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Felix schreibt Geschichte - Linke wird Fünfter

WM-Splitter vom Sonntag

Felix schreibt Geschichte - Linke wird Fünfter

Lief mit Trinidad & Tobago zu Gold: Schlussläufer Lalonde Gordon.

Lief mit Trinidad & Tobago zu Gold: Schlussläufer Lalonde Gordon. Getty Images

Vor Bolt: Felix schreibt Geschichte

Trinidad und Tobago (Solomon/Richards/Cedenio/Gordon) siegte am Ende in 2:58,12 Minuten vor den auf dieser Strecke normalerweise dominanten USA (London III/Roberts/Cherry/Kerley) in 2:58,61 Minuten. Bronze ging an Großbritannien (Hudson-Smith/Cowan/Yousif/Rooney) in 2:59:00 Minuten.

Mit dem Gold der US-Frauen, die vor Großbritannien und Polen siegten, zog die 31 Jahre alte Felix mit elf Titeln und fünf weiteren Medaillen am Jamaikaner Usain Bolt vorbei, der ebenfalls elfmal WM-Gold, aber nur drei weitere Medaillen gewonnen hatte. Felix gehörte bereits am Samstag zur siegreichen 4 x 100-m-Staffel der USA. Über 400 m hatte sie Platz drei belegt.

Semenya gewinnt zum dritten Mal

Caster Semenya ist zum dritten Mal Weltmeisterin im 800-Meter-Lauf. Die 26 Jahre alte Südafrikanerin wurde am Sonntag bei der Leichtathletik-WM in London ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann in der Jahresweltbestzeit von 1:55,16 Minuten. Zweite hinter Semenya, die schon Dritte über 1500 Meter war, wurde Francine Niyonsaba aus Burundi in 1:55,92 Minuten vor der Amerikanerin Ajee Wilson (1:56,65). Für Semenya war es bereits das dritte WM-Gold nach 2009 und 2011.

Die Olympiazweite Hellen Obiri aus Kenia hat bei der Leichtathletik-WM in London Gold über 5000 m gewonnen und damit ihren ersten ganz großen Titel geholt. Im Finale setzte sich die 27 Jahre alte Jahresschnellste in 14:34,86 Minuten vor 10.000-m-Weltmeisterin Almaz Ayana (Äthiopien/14:42,73) durch, die als Titelverteidigerin angetreten war. Bronze ging an Sifan Hassan aus den Niederlanden (14:40,35). Nachwuchstalent Alina Reh (Ulm) war trotz einer persönlichen Bestleistung im Vorlauf ausgeschieden.

Helen Obiri

Gewann über die 5000 m: Helen Obiri. imago

Über die 1500 m bei den Männern siegte Elijah Managoi (Kenia) und löste damit seinen Landsmann Asbel Kiprop abgelöst. Der 24 Jahre alte Jahresschnellste setzte sich in 3:33,61 Minuten vor Timothy Cheruiyot (ebenfalls Kenia/3:33,99) und dem Norweger Filip Ingebritsen (3:34,53) durch.

Gehen: Linke wird Fünfter

Im Gehen kam der 39-Jährige Diniz über die 50 km auf dem Zwei-Kilometer-Rundkurs nach 3:33:12 Stunden ins Ziel und blieb damit über seinem 2014 aufgestellten Weltrekord (3:32:33). Carl Dohmann aus Baden-Baden kam auf Rang zehn, der Erfurter Karl Junghannß wurde 13. Nach einigen Disqualifikationen und aufgegebenen Rennen in den vergangenen Jahren war es der erste ganz große Titel für Diniz: Bei den Olympischen Spielen hatte der Ex-Europameister für Schlagzeilen gesorgt, als er sich mit Durchfall auf der Strecke quälte.

Silber gewann Hirooki Arai in 3:41:17 Stunden vor seinem Landsmann Kai Kobayashi (3:34:19). Titelverteidiger und Olympiasieger Matej Toth war nicht am Start: Der Slowene ist wegen Dopingverdachts suspendiert.

Dohmann hatte bei der WM 2015 und bei Olympia 2016 nicht das Ziel erreicht. Diesmal stellte der 27-Jährige in 3:45:21 Stunden eine persönliche Bestzeit auf. Dies gelang auch Junghannß bei seiner WM-Premiere in 3:47:01.

Gehen der Frauen: Premiere über 50 km

Yohann Diniz

Glücklicher Sieger nach 50 Kilometer Gehen: Yohann Diniz. Getty Images

Mit den 50 km-Gehen der Frauen gab es eine echte Premiere bei dieser Weltmeisterschaft. Erste Goldmedaillen-Gewinnerin ist die Portugiesin Ines Henriques in der Weltrekordzeit von 4:05:56 Stunden. Von nur sieben Starterinnen kamen zwei nicht ins Ziel und eine Teilnehmerin wurde disqualifiziert. Die Chinesinnen Hang Yin (4:08:58 Stunden) und Shuqinq Yang (4:20:49) folgten auf den Plätzen, die Amerikanerin Katie Burnett ging mit 4:21:51 leer aus.

Bei dem etablierten 20 km-Gehen der Frauen gab es einen Sieg der Chinesin Jiayu Yang. Sie kam nach 1:26:18 Stunden ins Ziel vor der Mexikanerin Maria Guadalupe González (1:26:19) und der Italienerin Antonella Palmisano (1:26:36). Zu dieser Disziplin waren acht Läuferinnen angetreten, deutsche Athletinnen waren nicht darunter.

Bei den Männern hatte sich im Gehen über die 20 Kilometer Christopher Linke eine Medaille ausgerechnet. Tatsächlich führte er lange das Feld an und machte viel Tempo, landete schließlich aber wie schon bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf dem fünften Platz. Gold holte der Kolumbianer Eider Arevalo in 1:18:53 Stunden, Silber ging an den als "neutral" startenden Russen Sergej Schirobokow (1:18:55) und Bronze an den Brasilianer Caio Bonfim (1:19:04). Linke kam mit einer Zeit von 1:19:21 Stunden ins Ziel und verpasste Bronze damit um 17 Sekunden.

Lesen Sie hier die internationalen Pressestimmen zum Abschied von Usain Bolt am Samstag.
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kon/dpa