Olympia

Rio kompakt: Bolt hält sein Wort nicht - Obergfölls Ade

Olympia, 12 Wettkampftag: Frauen-Staffel im Finale

Rio kompakt: Bolt hält sein Wort nicht - Obergfölls Ade

Der schnellste Mann der Welt: Usain Bolt.

Der schnellste Mann der Welt: Usain Bolt. Getty Images

Bolt gewinnt sein achtes olympisches Gold

Der krönende Abschluss waren die 200 m der Männer, wo sich der König der Leichtathletik die Ehre gab. Usain Bolt trat an, um sein im Vorfeld vollmundig erklärtes Versprechen wahr zu machen: Er wollte einen neuen Weltrekord über seine Paradestrecke aufstellen. Der Weltrekord fiel nicht, zum Sieg reichte es dennoch: Der Jamaikaner holte sich in 19,78 Sekunden die achte Gold-Medaille seiner Karriere und verwies Andre de Grasse (Kanada) und Christophe Lemaitre (Frankreich) auf die Plätze.

400-m-Hürden: Muhammad holt Gold für die USA

Die US-Amerikanerin Dalilah Muhammad hat sich in überzeugender Manier den Olympiasieg über 400 Meter Hürden gesichert. Die 26-Jährige verwies am Donnerstag (Ortszeit) in Rio de Janeiro Sara Slott Petersen aus Dänemark in 53,13 Sekunden souverän auf den zweiten Platz. Bronze sicherte sich bei Wind und Regen mit Ashley Spencer ebenfalls eine US-Amerikanerin. Die deutsche Meisterin Jackie Baumann, Tochter des früheren Spitzenathleten Dieter Baumann, war bereits im Vorlauf gescheitert.

Speerwurf: DLV-Trio spielt keine Rolle

Mit großen Hoffnungen waren die deutschen Frauen zum Speerwurf-Wettbewerb gekommen, blieben dann aber hinter den Erwartungen zurück. Christina Obergföll landete mit 62,92 m in ihrem letzten großen internationalen Wettkampf auf Platz acht, Linda Stahl (59,71) wurde Elfte, Christin Hussong (57,70) Zwölfte. Gold ging an die Kroatin Sara Kolak, die Sunette Viljoen (Südafrika) und Barbora Spotakova (Tschechien) auf die Plätze verwies.

Zehnkampf: Kazmirek Vierter bei Eatons Triumph

Zehnkämpfer Kai Kazmirek hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille verpasst. Der 25-Jährige von der LG Rhein-Wied kam mit der persönlichen Bestleistung von 8580 Punkten auf den vierten Platz. Gold gewann wie schon vor vier Jahren in London Ashton Eaton. Mit 8893 Punkten blieb der Amerikaner zwar hinter seinem Weltrekord (9045), den er 2015 bei der WM in Peking aufgestellt hatte. Eaton stellte aber einen Olympischen Rekord auf.

Kugelstoßen: Storl nur Siebter

Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl erreichte mit 20,64 m im olympischen Finale nur Platz sieben. Der Sieg ging an den US-Amerikaner Ryan Crouser (22,52 m), der sich gegen seinen Landsmann und Weltmeister Joe Kovacs (21,78) sowie den Neuseeländer Tomas Walsh (21,36) durchsetzte.

Beach-Volleyball: Brasilianisches Duo siegt im Regen

Alison und Bruno Schmidt sind Olympiasieger im Beachvolleyball. Das brasilianische Duo gewann in der Nacht zum Freitag an der Copacabana das Endspiel gegen die Italiener Paolo Nicolai und Daniele Lupo mit 2:0 (21:19, 21:17). Damit sicherten die Weltmeister für Brasilien den zweiten Olympiasieg bei den Männern nach Emanuel/Ricardo 2004. Alison/Bruno Schmidt setzten sich bei strömenden Regen mit ihrem aggressiveren Abwehrspiel und mehr Blockpunkten durch.

Platz drei sicherten sich die Niederländer Alexander Brouwer und Robert Meeuwsen mit einem 2:0 (23:21, 22:20) gegen das russische Überraschungsteam Wjatscheslav Krasilnikov und Konstantin Semenov. Für Brasilien ist es nach dem zweiten Platz von Agatha und Barbara, die im Frauen-Endspiel dem deutschen Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhorst unterlegen waren, die zweite Beach-Medaille in Rio.

Hockey: Argentinien erstmals Olympiasieger

Erstmals in der Geschichte gewann Argentinien Gold im Hockey. Der Deutschland-Bezwinger setzte sich in einem packenden Endspiel mit 4:2 gegen Belgien durch.

