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Boll und Co. vor Titel-Hattrick

Im Finale gegen Dänemark

Boll und Co. vor Titel-Hattrick

Dimitrij Ovtcharov

Erfolgreich trotz Ärger mit dem Schläger: Dimitrij Ovtcharov holte den ersten Punkt. picture alliance

"Wir haben uns erneut gesteigert. Im Endspiel müssen wir noch eine Schippe drauflegen", kommentierte der Weltranglisten-Dritte Boll das Rumänien-Match. Er war auch eine verspätete Revanche für die schmerzhafte 1:3-Pleite im EM-Viertelfinale 2005 in Aarhus, als Boll und der heutige Assistenztrainer Jörg Roßkopf ihre Einzel verloren hatten. Diesmal ließen die Favoriten nichts anbrennen, obwohl ein Belag von Ovtcharovs Spielgerät bei der Kontrolle zu dick war.

Der Weltranglisten-13. durfte unter Vorbehalt mit einem Ersatzschläger spielen. Der wurde beschädigt, so dass "Dima" einen zweiten Ersatzschläger in die Hand nahm. Nach einer Eingewöhnungszeit schoss er damit Rumäniens Spitzenspieler Adrian Crisan mit 3:2-Sätzen vom Tisch. Bei der vorgeschriebenen Kontrolle nach dem Spiel bestanden beide Schläger den Test. Somit blieb den Deutschen ein Punktabzug erspart.

Angetrieben von lautstarken "Auf geht's Timo"-Rufen fing sich der 28-Jährige nach 0:2-Rückstand wieder und drehte das Match. Sichtlich erleichtert ballte Boll nach dem Spiel wie einst Boris Becker die Siegerfaust. "Er hat mich zum Anfang richtig überrollt, ich musste mich in das Spiel hineinkämpfen", sagte Boll. Schließlich besiegelte Christian Süß den umjubelten deutschen Erfolg durch ein 3:0 gegen Andrei Filimon.

Während die deutschen Herren zum insgesamt achten Mal um Europas Krone kämpfen, ging der Medaillentraum der DTTB-Damen nicht in Erfüllung. Das Team um Spitzenspielerin Jiaduo Wu verlor im Viertelfinale trotz guter Leistung 1:3 gegen Polen. Nach einem 3:1-Sieg gegen Frankreich wartet nun im Spiel um Platz fünf Weißrussland auf das verjüngte Gastgeber-Team, das bei der EM im Vorjahr nur Rang zehn belegt hatte.