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DVV-Team bleibt sieglos, punktlos, chancenlos

Volleyball: EM-Aus nach 1:3-Niederlage gegen die Bulgaren

DVV-Team bleibt sieglos, punktlos, chancenlos

Bauchlandung: Das Team um Marcus Böhme ist bereits nach der Vorrunde bei der EM ausgeschieden.

Bauchlandung: Das Team um Marcus Böhme ist bereits nach der Vorrunde bei der EM ausgeschieden. Picture Alliance

Zu Beginn der Partie lief nicht viel zusammen. Kapitän Björn Andrae scheiterte gleich dreimal in Folge am bulgarischen Block, hinzu kamen unerklärliche Abwehrfehler. Beim Stand von 5:10 reagierte Bundestrainer Raul Lozano und brachte Zuspieler Lukas Immanuel Kampa für Patrick Steuerwald. Doch auch der fand kein Mittel gegen den Dritten der letzten Europameisterschaft, der den Vorsprung zeitweise auf acht Zähler ausweiten konnte (16:8). Während Andrae Sicherheitsangaben übers Netz schob, setzten die Bulgaren das deutsche Team bereits mit starken Schmetteraufschlägen unter Druck. Die Folge: Ein erschreckend deutlicher 16:25-Satzverlust für die DVV-Auswahl.

Deutsches Team erkämpft sich einen Satzerfolg

Den zweiten Durchgang konnten die deutschen Schmetter-Riesen zumindest ausgeglichener gestalten. Lozano brachte Max Günthör auf der Mittelblock-Position, der sich sofort am Netz durchsetzte. Insgesamt erzielten die Deutschen aber zu wenig direkte Punkte im Block – ein Mittel, mit dem sie das Spiel gegen die Slowakei lange ausgeglichen gestalten konnten. Den Bulgaren Matey Kaziyski, einer der besten Außenangreifer der Welt, bekamen die DVV-Männer aber einfach nicht in den Griff. Doch Lozanos Mannschaft kämpfte sich immer wieder heran, bis zum 23:23-Ausgleich. Mit Glück bekam das deutsche Team sogar einen Satzball - Teodor Todorov schmetterte die Kugel ins Aus – und verwandelte diesen prompt durch einen starken Block von Georg Grozer zum 27:25-Endstand.

Nach diesem Erfolg zeigten sich die deutschen Schmetter-Künstler verbessert im Angriff und brachten mehr Bälle aus der eigenen Annahme vor ans Netz. Als Belohnung gab es eine 10:7-Führung. Auffallend agierte Libero Ferdinand Tille, der in der Blocksicherung unglaubliche Bälle herausholte. Auch dadurch kamen die Bulgaren etwas aus dem Tritt, konnten den Durchgang aber bis zum Ende spannend gestalten. In der entscheidenden Phase jedoch blockte Ausnahmespieler Kaziyski den deutschen Kapitän Andrae und Grozer versemmelte einen Angriff – 24:26.

Schlechteste EM-Platzierung seit 1971

Björn Andrae

Aufschlag-Problem: Vor allem beim Service vergaben Björn Andrae & Co. zu viele Punkte. Picture Alliance

Die 2:1-Satzführung der Bulgaren bedeutete für das deutsche Team das vorzeitige EM-Aus, da in der Gruppenphase bereits für zwei Satzgewinne Zähler vergeben werden. Dementsprechend konsterniert agierten die DVV-Männer zu Beginn des vierten Durchgangs. Gegen Ende der Partie zeigte Lozanos Team aber wenigstens noch, dass sie durchaus gut aufschlagen können – die ersten drei Service-Winner dieser Europameisterschaft sprechen eine deutliche Sprache. Letztendlich ließen die Bulgaren aber nichts mehr anbrennen. Mit 23:25 unterlag die deutsche Mannschaft dem EM-Dritten von 2009 und kassierte damit die dritte 1:3-Niederlage in Folge. Das enttäuschende Vorrunden-Aus als punktloser Gruppenletzter ist die schlechteste Platzierung einer deutschen Volleyball-Mannschaft bei einer Europameisterschaft seit 1971. Knapp ein Jahr vor Olympia hat das DVV-Team damit einen bedenklichen sportlichen Tiefpunkt erreicht.