Olympia

Petersen glänzt in gewohnter Rolle

Sechs Tore bei Olympia

Petersen glänzt in gewohnter Rolle

Spielt in Brasilien auf: Nils Petersen (r.), hier mit Philipp Max.

Spielt in Brasilien auf: Nils Petersen (r.), hier mit Philipp Max. picture alliance

"Ich freue mich total für ihn", sagt Christian Streich. Das 10:0 im Gruppenspiel gegen Fidschi, bei dem Petersen das bislang einzige Mal von Beginn an spielte und fünf Tore schoss, bezeichnet der SC-Coach als "wie gemalt" für seinen Topstürmer. "Das ist eine seiner Waffen, dass er nicht unkonzentriert ist und sich immer gleich ausrichtet, egal wer der Gegner ist." Dass er im Halbfinale gegen Nigeria nach seiner Einwechslung in der Schlussphase noch das 2:0 machte, hat laut SC-Kapitän Julian Schuster "gezeigt, wofür er bekannt ist, dass er nicht viele Chancen braucht, um ein Tor zu machen".

Mit sechs Treffern führt Petersen nun zusammen mit seinem Teamkollegen Serge Gnabry die Torschützenliste des Olympia-Turniers an, obwohl er meist nur Kurzeinsätze hatte. Diese Rolle kennt er schon aus Freiburg, wo er im ersten halben Jahr meistens mit der Jokerrolle vorlieb nehmen musste. Beklagt hat sich der 27-Jährige darüber nie und er tut es auch jetzt nicht. Er fügt sich vorbildlich in das junge Team ein und gönnt seinem Sturmkonkurrenten Davie Selke (RB Leipzig) den Startplatz, ist aber da, wenn er gebraucht wird. Genau deshalb dürfte sich Trainer Horst Hrubesch auch für Petersen als dritten "Oldie" neben den Bender-Zwillingen entschieden haben.

Spielersteckbrief Petersen
Petersen

Petersen Nils

Er hat gezeigt, dass er nicht viele Chancen braucht, um ein Tor zu machen.

Julian Schuster über Nils Petersen

Dass die Mannschaft mindestens mit einer Silbermedaille nach Deutschland zurückkommt, ist laut Petersen vor allem für Hrubesch etwas ganz Besonderes, der nach den Olympischen Spielen aufhören wird. "Wenn man so etwas erleben darf, mit den Jungs, die er auch schon jahrelang begleitet, geht es einem schon nahe, wenn man sieht, wie die für ihn rennen", sagt Petersen, "und er weiß ja auch, dass ihn die Jungs gerne haben, auch die Neuen, die dazugekommen sind."

In Freiburg hoffen Petersens Mannschaftskollegen, dass aus der silbernen noch eine Goldmedaille wird. "Das kann auch uns helfen, wenn er mit der Medaille und vielen Erlebnissen zurückkommt. Sein Selbstvertrauen tut uns sicherlich gut", sagt Schuster, der seinem Kollegen für Samstag viel Glück wünscht. "Er soll es genießen, im Maracana gegen Brasilien zu spielen - das können nicht viele von sich behaupten." Vielleicht werden die Freiburger das Spiel nach ihrer Rückkehr vom Pokalspiel beim SV Babelsberg gemeinsam anschauen. "Ich hoffe, es wird ein tolles Spiel", sagt Streich, "und dann soll Nils so schnell wie möglich zurückkommen - aber da habe ich bei ihm keine Bedenken."

Daniela Frahm/pif