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Das Thema vor dem DFB-Pokalduell: Umbruch bereits eingeleitet - Ist Borussia Dortmund dem FC Bayern sogar voraus?

Die Pokalhalbfinalduelle in der Diskussion

Ist Dortmund den Bayern vielleicht sogar voraus?

Gladbachs Heimvorteil beim Pokalspiel gegen Frankfurt ist "ein Pfund", glaubt Thomas Eichin.

Gladbachs Heimvorteil beim Pokalspiel gegen Frankfurt ist "ein Pfund", glaubt Thomas Eichin. kicker

Carlo Ancelottis Aufstellung gegen Mainz 05 sprach für sich. Franck Ribery und Arjen Robben in der Startelf, Arturo Vidal ebenso. Trotz junger Alternativen wie Joshua Kimmich, Kingsley Coman und Renato Sanches. Trotz des kräftezehrenden Champions-League-Spiels am Dienstag zuvor. Ancelotti setzt auf Erfahrung - zu Lasten der Talente.

"Da ist eine Kluft entstanden", glaubt kicker-Chefreporter Karlheinz Wild und stellt klar: "Die müssen sie versuchen zu schließen." Denn den Bayern steht ein Umbruch bevor, wenn mit Philipp Lahm, Xabi Alonso, Robben und Ribery etablierte Kräfte ihre Karriere beenden. So drängt sich die Frage auf: Ist Borussia Dortmund den Münchnern vielleicht sogar einen Schritt voraus? Schließlich haben sie eine neue Ära bereits eingeläutet.

"Dortmund hat mit dem Prozess schon begonnen", sagt Thomas Eichin jedenfalls. Und Ex-Profi Michael Schulz wundert sich besonders über die Personalie Joshua Kimmich. In der Hinserie trumpfte der Nationalspieler auf, inzwischen muss sich der Youngster aber hinten anstellen - "und ich weiß nicht, warum", so Schulz. Auch zu Ancelotti hat er eine klare Meinung. Auf die Frage, ob der Italiener denn der richtige Coach sei, um den Umbruch zu begleiten: "Wenn er so weiterarbeitet, dann definitiv nicht."

Dass du übers Jahr immer die Spannung hochhalten musst, ist schon entscheidend.

Thomas Eichin über den Vorteil der Klubs aus der Primera Division

Eichin hielt dem entgegen, dass derzeit "zu heiß diskutiert" werde. Er sieht das Problem woanders. "Dass du übers Jahr immer die Spannung hochhalten musst, ist schon entscheidend", sagt er - und meint die Klubs der Primera Division und Premier League. Die Bayern indes würden in der Bundesliga nicht permanent gefordert werden, "dann hast du diese Wettkampfsituation nicht mehr" - und in Duellen wie dem in der Königsklasse eben das Nachsehen.

(v.li.) Karlheinz Wild, Thomas Eichin, Rainer Zobel und Michael Schulz

In der Diskussion: (v.li.) Karlheinz Wild, Thomas Eichin, Rainer Zobel und Michael Schulz. kicker

Mit Blick auf das DFB-Pokalhalbfinale gegen den BVB glaubt Eichin: "Das Momentum ist gerade nicht auf Bayern-Seite. Die Dortmunder können mit einer ganz anderen Marschroute ins Spiel gehen." Schließlich lastet der Druck eher auf den Münchnern, die Saison mit dem Double zu retten - auch wenn kicker-Chefreporter Wild glaubt, dass die Borussia "auch nicht so zufrieden" wäre, sollte sie nicht nach Berlin fahren dürfen und zudem die direkte Qualifikation für die Champions League verpassen.

Gladbach Favorit gegen Frankfurt - aber Wild warnt

Im Parallelspiel trifft Gladbach auf Frankfurt - und die Fohlen sind Favorit, so die einhellige Meinung der Runde. Alleine der Vorteil, vor eigenem Publikum zu spielen, sei "ein Pfund, das die Borussen haben", so Eichin. Ex-Profi und -Trainer Rainer Zobel fand: "Ich sehe Frankfurt noch nicht in einem Aufwind, nur weil sie gegen Augsburg gewonnen haben." Schulz fügte hinzu: "Um das Spiel spannend zu reden, wird das Ende der Frankfurter Krise ausgerufen." Wild gab jedoch zu bedenken: "Gladbach sollte sich nicht zu sicher sein."

lei