Leichtathletik: USA nach Protest im Finale

Die deutsche Sprintstaffel der Frauen hat sich für das Finale über 4 x 100 Meter qualifiziert. Tatjana Pinto (Paderborn), Rebekka Haase (Erzgebirge), Gina Lückenkemper (Dortmund) und Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen) schlossen ihr Halbfinale in 42,18 Sekunden sogar als Erste ab. Das deutsche Quartett profitierte allerdings auch von einem fatalen Übergabefehler der USA, die in London 2012 Gold gewonnen hatte, und zunächst ausschied. Der US-Verband legte später Protest ein, da Allyson Felix auf ihrer Bahn von einer Brasilianerin folgenschwer behindert worden sei. Die US-Amerikaner bekamen Recht. Das Quartett erhielt eine neue Chance und unterbot die 42,70 Sekunden der Chinesinnen deutlich. Die US-Frauen stürmten in 41,77 Sekunden doch ins Finale.

Wasserball: Traumfinale perfekt!

Auf ins Finale: Serbische Wasserballer nach ihrem Halbfinal-Sieg.

Auf ins Finale: Serbische Wasserballer nach ihrem Halbfinal-Sieg. Getty Images

Im olympischen Wasserball-Finale kommt es am Samstag zum brisanten Aufeinandertreffen zwischen den WM-Finalisten Serbien und Kroatien. London-Olympiasieger Kroatien setzte sich am Donnerstag gegen Montenegro 12:8 durch, Welt- und Europameister Serbien gewann gegen Italien 10:8.

Segeln: Ende des Wartens

Die Segler Erik Heil und Thomas Plößel haben Olympia-Bronze gewonnen. Die 49er-Crew sicherte sich am Donnerstag die erste deutsche Segel-Medaille seit acht Jahren.

Turmspringen: Nächstes Gold für China

Die erst 15-jährige Chinesin Ren Qian ist Olympiasiegerin im Turmspringen. Sie holte sich am Donnerstag (Ortszeit) Gold mit 439,25 Punkten vor ihrer 17 Jahre alten Teamkollegin Si Yajie, die auf 419,40 Punkte kam. Ren Qian kürte sich zur zweitjüngsten Olympiasiegerin in dieser Disziplin. Nur Fu Mingxia war 1992 mit 13 Jahren jünger. Die Kanadierin Meaghan Benfeito gewann Bronze mit 389,20 Punkten. Damit haben die Chinesen sechs von bislang sieben Goldmedaillen bei den olympischen Wassersprung-Wettbewerben in Rio gewonnen.

Moderner Fünfkampf - Guter Start von Dogue

Im Modernen Fünfkampf haben gleich zwei Deutsche Medaillenchancen: Lena Schöneborn beendete am Donnerstag das Fechten als erste der fünf Disziplinen auf Rang zwei. Bei den Männern beendete Patrick Dogue Tag eins ebenfalls als Zweiter.

Volleyball: Serbien sensationell gegen die USA

Sensation im Damen-Volleyball: Topfavorit USA schied im Halbfinale aus. Gegen Serbien unterlagen die US-Amerikanerinnen in einem dramatischen und hochklassigen Match den Serbinnen um Ausnahmetalent Tijana Boskovic mit 2:3 (20:25, 25:17, 25:21, 16:25, 15:13). Die USA müssen damit weiterhin auf ihre erste Goldmedaille im Damen-Volleyball warten. Für die Serbinnen ist es der größte Erfolg ihrer Olympia-Historie. 2008 in Peking waren sie Fünfte geworden.

Basketball: Spanien im Endspiel gegen die USA

Auch im Basketball-Turnier der Frauen werden die Finalisten gesucht. Das Team aus Spanien löste als erstes sein Ticket: 68:54 gegen Europameister Serbien. Dort geht es nun gegen den Topfavoriten USA. Die US-Girls gewannen nach anfänglichen Problemen gegen das Team aus Frankreich letztlich doch klar mit 86:67 und feierten so ihren 47. Sieg in Serie bei Olympia. Die US-Frauen sind seit 1992 ungeschlagen. Beste Werferin des Team USA war die dreimalige Olympiasiegerin Diana Taurasi mit 18 Punkten.

Handball: Französinnen greifen nach Gold

Der WM-Siebte Frankreich besiegte Vize-Weltmeister Niederlande im Halbfinale mit 24:23 (17:13) und erreichte als erstes französisches Frauenteam das Endspiel der Olympischen Spiele. Dort trifft die Equipe Tricolore am Samstag (20.30 Uhr MESZ) auf Russland, das in der Nacht Top-Favorit Norwegen (Olympiasieger 2008 und 2012) mit 38:37 n.V. das Nachsehen gab.

Hockey-Herren trösten sich mit Bronze

Im Nachsitzen erfolgreich: Die deutschen Hockey-Herren bei der Medaillenvergabe.

