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Tomczyk "killt Dämon vom Lausitzring"

Audi beendet die Mercedes-Dominanz

Tomczyk "killt Dämon vom Lausitzring"

Zweiter Triumph in Folge: Der Rosenheimer Martin Tomczyk war im Audi auch in der Lausitz am schnellsten.

Zweiter Triumph in Folge: Der Rosenheimer Martin Tomczyk war im Audi auch in der Lausitz am schnellsten. picture alliance

"Einfach unglaublich. Wir haben den Dämon vom Lausitzring gekillt", sagte Tomczyk nach seinem insgesamt sechsten Erfolg in der DTM. Zum zweiten Mal nach 2007 (Zandvoort, Nürburgring) gewann der Rosenheimer in seiner nunmehr 11. DTM-Saison zwei Rennen hintereinander. "Es fühlt sich verdammt gut an, Führender in einem Jahreswagen zu sein", sagte Tomczyk, der wie Scheider ein Lob von Spengler erhielt: "Martin und Timo haben einen guten Job gemacht. Wenn man auf dem Podium steht, kann man nicht enttäuscht sein", sagte der Kanadier trotz des Verlustes der Gesamtführung.

Tomczyk fährt nach seiner Degradierung aus dem Audi-Werksteam in den Jahreswagen des Phoenix-Rennstalls wie entfesselt. Beim ersten Reifenwechsel hatte er den vom Start an führenden Spengler überholt und danach den Erfolg souverän nach Hause gefahren. "Er hat die Herausforderung gut angenommen", sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.

Der Lausitzring war jahrelang fest in Mercedes-Hand. Zuletzt hatte hier 2005 der Schwede Mattias Ekström, der nach Problemen mit dem Reifendruck und einem verpatzten Boxenstopp nur auf Rang elf landete, für Audi einen Sieg geholt. "Jede Serie geht mal zu Ende", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Scheider fuhr von Startplatz neun eine andere Strategie als die Konkurrenten in der Spitzengruppe. Er wechselte erst spät seine Reifen und schob sich damit am Ende noch an Spengler vorbei auf Rang zwei. Scheider stand damit zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Siegerpodest und hegt jetzt selbst wieder Hoffnungen auf seinen dritten Titel nach 2008 und 2009.

Tolles Kurz-Comeback von Kristensen

Ekström dagegen muss mit 21 Zählern Rückstand auf Tomczyk seine Meisterschaftsträume wohl beenden. Vor ihm liegt Audi-intern auch noch Mike Rockenfeller (14), der nach seinem schweren Unfall bei den 24 Stunden in Le Mans vorsichtshalber pausierte und von Le-Mans-Rekordgewinner Tom Kristensen gut vertreten wurde. Der Däne landete bei seinem Kurz-Comeback nach eineinhalb Jahren DTM-Pause als Siebter gleich wieder in den Punkten.

Für Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher war es nach Platz zwei zuletzt in Spielberg hinter Tomczyk ein Wochenende zum Vergessen. Nach einem verkorksten Qualifying mit Rang 17 reichte es im Rennen nur für Platz zwölf. Schumacher freut sich aber bereits auf das nächste Rennen am 3. Juli auf dem Norisring, wo er im vorigen Jahr seine erste Pole Position in der DTM geholt hatte.

1. Martin Tomczyk (Rosenheim) Phoenix-Audi A4 '08 1:10:52,902 Stunden, 2. Timo Scheider (Braubach) Abt-Audi A4 '09 0:05,436 Minuten zurück, 3. Bruno Spengler (Kanada) AMG-Mercedes C-Klasse '09 0:14,300, 4. Gary Paffett (Großbritannien) AMG-Mercedes C-Klasse '09 0:17,604, 5. Oliver Jarvis (Großbritannien) Abt-Audi A4 DTM '09 0:18,633, 6. Jamie Green (Großbritannien) AMG-Mercedes C-Klasse '09 0:19,397, 7. Tom Kristensen (Dänemark) Abt-Audi A4 '09 0:23,259, 8. Filipe Albuquerque (Portugal) Rosberg-Audi A4 '08 0:24, 956, 9. Christian Vietoris (Gönnersdorf) AMG-Mercedes C-Klasse '08 0:25,846, 10. Maro Engel (München) AMG-Mercedes C-Klasse '08 0:26, 674, 11. Mattias Ekström (Schweden) Abt-Audi A4 DTM '09 0:29,182, 12. Ralf Schumacher (Kerpen) AMG-Mercedes C-Klasse '09 0:31,737

Fahrer-Wertung: 1. Tomczyk 30 Punkte, 2. Spengler 29, 3. Scheider 19, 4. Rockenfeller 14, 5. Schumacher 14, 6. Green 13, 7. Jarvis 10, 8. Ekström 9, 9. Paffett 9, 10. Eduardo Mortara (Italien) Rosberg-Audi A4 '08 3 (bei Punktgleichheit werden für die Ermittlung der jeweiligen Platzierung die besten Einzelresultate hinzugezogen) (SID)