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Ausgerechnet Argentinien beendet Brasiliens Traum

Nigeria spielt um Gold - Zweimal Rot für Selecao

Ausgerechnet Argentinien beendet Brasiliens Traum

Lionel Messi, Ronaldinho (re.)

Standen in Peking im Mittelpunkt: Lionel Messi und Ronaldinho (re.). imago

Das 3:0 schoss Kapitän Juan Riquelme per Foulelfmeter (75.). Brasilien stand am Ende nur noch mit neun Spielern auf dem Feld - Lucas (81.) und Thiago Neves (84.) sahen in der Schlussphase Rot.

Sergio Aguero, der Stürmerstar des spanischen Erstligisten und Schalke-Gegner Atletico Madrid, war nach einer torlosen ersten Hälfte mit dem vorentscheidenden Doppelschlag zur Stelle. Der Topfavorit ist draußen, auch der Traum der Bundesliga-Profis Diego (Bremen) und Rafinha (Schalke) endete. Beide waren ohne Erlaubnis ihrer Arbeitgeber nach China abgereist. Trotz eines entsprechenden CAS-Urteils verzichteten die Bundesligisten im Anschluss an eine Rückholaktion.

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Argentinien wiederholte den Finaleinzug von 2004 in Athen und steht am Samstag im "Vogelnest" (12.00 Ortszeit/06.00 Uhr MESZ) Nigeria gegenüber. Der Olympiasieger von 1996 hatte zuvor Belgien mit 4:1 (1:0) klar das Nachsehen gegeben. Das Spiel um Platz drei zwischen Brasilien und Belgien findet am Freitag in Shanghai (19.00/13.00 Uhr) statt.

52.968 Zuschauer füllten das Pekinger Arbeiterstadion und sahen lange Zeit Erzrivalen auf Augenhöhe. Es wurde keineswegs das angekündigte "Mauern", beide Teams spielten nach vorn, wobei Ronaldinho (Brasilien) und Lionel Messi (Argentinien) im Blickpunkt standen. Rafinha hatte die erste Chance, verzog jedoch (11.). Aguero traf im Gegenzug das Außennetz. Kurz vor dem Wechsel ging ein Raunen durch das Publikum, als Messi zu einem seiner unwiderstehlichen Soli antrat und an Keeper Romero scheiterte (41.).

Den ersten Fehler machte dann Brasilien: Angel di Maria durfte unbedrängt flanken und Aguero zum 1:0 abstauben (52.). Rafael Sobis hätte der Partie kurz darauf fast eine Wende gegeben, scheiterte aber am Pfosten. Danach trat erneut Messi auf den Plan. Sein Dribbling riss die entscheidende Lücke für Garay, der schließlich zum erfolgreichen Schützen Aguero passte (58.).

Ronaldinho scheiterte nochmals am Pfosten (65.), während Diego nach schwacher Vorstellung ausgewechselt und durch Stürmer Jo ersetzt wurde. Rafinha verursachte den alles entscheidenden Elfmeter durch ein Foul an Aguero - "Kun" war somit an allen Toren beteiligt. Riquelme verwandelte.

Obasi stellt die Weichen für Nigeria

In Shanghai brachte Olubayo Adefemi die "Super Eagles" früh in Führung (17.). Hoffenheims Bundesliga-Profi Obasi machte mit seinen Treffern in der zweiten Hälfte den Final-Einzug perfekt (59./72.) und wurde danach unter großem Applaus ausgewechselt. Chibuzor Okonkwo erhöhte kurz darauf auf 4:0 (78.), ehe Laurent Ciman den Ehrentreffer für die "Roten Teufelchen" gelang (88.). Neben Obasi spielte auch der Berliner Solomon Okoronkwo von Beginn an für Nigeria, bis er in der 57. Minute ausgewechselt wurde.