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McIlroy holt sich den Titel in Hoylake

Die 143. Open wurden am Schlusstag spannender als erwartet

McIlroy holt sich den Titel in Hoylake

72 Löcher sind nicht nur in den Links ein langer Marsch. McIlroy und Fowler machen sich auf den Weg.

72 Löcher sind nicht nur in den Links ein langer Marsch. McIlroy und Fowler machen sich auf den Weg. Getty Images

Der Grundstein wird gelegt

Bereits in den ersten beiden Tagen legte Rory McIlroy den Grundstein zu seinem dritten Major-Erfolg. Mit zwei 66er-Runden zeigte er der gesamten Konkurrenz, wo die Musik spielt und setzte sich an die Spitze. Eine 68 am Samstag sicherte diese Position noch einmal ab. Der Vorsprung des Nordiren betrug sechs Schläge auf seinen Mitspieler in letzten Flight, Rickie Fowler (USA), respektive sieben Schläge auf Sergio Garcia (Spanien) und Dustin Johnson (USA).

Hoylake: Der erwartet schwere Gegner

Der Links-Platz von Hoylake nahe Liverpool entpuppte sich als Wolf im Schafspelz. Scheinbar konnte nur McIlroy den Gegner, der harmlos ohne viel Bäume und Wasser auskommt, zähmen. Allerdings war der Kurs mit Schwierigkeiten gespickt: Tiefe Pot-Bunker und trockenes hohes Gras machten es den Profis schwer. Der Nordire hatte bei seinem Spiel auch ein wenig Glück. In allen seinen Runden war es windstill gewesen, während andere Profis gegen manche Böe zu kämpfen hatten. Dies soll aber die souveräne Leistung McIlroys nicht schmälern.

McIlroys kurzer Wackler

Auch den Finaltag begann McIlroy in überzeugender Manier und legte gleich einmal einen Birdie vor. Im Flight davor machte allerdings Sergio Garcia Druck. Der Spanier spielte drei Birdies auf den ersten neun Löchern und hinterließ Eindruck. McIlroy machte Fehler: Bogeys auf den Löchern fünf und sechs verkleinerten seinen Vorsprung. Ein Birdie auf der "9" brachte ihn aber wieder in die Spur zurück.

Garcia gibt Gas

Mit einem Eagle eröffnete der Spanier die "Back Nine". McIlroy behielt allerdings die Nerven und konnte dem Par 5 einen Birdie abtrotzen. Garcia hatte sich auf drei Schläge genähert. Der schwede Robert Karlsson, Dustin Johnson und Rickie Fowler konnten der Pace nicht folgen. Entweder sie spielten zu brav und die Birdies fehlten (Fowler und Johnson), oder sie brachten sich mit individuellen Fehlern aus dem Geschäft (Karlsson und Dubuisson).

Garcia versackt im Pot-Bunker

An der Spitze des Feldes wurde es aber noch einmal spannender, als vorher angenommen. Auf der "13" musste McIlroy erneut einen Bogey hinnehmen. Damit robbte sich Garcia auf zwei Schläge Rückstand heran, allerdings drohten dem Spanier die Löcher auszugehen. Er brauchte einen Fehler des Führenden, um noch einmal heran zu kommen. Diesen machte Garcia an der "15" allerdings selbst, als er einen Standard-Bunkerschlag buchstäblich in den Sand setzte und so wieder einen Schlag verlor.

Die Tür ist auf und gleich wieder zu

Mit einem Birdie auf Loch Nummer 16 machte Garcia die Tür zum Sieg wieder einen Spalt breit auf, doch McIlroy konterte sofort. Direkt hinter dem Spanier lochte er seinen Putt ebenfalls zum Birdie und nahm drei Schläge Vorsprung mit auf die beiden letzten Bahnen. Auch Fowler kam noch einmal auf. Birdies auf den Löchern 10, 15 und 16 brachten den US-Amerikaner noch einmal heran. Doch es war zu spät: McIlroy war sich seiner Chance bewusst, verzichtete am Abschlag der tückischen "18" auf den Driver und schlug mit einem langen Eisen ab. Am Ende stand ein Par, der Sieg im Royal Liverpool Golf Club, sein dritter Major-Erfolg und die Claret Jug.

Schwarzes Wochenende für Woods und Kaymer

Auf zwei Spieler fokussierte sich die Öffentlichkeit vor dem Turnier besonders. Martin Kaymer wollte, nachdem er erst vor einigen Wochen als erster Deutscher die US-Open gewonnen hatte, auch den weißen Fleck in Großbritannien tilgen. Tiger Woods trat erst zum zweiten Mal nach seiner Rückenoperation an. Beide erwischten kein gutes Wochenende. Wenigstens den Cut konnten sie vermeiden, doch mit Runden meist in der 70er rissen sie keine Bäume aus. Miteinander landeten sie am Ende des Feldes. Woods (6 über Par) als 69., Kaymer (8 über Par) als 70.