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Harting, Obergföll und die Bayern sind "Sportler des Jahres"

Vettel knapp geschlagen

Harting, Obergföll und die Bayern sind "Sportler des Jahres"

Zwei Weltmeister und ein Triple-Sieger: Robert Harting, der FC Bayern und Christina Obergföll.

Zwei Weltmeister und ein Triple-Sieger: Robert Harting, der FC Bayern und Christina Obergföll. picture alliance

Harting vor Vettel - dieses Ergebnis hatte es erst voriges Jahr gegeben, damals allerdings mit einem klaren Abstand von fast 500 Punkten. Bei der 67. Wahl zum "Sportler des Jahres" halbierte der viermalige Formel-1-Weltmeister, der wegen nahender Vaterfeuden in Baden-Baden fehlte, seinen Rückstand zwar, musste sich jedoch erneut Harting geschlagen geben, mit dem wie so oft in Olympia- oder WM-Jahren ein Leichtathlet ausgezeichnet wurde.

Der unbequeme Diskuswerfer aus Cottbus hatte am 13. August bei der Leichtathletik-WM in Moskau zum dritten Mal in Serie Gold geholt, obwohl seine Top-Serie von 1024 Tagen ohne Niederlage einen Monat zuvor im niederländischen Hengelo gerissen war. Im Luschniki-Stadion riss dann wieder einmal etwas anderes: Hartings Trikot. Zum Lohn verteidigte der 29-Jährige am Sonntagabend im voll besetzten Benazet-Saal des vornehmen Kasinos von Baden-Baden seinen Titel "Sportler des Jahres" - das war letztmals Boris Becker vor 13 Jahren gelungen. "Ich bin ganz baff. Ich bin fest davon ausgegangen, dass Sebastian das Ding macht", sagte Harting.

Das ist mehr als ein Sahnehäubchen, eher ein Kaviarhäubchen.

Christina Obergföll nach der Auszeichnung als "Sportlerin des Jahres"

Bei den Damen folgte Christina Obergföll auf Magdalena Neuner, die ihre Karriere beendet hat. Obergföll hatte gegenüber Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki klar die Nase vorn und verpasste damit ihrer Karriere das "I-Tüpfelchen", die "absolute Krönung", wie die 32 Jahre alte Speerwerferin schon im Vorfeld angekündigt hatte. Wie Harting holte auch sie Gold in Moskau - es war ihr erster großer Titel. Zudem heimste sie als Disziplinsiegerin der Diamond League über 100.000 Dollar ein.

Die dritte Auszeichnung ging unter den Augen von IOC-Chef Thomas Bach an einen weiteren Seriensieger: den FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister, der sich gerade bei der Klub-WM in Marokko anschickt, den fünften Titel 2013 einzufahren, setzte sich mit erwartet riesigem Vorsprung gegen die deutsche Frauen-Nationalelf durch und löste damit den Deutschland-Achter ab. Zum dritten Mal dürfen sich die Bayern, für die bei der Gala Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sowie die verletzten Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und Holger Badstuber anwesend waren, "Sportler des Jahres" nennen. Der Dank galt Erfolgstrainer Jupp Heynckes, der nach dem Triple-Triumph aufhörte. "Wir sind ihm ewig dankbar", so Rummenigge am Sonntag.

Knapp 1400 Sportjournalisten gaben bei der Traditionswahl ihr Votum ab, das Ausrichter Klaus Dobbratz vollauf zufriedenstellte: "So musste es ausgehen, die Richtigen sind vorne."

Das Ergebnis der 67. Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres:

MÄNNER:
1. Robert Harting (29, Leichtathletik) 2920
2. Sebastian Vettel (26, Motorsport) 2788
3. Raphael Holzdeppe (24, Leichtathletik) 1893
4. Dimitrij Ovtcharov (25, Tischtennis) 866
5. David Storl (23, Leichtathletik) 715
6. Felix Neureuther (29, Ski alpin) 702
7. Eric Frenzel (25, Nordische Kombination) 626
8. Felix Loch (24, Rodeln) 601
9. Thomas Lurz (34, Freiwasserschwimmen) 566
10. Tony Martin (28, Rad) 502

FRAUEN:
1. Christina Obergföll (32, Leichtathletik) 3552
2. Sabine Lisicki (24, Tennis) 2806
3. Maria Höfl-Riesch (29, Ski alpin) 1455
4. Natalie Geisenberger (25, Rodeln) 859
4. Andrea Henkel (36, Biathlon) 859
6. Claudia Pechstein (41, Eisschnelllauf) 669
7. Kirsten Bruhn (44, Schwimmen) 618
8. Isabella Laböck (27, Snowboard) 590
9. Kristina Vogel (23, Rad) 470
10. Britta Heidemann (30, Fechten) 458

MANNSCHAFTEN:
1. FC Bayern München (Fußball) 3782
2. DFB-Elf Frauen (Fußball) 1562
3. VfL Wolfsburg Frauen (Fußball) 1134
4. HSV Hamburg (Handball) 800
5. Hausding/Klein (Wasserspringen) 789
6. Nationalmannschaft Männer (Hockey) 725
7. THW Kiel (Handball) 604
8. Nationalmannschaft Frauen (Volleyball) 579
9. Nationalmannschaft Frauen (Hockey) 539
10. Nationalmannschaft Männer (Tischtennis) 529