Die deutschen "Schmetterlinge" hatten mit dem Weltranglisten-21. wenig Mühe. Vor 800 Zuschauern in der Brandenburg-Halle wurden bereits im ersten Satz die Vorteile in der Blockarbeit und im Angriff deutlich. Konzentriert nutzte die DVV-Auswahl ihre Möglichkeiten am Netz und leistete sich wenige Fehler. Folgerichtig ging der Satz mit 25:21 an die Gastgeber.
Auch im zweiten Abschnitt (25:20) bestimmten Grün und Co. mit ihren wuchtigen Schmetterbällen das Spielgeschehen. Allein in diesem Durchgang servierten die DVV-Frauen fünf Asse. Die hilflosen Tschechinnen, die ebenfalls bei der EM dabei sind, konnten häufig nur reagieren – und das meist zu spät.
Die klare Überlegenheit setzte sich im dritten Satz fort und wurde zur Freude des zufriedenen Guidetti konsequent genutzt. Das deutsche Team wurde immer sicherer und effektiver und ließ den Tschechen mit der richtigen Mischung aus Variation, Härte und Risiko im Angriff keine Chance. Nach dem klaren Stand von 3:0 einigten sich beide Teams kurzfristig darauf, einen vierten Durchgang zu absolvieren, den die Trainer vor allem dazu nutzten, den Ergänzungsspielerinnen ihre Einsatzmöglichkeiten zu geben.
"Der Sieg war wichtig für unser Selbstvertrauen. Wir wollen bei der EM bis zum Ende dabei bleiben. Mit dieser Form könnte uns das gelingen", sagte Rückkehrerin Grün. Trotz ihres dreijährigen Abstechers zum Beachvolleyball gelang der neunmaligen Volleyballerin des Jahres die kurzfristige Umstellung vom Strand auf die Halle gut. Folgerichtig nominierte Trainer Guidetti drei Tage vor Turnierbeginn die 31-Jährige für den EM-Kader. Bei der Reduzierung des Teams von 16 auf 14 Spielerinnen fielen Kathy Radzuweit (Baku/Aserbaidschan) und Regina Burchardt (1. VC Wiesbaden) aus der Mannschaft.
Am Samstag trifft die deutsche Mannschaft dann in der EM-Vorrundengruppe A in Belgrad zunächst auf die Ukraine (17 Uhr). Danach folgen die Spiele gegen Frankreich und Gastgeber Serbien. Die drei besten Teams aus der Gruppenphase qualifizieren sich für die Play-offs in der serbischen Hauptstadt, nur der Letzte muss sofort die Heimreise antreten.