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Wilson sticht "RGIII" aus - Ravens ziehen weiter

Wildcard-Weekend: Auch Texans und Packers durch

Wilson sticht "RGIII" aus - Ravens ziehen weiter

Ein Rookie-Quarterback bleibt übrig: Russel Wilson ist mit den Seahawks noch dabei, Robert Griffin III und Andrew Luck sind draußen.

Ein Rookie-Quarterback bleibt übrig: Russel Wilson ist mit den Seahawks noch dabei, Robert Griffin III und Andrew Luck sind draußen. Getty Images

Washington gegen Seattle - mit Spannung war das Aufeinandertreffen einer der beiden Überraschungsteams dieser Saison erwartet worden. Vor allem die jungen Quarterbacks hatten mit fantastischen Leistungen und attraktiver Spielweise für Furore gesorgt. "RGIII" gegen Wilson. Wer würde weiterziehen? Der Redskins-Quarterback drückte dem Spiel zu Beginn den Stempel auf und sorgte mit zwei kurzen Pässen in die Endzone für eine scheinbar beruhigende 14:0-Führung der Hauptstädter. Doch danach brachten die Redskins in Landover, Maryland, keine Zähler mehr auf die Anzeigentafel. Den 129 Yards im ersten Viertel sollten nur noch 74 weitere folgen.

Vielmehr übernahm nun Wilson mit den Seahawks das Kommando. Bis zur Halbzeitpause war der Vorsprung der Hausherren schon auf einen Zähler zusammengeschmolzen. Für die endgültige Wende sorgte dann Running Back Marshawn Lynch im vierten Abschnitt mit einem 27-Yard-Lauf ins Ziel. Dabei stellte Wilson seinem Teamkameraden einen wirkungsvollen Block, der diesem den nötigen Freiraum ermöglichte. Eine Zwei-Punkte-Conversion (Wilson-Pass auf Zach Miller) sorgte anschließend gleich für das 21:14 und setzte Washington mächtig unter Druck.

Wie würde Griffins Reaktion ausfallen? Der Rookie hatte schon zuvor sichtliche Probleme, humpelte und brachte so auch nicht sein gefürchtetes Laufspiel zu Stande (fünf Versuche für 21 Yards). Nach einem verunglückten Snap war es dann soweit: RGIII verdrehte sich das Knie und konnte nicht mehr weiterspielen. Konsterniert musste er auf der Ersatzbank mit ansehen, wie die Seahawks durch ein weiteres Field Goal von Steven Hauschka fünf Minuten vor Schluss den Deckel drauf machten. Griffin-Vertreter Kirk Cousins, ebenfalls Rookie, konnte dem Spiel nicht mehr die nötigen Impulse für eine Wende geben.

Und so kam Seattle erstmals seit 1983 wieder zu einem Auswärtssieg in den Play-offs. Im Viertelfinale gastiert das Team bei den Atlanta Falcons.

Der Wilson-Griffin-Vergleich: Während RGIII bei 84 Passing Yards hängen blieb (10/19, 2 TD, 1 INT, 2 Sacks), kam Wilson immerhin auf 187 Yards (15/26, 1/0, 5 Sacks). Beide leisteten sich auch ein Fumble. Den Vergleich der beiden Top-Läufer gewann Lynch mit 132 Yards gegen Alfred Morris (Redskins, 80).

Lewis trägt die Ravens bis nach Denver

Ray Lewis

Es ist noch nicht vorbei: Ray Lewis absolvierte das letzte Heimspiel seiner Karriere, nun geht's weiter nach Denver. Getty Images

Die Abschiedstour des Ray Lewis geht noch ein bisschen weiter. Der Star-Linebacker, der sich nach dem Sieg auf einer Abschieds-Ehrenrunde feiern ließ, und die Baltimore Ravens gaben den Colts mit Rookie-Quarterback Andrew Luck am Sonntag das Nachsehen und dürfen sich nun auf einen Trip zu den Denver Broncos freuen, die mit einer 13:3-Bilanz gemeinsam mit den Atlanta Falcons das beste Team der Regular Season waren. Vor drei Wochen entschieden die Broncos das Duell gegen die Ravens mit 34:17 für sich.

In seinem letzten Heimspiel vor dem angekündigten Rücktritt nach 17 Jahren NFL trieb Lewis, der erstmals seit einem Mitte Oktober erlittenen Muskelriss im Arm wieder auflief, die in den Vorwochen noch wacklige Ravens-Defense zu einer starken Leistung. Luck fand nie zu seinem Spiel. In Baltimores Offensive glänzte Wide Receiver Anquan Boldin, der mit 145 Yards Raumgewinn einen neuen Franchise-Rekord aufstellte und knapp zehn Minuten vor Schluss auch den vorentscheidenden Touchdown verbuchte.

Für die Colts, die in der vergangenen Spielzeit nur zwei von 16 Spielen gewonnen hatten, endete mit der Niederlage eine bewegte und bemerkenswerte Saison. Im ersten Jahr nach dem Abgang von Star-Quarterback Peyton Manning und dem ersten unter Coach Chuck Pagano, der zwölf Wochen wegen einer Leukämie-Behandlung fehlte, gelangen 11:6 Siege und der Einzug ins Wild-Card-Game.

Texans treffen nun auf Vollmer und die Patriots

Am Samstag hatten sich die Houston Texans vor heimischer Kulisse mit 19:13 gegen Cincinnati durchgesetzt und die Saison der Bengals wie schon 2012 beendet. Quarterback Matt Schaub brachte im ersten Play-off-Spiel seiner Karriere Pässe über 261 Yards an den Mann. Kommenden Sonntag sind die Texaner damit Gegner von Sebastian Vollmer und den New England Patriots. Am 10. Dezember vergangenen Jahres gewann New England das Heimspiel gegen Houston souverän 42:14.

Matt Schaub

Gelungenes Play-off-Debüt: Texans-Quarterback Matt Schaub. Getty Images

Die Green Bay Packers gaben Minnesota im heimischen Lambeau Field bei Temperaturen von minus sechs Grad mit 24:10 das Nachsehen. Die Vikings hatten sich vor einer Woche erst am letzten Spieltag mit einem 37:34-Erfolg gegen die Packers die Teilnahme am Wildcard-Weekend gesichert. Green Bay, bei dem Running Back John Kuhn zwei Touchdowns gelangen, gastiert am kommenden Wochenende nun bei den San Francisco 49ers.

Wildcard-Weekend

Samstag, 05. Januar
Houston Texans - Cincinnati Bengals 19:13
Green Bay Packers - Minnesota Vikings 24:10
Sonntag, 06. Januar
Baltimore Ravens - Indianapolis Colts 24:9
Washington Redskins - Seattle Seahawks 14:24