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Wittmann muss Meisterfeier verschieben

Mortara wahrt kleine Chance auf den Titelgewinn

Wittmann muss Meisterfeier verschieben

Landete mit seinem BMW auf Rang zwei in Hockenheim: Marco Wittmann.

Landete mit seinem BMW auf Rang zwei in Hockenheim: Marco Wittmann. imago

Den Sieg am Samstag schnappte sich der Spanier Miguel Molina (Audi) vor den beiden Rivalen Wittmann und Mortara, der sich - scheinbar beflügelt von der Chance auf seinen ersten DTM-Meistertitel - stark durchs Feld arbeitete. "Wir müssen immer ein bisschen improvisieren. Vor mir haben alle viel DRS (Drag Reduction System, das zur kurzzeitigen Erhöhung des Top-Speeds führt, d. Red.) genutzt. Ich wusste also, dass ich zum Ende meine Chancen bekommen würde."

Und diese Möglichkeiten nutzte Mortara stark. Obwohl er sich lange Zeit die Zähne am BMW-Fahrer Timo Glock (Wersau) ausbiss, behielt der Italiener die Nerven, bremste den am Limit agierenden Ex-Formel-1-Piloten aus und verbesserte sich Schritt für Schritt. Unmittelbar vor dem Ende schnappte er sich auch noch den vor ihm fahrenden Antonio Felix da Costa (Portugal/BMW) und rückte aufs Podium vor. Der Angriff auf Wittmann gelang letztlich nicht mehr.

"Er ist natürlich ein gutes Rennen gefahren - von acht auf drei. Aber effektiv haben wir den Punktevorsprung ausgebaut, was positiv ist. Wir haben mehr Punkte geholt, das ist ganz wichtig für das Rennen am Sonntag", sagte Wittmann in der ARD: "Wieso sollte ich nervös werden? Wir sind Zweiter geworden. Jetzt müssen wir schauen, dass wir das am Sonntag wieder abliefern." Wittmann genügt am Sonntag ein fünfter Rang, um Meister zu werden. Gewinnt jedoch Mortara, und Wittmann würde nur Sechster, hätten beide 202 Punkte und Mortara aufgrund der Mehrzahl an Erfolgen den Titel sicher.

Das letzte Qualifying der Saison am Sonntagmittag (12.55 Uhr) hat damit bereits vorentscheidenden Charakter - im Rennen wird wohl erneut alles auf die Duelle Wittmann gegen Mortara und BMW gegen Audi hinauslaufen. Mercedes kann in der aktuellen Form nicht um den Sieg mitfahren. "Das ist Werbung für die DTM, Motorsport, wie wir ihn sehen wollen", sagte ARD-Experte Norbert Haug: "Beide hätten den Titel absolut verdient."

SID