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Lisa Ashton gewinnt die Herzen und verliert das Spiel

Schindler ausgeschieden - Weltmeister Cross weiter

Lisa Ashton gewinnt die Herzen und verliert das Spiel

Küsschen fürs Publikum: Lisa Ashton erlebte einen denkwürdigen Abend.

Küsschen fürs Publikum: Lisa Ashton erlebte einen denkwürdigen Abend. picture alliance

Cross trotzt dem Geheimfavoriten

Er wackelte ein wenig, aber er fiel nicht. Rob Cross hat auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung die erste Hürde genommen. Der 28 Jahre alte Engländer schlug am späten Donnerstagabend in Runde zwei den Niederländer Jeffrey de Zwaan mit 3:1 und trotzte dabei auch einigen Startschwierigkeiten. Cross bestach in seinem Auftaktmatch in London mit überzeugendem Scoring und nervenstarken Finishes, er drehte einen 0:1-Rückstand gegen den Geheimfavoriten. Nicht wenige hatten damit gerechnet, dass der starke Scorer De Zwaan den Weltmeister aus dem Turnier schmeißen würde.

Zum Glück bin ich das nicht.

Michael "Bully Boy" Smith nach dem ersten Satz von Lisa Ashton via Twitter

Zuvor war die Engländerin Lisa Ashton in der ersten Runde gescheitert. Die 48-Jährige verlor gegen Jan Dekker aus den Niederlanden mit 1:3, der erste Sieg einer Frau bei der WM steht damit weiter aus. Beeindruckend war der Auftritt aber allemal: Beim ersten Leg legte sie ein 110er Finish hin, das dritte beendete sie mit einer 121 - der Ally Pally rastete erstmals bei dieser WM völlig aus!

Für Dekker muss die Situation mehr als eigenartig gewesen sein. Der "Double-Dekker" wurde gnadenlos ausgepfiffen, ohne dass er sich eigentlich etwas zu Schulden kommen ließ, die Zuschauer wollten einfach Ashton siegen sehen. Dekker pushte sich immer wieder selbst und ließ nach dem fulminanten Start der viermaligen Weltmeisterin (Average von 107 im ersten Satz) wenig anbrennen. Zwar hatte er am Ende keinen wesentlich besseren Durchschnitt als Ashton (88,95:88,56), war aber bei den Doubles präziser. Am Ende gab es dennoch viel Lob und viele Wangenküsschen für die Unterlegene, auch Dekker überließ ihr die Bühne. Ein Eisen haben die Frauen noch im Feuer: Die Russin Anastassija Dobromyslowa (34) trifft am kommenden Montag auf Ryan Joyce.

Schindlers Nerven halten nicht

Martin Schindler

Martin Schindler ist im ersten WM-Spiel ausgeschieden. getty

Am frühen Abend hatte mit Martin Schindler der erste von vier Deutschen die Pfeile in die Hand genommen. Der 22 Jahre alte Strausberger verlor zum Auftakt des Turniers gegen den Neuseeländer Cody Harris mit 2:3. Im Vorjahr hatte Schindler sein erstes Spiel gegen Australiens Top-Spieler Simon Whitlock verloren. "Meine Nerven haben mir immer wieder einen Streich gespielt", erklärte er im "Sport1"-Interview nach der Partie. Allerdings habe er im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung bei sich ausgemacht.

Vom deutschen Quartett sind damit noch Max Hopp, Robert Marijanovic und Gabriel Clemens übrig. Alle drei bestreiten an diesem Wochenende ihr erstes Match bei der WM 2019.

las/dpa

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