Im Nachsitzen erfolgreich: Die deutschen Hockey-Herren bei der Medaillenvergabe. Getty Images

Die deutschen Hockey-Männer haben die Bronzemedaille gewonnen. Das Team von Trainer Valentin Altenburg setzte sich im kleinen Finale gegen Europameister Niederlande mit 4:3 (1:1) im Penaltyschießen durch. Damit bekam Kapitän Moritz Fürste einen glänzenden Nationalmannschafts-Abschied. Nach 60 Minuten hatte es 1:1 (0:0) gestanden. Mats Grambusch (42.) glich die Führung der Niederlande durch Jorrit Croon (35.) aus. Nach Platz drei in Athen 2004 und den beiden Olympiasiegen von 2008 in Peking und London 2012 war es für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) die vierte Männermedaille in Serie bei Olympia. In Zukunft muss die Mannschaft ohne ihren Star Fürste auskommen. Der 31-Jährige gab unmittelbar vor dem Duell mit Oranje seinen Rücktritt nach Olympia bekannt.

Britische Triathlon-Brüder gewinnen

Die britischen Brownlee-Brüder haben das Triathlonrennen zur Familienangelegenheit gemacht. Nach 1,5 km Schwimmen, 38,5 km Radfahren und 10 km Laufen gewann der 28 Jahre alte London-Sieger Alistair vor dem zwei Jahre jüngeren Jonathan, der 2012 den dritten Rang belegt hatte. Bronze ging in Rio an den Südafrikaner Henri Schoeman. Zwar hatte sich Deutschland durch die Ergebnisse während der Saison zwei Startplätze erkämpft. Da aber kein Athlet die vom DOSB geforderte Olympia-Norm erfüllte, verzichtete der Dachverband auf eine Nominierung.

Kajak: Rendschmidt/Groß freuen sich über Gold

Die Rennsport-Kanuten Max Rendschmidt und Marcus Groß haben olympisches Gold im Kajak-Zweier gewonnen. Die Weltmeister aus Essen und Berlin siegten auf der Lagoa Rodrigo de Freitas nach 1000 Metern vor den Serben Marko Tomicevic und Milenko Zoric. Bronze ging an Ken Wallace und Lachlan Tame aus Australien. Für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) ist es bereits die dritte Medaille in Rio de Janeiro. Am ersten Finaltag der olympischen Regatta hatte Sebastian Brendel (Potsdam) Gold im Canadier-Einer über 1000 m geholt, Silber gab es für Franziska Weber/Tina Dietze (Potsdam/Leipzig) im Kajak-Zweier über 500 m.

Die Favoriten wurden ihrer Rolle gerecht: Max Rendschmidt und Marcus Groß.

Die Favoriten wurden ihrer Rolle gerecht: Max Rendschmidt und Marcus Groß. Getty Images

Kajak: Rauhe/Liebscher verpassen Edelmetall

Kurz nach dem tollen Auftakt in den Wettkampftag gab es aber schon die erste Enttäuschung. Die Kanuten Ronald Rauhe und Tom Liebscher sind im Finale im Kajak-Zweier über 200 m an einer Medaille knapp vorbeigepaddelt. Das Duo aus Potsdam und Dresden belegte im Endlauf auf der Lagoa Rodrigo de Freitas den fünften Platz. Gold ging an die Spanier Saul Craviotto und Cristian Toro. Silber sicherten sich die Briten Liam Heath und Jon Schofield vor den Litauern Aurimas Lankas und Edvinas Ramanauskas.

Kajak: Weber wird Fünfte

Franziska Weber hat ihre zweite Medaille verpasst. Die Kanutin aus Potsdam wurde im Finale des Kajak-Einers über 500 m in 1:54,553 Minuten Fünfte. Gold holte sich auf der Lagoa Rodrigo de Freitas wie schon im Kajak-Zweier über 500 m die Ungarin Danuta Kozak (1:52,494). Zweite wurde die Dänin Emma Jörgensen (1:54,326) vor Lisa Carrington aus Neuseeland (1:54,372). Weber hatte in Rio im Kajak-Zweier über 500 m Silber mit Tina Dietze (Leipzig) gewonnen.

100-m-Staffel: Frauen im Finale

Die deutsche Sprintstaffel der Frauen hat sich für das Finale über 4 x 100 Meter qualifiziert. Tatjana Pinto (Paderborn), Rebekka Haase (Erzgebirge), Gina Lückenkemper (Dortmund) und Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen) schlossen ihr Halbfinale in 42,18 Sekunden sogar als Erste ab. Das deutsche Quartett profitierte allerdings auch von einem fatalen Übergabefehler der USA, die in London 2012 Gold gewonnen hatte, und nun überraschend ausschied. "In der Staffel kann viel passieren. Mal geht es hoch, mal runter. Heute ging es hoch", resümierte Pinto in der ARD.

dpa/sid/tru

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