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Bundestrainer Koslowski beschwört das Kollektiv

Deutsche Volleyballerinnen vor der WM in Japan Außenseiter

Bundestrainer Koslowski beschwört das Kollektiv

Nur Außenseiter bei der Volleyball-WM: Das DVV-Team und Bundestrainer Felix Koslowski.

Nur Außenseiter bei der Volleyball-WM: Das DVV-Team und Bundestrainer Felix Koslowski. imago

Deutschland nimmt zwar bereits zum 13. Mal in Folge an einer WM teil, Edelmetall gab es bislang aber noch nie Dementsprechend gehört das Team auch zu den Außenseitern. Den Titel spielen andere aus: "USA, China, Brasilien, Russland, Holland, Türkei - ich glaube, es ist extrem schwer, einen klaren Favoriten auszumachen", sagt Koslowski. Er richtet seinen Blick darauf, mit seiner jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 25,1) im Land der aufgehenden Sonne das Optimum herauszuholen - um im Anschluss darauf aufzubauen.

Dicker Brocken gleich zu Beginn

Mit dem schweren Duell gegen Vize-Europameister Niederlande startet die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Samstag (8.40 Uhr MESZ) in Yokohama in die erste Runde mit fünf Spieltagen. Die weiteren Gegner des Teams um die zweimalige Volleyballerin des Jahres Maren Fromm sind Kamerun (30. September, 6.40 Uhr MESZ), Argentinien (1. Oktober, 6.40 Uhr MESZ), Mexiko (3. Oktober, 9.10 Uhr MESZ) sowie Gastgeber Japan (4. Oktober, 12.20 Uhr MESZ). Alle Partien werden auf dem Online-Sportsender sportdeutschland.tv übertragen.

Für uns wird es in erster Linie auf die Partien gegen Kamerun, Mexiko und Argentinien ankommen.

Bundestrainer Felix Koslowski

"Für uns wird es in erster Linie auf die Partien gegen Kamerun, Mexiko und Argentinien ankommen. Das sind von uns die wichtigsten Spiele, davon müssen wir mindestens zwei gewinnen, um in die nächste Runde zu kommen", weiß Koslowski um die Bedeutung dieser Matches. Er ist sich bewusst, dass die zweite Runde, die immerhin 16 von 24 Teams erreichen, Pflicht für seine Mannschaft sei - auch wenn fast alle Spielerinnen seines 14er-Kaders nur wenig bis keine Erfahrung auf internationalem Niveau besitzen.

Zu spüren bekam die DVV-Auswahl das im vergangenen Sommer, als es bei der neu geschaffenen Nations League gegen die großen Teams Niederlagen setzte. Am Ende landete Deutschland nach fünf Siegen und zehn Niederlagen auf dem elften Platz - was in etwa der Position in der offiziellen Weltrangliste entspricht. Dort wird Deutschland derzeit auf Rang 13 geführt.

Neue Erfahrung: Nations League

"Die Nations League", sagt Koslowski, "war unser Fundament, um die Weltspitze, das Tempo und die Härte erst einmal zu verstehen und auch zu verstehen, wo wir hinmüssen." Rund fünf Wochen am Stück konnte er sich im Sommer einen Überblick über potenzielle WM-Kandidatinnen verschaffen. Rund zwei Wochen vor Turnierstart nominierte er seinen Kader, bei dem die verletzte Mittelblockerin Marie Schölzel zehn Tage vor dem Auftaktspiel durch Leonie Schwertmann ersetzt wurde.

Gleich neun Spielerinnen stehen somit vor ihrem WM-Debüt. Kein Problem für Koslowski, schließlich habe die Nations League klar gezeigt, "was bei der Weltmeisterschaft auf uns zukommen wird". Der Bundestrainer beschwört das Kollektiv: "Unsere Mannschaft spielt dann guten Volleyball, wenn wir gemeinsam als Team eine gute Leistung abliefern können."

kög/sid