Olympia

Notizen aus Rio: "Hairgate" - Die Farbe Grün

Neues vom grünen Wasser

Notizen aus Rio: "Hairgate" - Die Farbe Grün

Ging eine Wette ein: Christian Blunck.

Ging eine Wette ein: Christian Blunck. picture alliance

"Vorfall" im Stallbereich: Patrone gefunden

Im Stallbereich der olympischen Pferdesport-Anlage in Rio de Janeiro ist eine weitere Patrone gefunden worden. Das ist den Equipe-Chefs am Mittwoch in Rio de Janeiro mitgeteilt worden. Bereits am Samstag war auf das Pressezelt des Reitsport-Geländes geschossen worden. Ein französischer Journalist hatte das Projektil einschlagen gehört und hatte es aufgehoben. "Wir waren in einer Besprechung mit Verbandspräsident Ingmar de Vos und einem General", berichtete Klaus Roeser, der Equipe-Chef des deutschen Dressur-Mannschaft, über den "Vorfall" am Mittwoch. "Man hat uns gesagt, dass die Untersuchungen laufen. Sie tun alles, was möglich ist." Er selber sei nicht beunruhigt.

"Hairgate": Hockey-Kommentator "droht" Olympia-Frisur

ARD-Kommentator Christian Blunck gibt für eine deutsche Hockey-Goldmedaille bei den Olympischen Spielen seine Haarpracht her. Der 48 Jahre alte Olympiasieger von Barcelona 1992 ging am Mittwoch eine Wette ein und legte sein frisurentechnisches Wohl im Falle eines deutschen Triumphs in Rio in die Hände seines Kollegen. Die Reaktion von Moritz Fürste, Kapitän der Männer-Nationalmannschaft, folgte prompt. "Das haben wir gehört", schrieb der 31-Jährige scherzhaft zu dem Hashtag "Hairgate" und fügte in Richtung Bluncks an: "Jetzt sind wir richtig heiß, Büdi".

Anis vom Flüchtlingsteam feiert persönlichen Rekord

Der syrische Schwimmer Rami Anis hat in Rio einen persönlichen Erfolg gefeiert. Anis, der als Mitglied des Flüchtlingsteams antritt, verbesserte am Dienstag (Ortszeit) bei seinem Olympia-Debüt über 100 Meter Freistil seine persönliche Bestmarke auf 54,25 Sekunden. Der 25-Jährige belegte unter 59 Teilnehmern den 56. Platz. Seit Februar trainiert er im belgischen Gent. Anis ist der zweite Starter aus dem Teams von zehn Flüchtlingen, die unter der IOC-Flagge an den Spielen beteiligt sind. Den Anfang machte am Samstag die in Deutschland lebende Syrerin Yusra Mardini über 100 Meter Schmetterling. In ihrem zweiten Wettbewerb, den 100 Metern Freistil, hofft die 18-Jährige - wahrscheinlich vergeblich - gar auf eine Medaille für das Flüchtlingsteam. "Wir müssen eine Medaille gewinnen, wir müssen es schaffen", sagte sie am Dienstag und dankte dem IOC für die Unterstützung. "Syrien und Deutschland sind meine Heimat. Und jetzt auch das IOC. Ich habe drei Zuhause." Gemeinsam mit ihrer Schwester hatte Mardini in der Ägäis ein gekentertes Flüchtlingsboot schwimmend nach dreieinhalb Stunden sicher an Land gebracht. Sie trainiert jetzt bei den Wasserfreunden Spandau in Berlin.

Taiwanesische Gewichtheberin suspendiert

Taiwans ehemalige Weltrekordhalterin im Gewichtheben, Lin Tzu-chi, wurde wegen eines positiven Doping-Tests von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen. Das bestätigte die taiwanesische Delegation am Mittwoch. Das NOK Taiwans erklärte in einem Statement, dass in einem Routine-Test eine "abnormale Reaktion entdeckt" wurde. Daraufhin wurde Lin vorläufig gesperrt, um "den Geist fairen Wettbewerbs zu gewährleisten". Lin hatte bereits 2012 die Sommerspiele in London verpasst, weil sie 2010 wegen eines positiven Tests für zwei Jahre gesperrt worden war. Die 28-Jährige war eine der Favoritinnen auf Gold, nachdem sie bei den Asien-Spielen in Südkorea gewonnen und den Weltrekord auf 261 kg angehoben hatte. Nach Lins Ausschluss gewann die Chinesin Deng Wei in Rio die Goldmedaille in der Klasse bis 63 kg und brach Lins Weltrekord mit insgesamt 262 kg.

