Olympia

Neid-Elf macht's spannend

Halbfinale gegen Brasilien - Olympia-Aus für Bresonik

Neid-Elf macht's spannend

Birgit Prinz gegen Sara Larsson

Umkämpftes Duell: Birgit Prinz und die Schwedin Sara Larsson behaken sich. dpa

Bundestrainerin Silvia Neid nahm gegenüber dem 1:0 gegen Nordkorea eine Änderung vor: Siegtorschützin Mittag erhielt den Vorzug vor Sandra Smisek, die auf der Bank Platz nahm. Ganze zwei Tore hatte die deutsche Mannschaft in der Vorrunde zustande gebracht. Die Anfangsphase sollte zeigen, warum. Die DFB-Damen bestimmten die Partie mach kurzen Startschwierigkeiten, allein, es fehlte die Durchschlagskraft in der Offensive. Und auch aus der Distanz hatten die Deutschen kein Glück: Mittag verfehlte ihr Ziel aus 25 Metern nur knapp (6.), Bresoniks sehenswerter Versuch landete zwei Minuten später am Außenpfosten.

Die Präzision ließ gegen die harmlosen und defensiv eingestellten Schwedinnen in der Folgezeit weiter zu wünschen übrig, was auch am erneut schwer bespielbaren Platz in Shenyang lag. So warteten die 12000 Zuschauer vergeblich auf weitere Chancen. Bis zur 33. Minute: Auf einmal war Prinz auf und davon, die zweimalige Weltfußballerin umkurvte Torfrau Lindahl - und schoss am leeren Tor vorbei. Der Nachlässigkeit folgte die Fassungslosigkeit, vor allem bei Bundestrainerin Silvia Neid am Spielfeldrand. Kurz vor der Pause verfehlte ein weiterer Fernschuss von Mittag das Tor nur knapp (41.).

Olympiaturnier Frauen

Vor der Pause hatten die Schwedinnen noch nicht allzu viel von ihrem Angriffpotenzial gezeigt. Das änderte sich in der 49. Minute. Svensson kam - wenn auch aus abseitsverdächtiger Position - frei zum Abschluss, aus elf Metern schoss die Angreiferin jedoch knapp am kurzen Eck vorbei. Auch in der 57. Minute stockte dem deutschen Anhang der Atem, nachdem Angerer bei einer Ecke eine Unsicherheit gezeigt hatte. Schweden konnte die Konfusion im Strafraum trotz mehrerer Schussversuche nicht nutzen.

Es folgten weitere Angriffe der deutschen Elf - doch es blieb das alte Lied. Behringers 20-Meter-Schuss verfehlte in der 60. Minute genauso sein Ziel wie der Versuch von Prinz. Aus 15 Metern rollte das Leder nur knapp am Tor vorbei (73.)

Mit der zweiten Luft kamen die Schwedinnen in der Schlussphase noch einmal nach vorne. Eine verunglückte Flanke von Paulson entschärfte Angerer mit Mühe (84.), auf der anderen Seite scheiterte einmal mehr Behringer mit einem Distanzschuss an Lindahl. In der Nachspielzeit war es erneut Behringer, die das letzte Ausrufezeichen setzte. Aus 17 Metern jagte sie das Leder ans Lattenkreuz!

Und Deutschland blieb tonangebend. Das Tor war jedoch weiterhin wie vernagelt - bis zur 104. Minute. Nach einer Lingor-Ecke konnte Lindahl den Kopfball von Garefrekes keine entscheidende Richtungsänderung mehr verleihen, das erlösende 1:0 war endlich perfekt. Die Schwedinnen hatten im zweiten Abschnitt nichts mehr zuzusetzen. Letztlich sorgte Laudehr für die Vorentscheidung. Die Duisburgerin versenkte das Leder aus kurzer Distanz im kurzen Eck (115.).

Am Montag um 12 Uhr kommt es zur Neuauflage des WM-Finals von 2007. Deutschland trifft dann im Halbfinale auf Vorrundengegner Brasilien. Dann wird allerdings Linda Bresonik fehlen. Die Mittelfeldspielerin erlitt einen Außenbandriss im linken Sprunggelenk. Das ergab eine Untersuchung nach dem Spiel in Shenyang im Krankenhaus. Die Duisburgerin musste in der 70. Minute ausgewechselt werden, nachdem sie ohne Einwirkung einer Gegenspielerin umknickte.