Rehm knapp. Zuvor hatte der Fahnenträger der deutschen Mannschaft zusammen mit Streng bereits mit der 4x100-m-Staffel Gold geholt. "Die ersten drei Sprünge waren Mist. Dann habe ich meinen Rhythmus gefunden. 8,21 m sind Weltklasse und ich freue mich sehr über Gold", sagte Rehm. Eigentlich hatte er auch bei Olympia starten wollen. Seinen Antrag hatte der Leichtathletik-Weltverband IAAF jedoch abgelehnt. Mit seiner Siegerweite von den Paralympics wäre er bei Olympia Fünfter geworden.

dpa/sid