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Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors tritt zurück

Diack scheidet aus - Bach will nicht spekulieren

Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors tritt zurück

Ließ vom Rücktritt seines Moskauer Laborleiters wissen: Russlands Sportminister Witali Mutko.

Ließ vom Rücktritt seines Moskauer Laborleiters wissen: Russlands Sportminister Witali Mutko. imago

Nach dem Bericht über ein korruptes Dopingsystem in Russland will Thomas Bach nicht über einen Rio-Ausschluss russischer Athleten spekulieren. "Es gibt nun die Ermittlungen in der Leichtathletik, und der Weltverband wird seine Schlüsse daraus ziehen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen", sagte der 61-Jährige in einem Interview am Mittwoch im neuseeländischen TV.

Bach ist zudem "überzeugt, dass Russland kooperieren wird, damit sich seine Athleten an die globalen Anti-Doping-Regeln halten werden. Das braucht es, um an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können", sagte der ehemalige Fechter.

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Wegen der Dopingvorwürfe empfiehlt eine Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA unter anderem den Ausschluss russischer Athleten von Olympia 2016. Bach wollte sich nicht festlegen, ob das Internationale Olympische Komitee einen solchen Ausschluss unterstützen würde.

Diack tritt als Ehrenmitglied des IOC zurück

Der frühere Weltverbandschef Lamine Diack ist als Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees zurückgetreten. Der Senegalese, der unter Korruptionsverdacht steht, reagierte damit am Mittwoch auf die vorläufige Suspendierung durch das IOC-Exekutivkomitee. Der ehemalige Präsident der IAAF soll Dopingfälle vertuscht und dafür hohe Summen als Gegenleistung kassiert haben. Die französische Justiz hat Anklage gegen den 82-Jährigen wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche erhoben. Diack war bis 2014 insgesamt 15 Jahre IOC-Mitglied, danach wurde er Ehrenmitglied.

Moskauer Leiter tritt zurück

In Russland hat derweil der Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors seinen Rücktritt erklärt. Das bestätigte Sportminister Witali Mutko am Dienstagabend der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS. Gregori Rodschenkow ist eine der zentralen Figuren in diesem Skandal. Er gab laut WADA-Report zu, die Beseitigung von 1417 Dopingproben russischer Sportler angewiesen zu haben. Als erste Konsequenz aus diesem Skandal hatte die WADA seinem Labor am Dienstag die Zulassung entzogen.

aho/dpa