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Marion Jones muss hinter Gitter

Sechs Monate Haft wegen Meineids

Marion Jones muss hinter Gitter

Marion Jones

Ein gefallener Leichtathletik-Star: Marion Jones muss hinter Gitter. imago

Jones hatte vor der Urteilsverkündung noch darum gebeten, sie nicht von ihren beiden Söhnen zu trennen, für die sie das Sorgerecht trägt. "Ich bitte Sie, so gnädig zu sein, wie ein Mensch nur gnädig sein kann", sagte Jones. Doch die Richter kannten keine Gnade.

Das Unheil begann eigentlich schon im November 2003. Damals bestritt Jones bei einer Anhörung, mit dem Balco-Skandal in Zusammenhang zu stehen. Alle Vorwürfe, Doping genommen zu haben, wies sie mit Vehemenz von sich.

Vor drei Monaten gestand sie dann jedoch unter Tränen, von September 2000 bis Juli 2001 gedopt zu haben und erklärte zugleich ihren Rücktritt. Ferner gab Marion Jones zu, im Zusammenhang mit einem Scheck-Betrug Falschaussagen getätigt zu haben. 2005 hatte sich zu Protokoll gegeben, keine Kenntnis von einem millionenschweren Kriminalfall zu haben, in den ihr Ex-Freund und Vater der beiden Söhne, der frühere Sprint-Weltrekordler Tim Montgomery, verwickelt war.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF und das Internationale Olympische Komitee (IOC) löschten den Namen "Marion Jones" nach dem Dopinggeständnis von allen Siegerlisten. Fünf Medaillen, dreimal Gold, hatte die 32-Jährige in Sydney 2000 gewonnen. Das Edelmetall hat sie bereits zurückgegeben.