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Perkovic nicht zu schlagen - Craft gewinnt Bronze

Leichtathletik-EM in Zürich: Diskuswurf der Frauen

Perkovic nicht zu schlagen - Craft gewinnt Bronze

Kraft und Athletik: Shanice Craft.

Kraft und Athletik: Shanice Craft. picture alliance

Silber ging an die Französin Mélina Robert-Michon (65,33). Direkt hinter ihrer Teamkollegin Craft landete Anna Rüh aus Neubrandenburg (62,46 Meter) auf dem vierten Rang; Fünfte wurde die Berlinerin Julia Fischer (61,20). "Einfach geil. Das ist die wertvollste Medaille, die ich bisher gewonnen habe. Nach dem letzten Versuch sind mir die Tränen gekommen. Unbeschreiblich", sagte die EM-Dritte Craft: "Das kann nur noch besser werden."

Gleich mit dem allerersten Wurf der Konkurrenz setzte sich Perkovic an die Spitze, im fünften schleuderte Kroatiens erste Leichtathletik-Olympiasiegerin die Ein-Kilo-Scheibe 71,08 Meter weit - fast sechs Meter weiter als die zweitplatzierte Französin. Doch 2014 ist auch das Jahr der Shanice Craft: Diskus-Zweite bei der Team-EM in Braunschweig, beim Diamond-League-Meeting in Eugene/USA kassierte die Frohnatur für diesen Platz 6000 Dollar Prämie. In Ulm gewann das vielseitige Talent den Titel im Diskusring und Bronze im Kugelstoßen. In der Freizeit spielt sie gern Basketball.

Derzeit absolviert Craft eine dreijährige Ausbildung zur Polizeimeisterin, vier Monate im Jahr. Für den Rest der Zeit ist sie für den Sport freigestellt. Zwischen U18 und U20 hat sie mit Diskus und Kugel praktisch alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. 2012 wurde sie Junioren-Weltmeisterin im Kugelstoßring. Ihr Motto gilt fürs Leben und für den Sport, sie zeigt es als Tattoo im Ausschnitt: "I was, I am, I will always be free" - ich war, ich bin und werde immer frei sein. Vor vier Jahren wurde die Tochter eines US-Soldaten in Singapur erste Jugend-Olympiasiegerin. Ihre Trainerin Iris Manke-Reimers hat ihr schon prophezeit: "Du wirst bei Olympischen Spielen starten."

Shanice Craft setzte damit die kleine deutsche Medaillenserie im Diskuswerfen bei Europameisterschaften fort: Franka Dietzsch (2006) und Nadine Müller (2012) hatten jeweils Silber erkämpft.

(dpa)