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14:0 für die Rams, dann ziehen die 49ers den Stöpsel

NFL, Week 6, Monday Night: Erster Niners-TD im letzten Viertel

14:0 für die Rams, dann ziehen die 49ers den Stöpsel

Steht in der Kritik, doch sein Team befindet sich wieder in der Spur: 49ers-Head-Coach Jim Harbaugh.

Steht in der Kritik, doch sein Team befindet sich wieder in der Spur: 49ers-Head-Coach Jim Harbaugh. Getty Images

Montag? Für St. Louis kein guter Tag!

St. Louis und Monday Night – wahrlich keine gute Kombination. Bis zum Duell mit den 49ers hatten die Rams satte fünf Duelle am Stück verloren. Zu alledem muss derzeit der dritte Quarterback und Frischling Austin Davis (zweite NFL-Saison) ran. Warum? Weil sich die Nummer eins Sam Bradford und die etatmäßige Vertretung Shaun Hill verletzt haben. An Selbstvertrauen fehlt es dem dritten Glied aber nicht, wie Davis selbst gegenüber ESPN offenbart hat: "Ich denke, dass wir ein gutes Football-Team sind. Die Bilanz (1:3) zeigt, was sie ist, aber wir sind nur eine Hand voll von positiven Resultaten entfernt."

National Football League - Woche 6
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San Francisco 49ers - Vereinsdaten
San Francisco 49ers

Gründungsdatum

01.01.1946

Vereinsfarben

Rot und gold

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Los Angeles Rams - Vereinsdaten
Los Angeles Rams

Gründungsdatum

01.01.1936

Vereinsfarben

Dunkelblau, gold, weiß

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Positiv ist auch das Stichwort in San Francisco. Hier war nämlich in den letzten Wochen/Tagen mehr und mehr klar geworden, dass Headcoach Jim Harbaugh arg in der Kritik steht. Das Vertrauen der Spieler geht abhanden. Gerade die beschriebene autoritäre Art seines Coachings stößt den Aktiven wie ehemaligen Profis und Experten sauer auf – höchste Disziplin und wenig Spaß ist hier das oberste Gebot. Klub-Boss Jed York hatte jedoch jüngst via Twitter Spekulationen um eine baldiges Ende des Trainers beendet: "Jim ist mein Trainer. Wir versuchen, einen Super Bowl zu gewinnen - keinen Popularitätswettbewerb. Noch Fragen?" Unterstützung hatte Harbaugh, der sich im vorletzten Jahr seines Vertrages über 25 Millionen US-Dollar befindet, von Quarterback Colin Kaepernick erhalten: "Ich liebe Coach Harbaugh. Ich würde mit ihm jeden Tag in den Krieg ziehen. Er ist ein Kämpfer, der unbedingt gewinnen will."

Trotz Dominanz: Rams lassen die 49ers zurückkommen

Week 6 im Überblick

Stichwort gewinnen: Davon war San Francisco nach dem ersten Viertel weit entfernt. St. Louis nämlich legte im eigenen Edward Jones Dome mächtig los, zog direkt mit 14:0 davon. Zunächst sprintete Benjamin Cunningham nach einem starken wie zeitfressenden Drive (elf Spielzüge, 80 Yards, 7:05 Minuten) über ein Yard in die Endzone, ehe Spielmacher Davis mit seinem Pass über 22 Yards Tight End Lance Kendricks fand.

Am Anfang stark, am Ende chancenlos: Rams-Ersatzspielmacher Austin Davis.

Am Anfang stark, am Ende chancenlos: Rams-Ersatzspielmacher Austin Davis. Getty Images

Doch die 49ers wären nicht die bekannten 49ers, wenn sie nach einem solchen Rückstand nicht angestachelt wären und den Willen kreieren, hier und heute noch zurückkommen zu wollen. Das gelang letztlich schon fast bis zur Halbzeit, denn das zweite Quarter wurde durch ein weites Field Goal durch Kicker Phil Dawson (54 Yards) und einen enormen Touchdown von Wide Receiver Brandon Lloyd (Pass von Kaepernick über 80 Yards) 14 Sekunden vor Ende von den Gästen dominiert – 10:14. St. Louis wusste, dass dieser letztlich knappe Vorsprung nach einer im Grunde vollends beherrschten ersten Halbzeit ungenügend war.

San Franciscos Makel beseitigt

Den Schwung von vor der Pause wussten die 49ers zu bewahren und durch zwei TD-Pässe von Kaepernick auf die Passempfänger Anquan Boldin (elf Yards) und Michael Crabtree (32 Yards) in Punkte zum 24:14 umzuwandeln – die Vorentscheidung. St. Louis wirkte mittlerweile wie ausgewechselt: Das ordentliche Spiel von Beginn war verschwunden, der Wille erloschen.

So konnte San Francisco final auch noch einen bis dato vorhandenen Makel in dieser Spielzeit ausradieren: Nach dem zwischenzeitlich 17:24-Anschluss von Kicker Greg Zuerlein fing Dontae Johnson eine Interception ab und trug diese über 20 Yards zum 31:17-Endstand in die Endzone – dies war der erste Touchdown der 49ers im letzten Quarter in dieser Saison.

Mit einer Bilanz von 4:2 steht das Team von Trainer Harbaugh und Spielmacher Kaepernick, der für 343 Yards an diesem Abend passte (drei TD, keine Int.), in der ohnehin schweren NFC West gut da. Die Konkurrenten aus Arizona (4:1) und Seattle (3:2) dürften gewarnt sein. Für St. Louis wird dagegen wohl nichts mehr gehen – wie im letzten Viertel, als klar wurde, dass Ersatzmann Davis noch Zeit braucht, um mit den Großen der Liga mithalten zu können.

Week 6 im Überblick:

Thursday Night:

Houston - Indianapolis 28:33

Sunday:

Buffalo – New England 22:37
Cincinnati – Carolina 37:37
Cleveland – Pittsburgh 31:10
Tennessee – Jacksonville 16:14
Miami – Green Bay 24:27
Minnesota – Detroit 3:17
New York Jets – Denver 17:31
Tampa Bay – Baltimore 17:48
Oakland – San Diego 28:31
Atlanta – Chicago 13:27
Arizona – Washington 30:20
Seattle – Dallas 23:30

Sunday Night:

Philadelphia – New York Giants 27:0

Monday Night:

St. Louis – San Francisco 17:31