Grünes Schwimmbecken? "Leute, bleibt ruhig"

Sprungbecken in Rio

Aus blau wird grün: das Sprungbecken in Rio. Getty Images

Aus Blau wird Grün: Im Becken der Wasserspringer hat sich über Nacht die Wasserfarbe verändert, ohne dass die Olympia-Organisatoren zunächst einen Grund dafür nennen konnten. In einem Tweet versuchten die Organisatoren zu beruhigen. "Leute, bleibt ruhig wegen des Wassers vom Maria Lenk (Aquatics Center). Wir nehmen Qualitätstests vor, und es gibt kein Risiko für die Athleten. Wir klären das." Ein Tweet des britischen Turmspringers Tom Daley mit einem Bild zeigt deutlich das grüne Wasser - im Kontrast zum blau strahlenden Becken der Wasserballer. "Wir wissen nicht genau, was passiert ist", sagte Mario Andrada, Sprecher des Organisationskomitees. "Wir testen das Wasser jeden Tag mit den gleichen Parametern, und die Ergebnisse waren genau so wie bei einem blauen Pool." Der kanadische Teamchef Mitch Geller vermutete, dass die andere Farbe durch Algen entstanden sei.

"Enfant Terrible" van Gelder will zurück nach Rio

Der niederländische Turner Yuri van Gelder (33) will nach dem Rauswurf aus dem Olympiateam seines Landes in Rio de Janeiro zum Turnfinale zurückkehren. Sein Rechtsanwalt Cor Hellingman teilte am Mittwoch in Amsterdam mit, er berate van Gelder über "Schritte, die eine Teilnahme am Finale möglich machen". Van Gelder war nach einer nächtlichen Alkoholtour außerhalb des Olympischen Dorfes von der Teamleitung nach Hause geschickt worden und am Dienstag wieder in Amsterdam eingetroffen. Anwalt Hellingman sagte, van Gelder werde sich vorerst nicht zu der Angelegenheit äußern. Er wolle sich aber jetzt "vollständig auf seine Möglichkeiten konzentrieren". Nur der Anwalt werde mitteilen, ob und welche Maßnahmen ergriffen würden. 2009 war van Gelder bei einer Dopingkontrolle des Kokainmissbrauchs überführt und nach reumütigen Eingeständnissen für ein Jahr gesperrt worden. 2010 verzichtete er auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Rotterdam, in London 2012 fehlte er als überführter Ex-Doper.

Judoka-Medaillengewinner in Copacabana bestohlen und geschlagen

Für den belgischen Judoka und olympischen Bronzemedaillengewinner Dirk Van Tichelt ist die Feier seines Erfolges unschön zu Ende gegangen. Ihm wurde in Copacabana zunächst sein Mobiltelefon gestohlen, wie das belgische Olympische Komitee mitteilte. Bereits am Montagabend ereignete sich demnach der Vorfall. Er feierte dort mit Freunden und Angehörigen an der Strandpromenade, als ihm das Telefon gestohlen wurde, offensichtlich von einer Frau. Das brasilianische Portal "O Globo" sprach von einer "Programm-Dame". Dem Bericht zufolge nahm Van Tichelt an, die Person sei in ein Hotel geflüchtet - die sind derzeit wegen der Spiele am Eingang besonders gesichert, der Zugang wird streng kontrolliert. Er wollte in das Hotel hineinrennen, wurde aber von einem Sicherheitsmann aufgehalten und geschlagen, wie "O Globo" berichtete. Auf Fotos aus dem Olympiapark war Van Tichelt danach mit einem Veilchen zu sehen, er selbst sagte, es stamme aus dem Judo-Wettkampf. Van Tichelt hatte am Montag Bronze in der Kategorie bis 73 Kilogramm gewonnen.

dpa/sid/las

Schattenspiele unter der Sonne Rios