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Abeles Zeichen der Stärke

Mehrkampfmeeting in Ratingen

Abeles Zeichen der Stärke

Umjubelter Sieger: Arthur Abele.

Umjubelter Sieger: Arthur Abele. imago

Arthur Abele hat sechs Wochen vor den Olympischen Spielen die Muskeln spielen lassen und beim traditionsreichen Mehrkampfmeeting in Ratingen groß aufgetrumpft. Mit der Weltjahresbestleistung von 8605 Punkten sicherte sich der Zehnkämpfer aus Ulm nicht nur das Ticket für Rio, sondern katapultierte sich an die achte Position der "ewigen" deutschen Bestenliste. "Das war ein traumhaftes Ergebnis von Arthur, denn er wurde in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Er ist ein unwahrscheinliches Energiebündel", schwärmte Zehnkampf-Bundestrainer Rainer Pottel.

Der 29 Jahre alte Abele gewann die Konkurrenz am Sonntag vor Kai Kazmirek von der LG Rhein/Wied, der mit 8323 Punkten noch fünf Zähler mehr als bei der ersten Olympia-Qualifikation in Götzis sammelte. Auch Rico Freimuth (Halle/Saale) kann sich noch Hoffnungen auf Rio machen. Er musste zwar bereits am ersten Wettkampftag wegen starker Wadenprobleme vor dem 400-Meter-Lauf passen, genießt aber als WM-Dritter trotz seiner Ausfälle in Ratingen und Götzis hohe Wertschätzung.

Leistungssportdiretor Thomas Kurschilgen kündigte in Ratingen an, dass der DLV ihn auf jeden Fall für Rio vorschlagen wird. Allerdings muss Freimuth bis zum 31. Juli noch einen Fitnessnachweis abliefern. "Wie wir diesen Test definieren, werden wir in den nächsten Tagen festlegen", sagte Kurschilgen.

Abele war der große Gewinner des Wochenendes und übertraf sogar den bisherigen Weltranglisten-Ersten Damian Warner aus Kanada um 82 Zähler. Zudem erzielte eine neue persönliche Bestleistung, die bisher bei 8477 Punkten gelegen hatte. Der letzte deutsche Zehnkämpfer mit einem besseren Ergebnis war Michael Schrader als WM-Zweiter von Moskau 2013 (8670 Punkte).

"Das Speerwerfen war abartig geil"

Volle Anspannung: Arthur Abele.

Volle Anspannung: Arthur Abele. imago

"Neben meiner Kugelstoßleistung war vor allem meine Bestweite im Speerwerfen abartig geil. Damit hätte ich nie gerechnet", sagte Abele. Auch Kazmirek unterstrich mit seiner neuen Jahresbestleistung eindrucksvoll, dass mit ihm in Rio zu rechnen ist.

Drei Wochen nach ihrem dritten Platz in Götzis war Carolin Schäfer erneut beste deutsche Siebenkämpferin. Die bereits für Rio gesetzte Athletin vom TV Friedrichstein musste sich mit 6476 Punkten nur der überragende britischen Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (6733) geschlagen geben. Jennifer Oeser (Leverkusen) wahrte als Dritte mit 6058 Zählern ihre Olympia-Chance. Der DLV will nun Schäfer, Oeser und Claudia Rath (Frankfurt) für das Olympia-Team vorschlagen.

Dagegen musste Lilli Schwarzkopf (Ulm) ihre Hoffnungen auf Rio begraben. Die Olympia-Zweite von London trat nach dem Kugelstoßen zum 200-Meter-Lauf verletzungsbedingt nicht mehr an. Mit ihren in diesem Jahr bereits erzielten 6088 Punkten ist auch kein Start mehr bei den Europameisterschaften vom 6. bis 10. Juli in Amsterdam möglich, weil das Nominierungsverfahren für diese Titelkämpfe abgeschlossen ist.

dpa