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Nguyen erfüllt sich Traum: WM-Finale mit 30 Jahren

Herder erreicht Mehrkampf-Finale

Nguyen erfüllt sich Traum: WM-Finale mit 30 Jahren

Schaffte es am Barren als Siebter in den Endkampf: Marcel Nguyen.

Schaffte es am Barren als Siebter in den Endkampf: Marcel Nguyen. imago

Marcel Nguyen war die Freude anzusehen. Riesig war seine Erleichterung, als am Dienstag nach langem Zittern und einer unruhigen Nacht seine erste Teilnahme an einem Einzelfinale bei einer Turn-WM endlich feststand. Am Sonntag kämpft er im Olympic Stadium von Montreal um die Medaillen am Barren. Obwohl seine Übung am Vortag nicht hundertprozentig war, reichten dem Unterhachinger 14,933 Punkte, um zum Abschluss der Qualifikation am Dienstag als Siebter in den Endkampf zu ziehen.

Damit erreichte der Olympia-Zweite und dreimalige Europameister bei seiner siebten WM-Teilnahme erstmals ein Geräte-Finale. Im abschließenden Durchgang war es am Dienstag nur noch dem Türken Ferhat Arican gelungen, sich mit derselben Punktzahl aufgrund besserer Haltungsnoten an dem Deutschen vorbeizuschieben.

Nguyen: "Es gibt im Finale noch einiges besser zu machen"

"Es ist immer schwer, sich in einer Qualifikation auf den Punkt zu konzentrieren. Ich hatte meinen Doppelsalto zu flach angesetzt und bin etwas unsanft auf den Oberarmen gelandet", analysierte er seine Übung vom Montag und folgerte, dass die Kampfrichter dafür bestimmt drei Zehntelpunkte abgezogen hätten. "Es gibt im Finale also noch einiges besser zu machen", meinte Nguyen.

Damit es nun auch zu seiner ersten WM-Medaille nach Team-Bronze 2007 in Stuttgart reicht, muss er sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Top-Favorit ist Olympiasieger Oleg Wernjajew aus der Ukraine, der auch in Montreal mit 15,466 Punkten der Vorkampf-Beste war.

Herder erreicht Mehrkampf-Finale

Im Mehrkampf-Finale steht erstmals Philipp Herder. Der deutsche Vizemeister beendete die Qualifikation mit 79,831 Zählern auf Rang 17. Die besten 24 Allrounder sind am Donnerstag (Ortszeit) im Endkampf. Medaillenchancen hegt der Berliner nicht, eine Top-Ten-Platzierung wäre schon ein großer Erfolg. Reserven gibt es aber auch bei ihm. An Barren und Reck war der Physik-Student bei weitem nicht fehlerfrei.

Rekordweltmeister Kohei Uchimura aus Japan hatte in der Qualifikation wegen einer Knöchelverletzung am linken Fuß aufgeben müssen. Damit gibt es erstmals seit 2009 einen neuen Mehrkampf-Weltmeister. Beste Aussichten besitzt Vorkampfsieger Manrique Larduet aus Kuba, der schon vor zwei Jahren in Glasgow Zweiter hinter Uchimura war.

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