Boll musste nur den vierten Satz an Ruiwu abgeben, drehte ansonsten aber auf und gewann souverän mit 11:2, 11:6, 11:7, 11:13, 11:9. Am Ende stand ein 4:1 und der sechste EM-Titel für das deutsche Tischtennis-Ass. Im Halbfinale noch hatte Boll noch seinen London-Bezwinger Adrian Crisan (Rumänien) mit 4:1 bezwungen. "Ich fühle schon Genugtuung, die Olympia-Revanche ist geglückt", meinte Boll vor dem Finale: "Irgendwie ist es aber bitter, dass ich diese Leistung nicht bei Olympia abrufen konnte. Auch wenn die EM ein wichtiges Turnier ist, hätte ich gerne getauscht."
Zufrieden war Boll aber dennoch: "Es hat hier alles gepasst, angefangen vom Zeitplan. Ich habe mich nicht kaputt trainiert und wollte meine Energie nicht verbraten." Energie hatte auch Steger. Der deutsche Meister arbeitete sich bis ins Halbfinale vor, wo er an Ruiwu scheiterte. Letztlich fährt der deutsche Meister aber mit einer Bronze-Medaille nach Hause.
Bei den Frauen siegte zum zweiten Mal nach 2010 Viktoria Pawlowitsch aus Weißrussland. Neben Gold für Boll und Bronze für Steger (Saarbrücken) im Einzel holten Kristin Silbereisen/Jiadu Wu (Kroppach) im Damen-Doppel und der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov und sein weißrussischer Partner Wladimir Samsonow im Herren-Doppel jeweils Bronze für den Deutschen Tischtennis-Bund.