Handball

DHB-Teams erfüllen Doppelmission

Damen für WM und Herren für EM qualifiziert

DHB-Teams erfüllen Doppelmission

Stefan Schroder

In der Form seines Lebens: Rechtsaußen Stefan Schröder drückte der Partie gegen Slowenien seinen Stempel auf. picture alliance

Am Samstagabend waren die Männer in der Hamburger Color Line Arena an der Reihe - und so richtig glatt lief es gegen Slowenien zunächst nicht. Die Gäste, im Hinspiel nur mit einem Tor unterlegen, hielten gut mit, obwohl Leistungsträger wie der am Fuß verletzte Vid Kavticnik (Kiel) und Ales Pajovic (Ciudad Real) nicht zur Verfügung standen. Bis zum 5:5 blieb die Partie offen - doch dann legte das Brand-Team mächtig los. Angeführt von Michael Müller (Großwallstadt) und dem überragenden Stefan Schröder (HSV Hamburg) spielte sich das DHB-Team einen immer weiter anwachsenden Vorsprung heraus. Und da sich auch die Abwehr steigerte, war die Messe zur Pause schon so gut wie gelesen. Mit 20:12 ging es in die Kabinen. Elf Tore steuerten alleine Müller und Schröder bei.

So konnte Bundestrainer Brand in weiten Teilen auf den angeschlagenen Spielmacher Michael Kraus verzichten, der in Kürze am Knie operiert werden muss. Auch der Göppinger Rechtsaußen Christian Schöne, Pascal Hens (Hamburg/Fersenverletzung) und Holger Glandorf (Lemgo/Handoperation) standen nicht zur Verfügung, genauso wenig wie der Hamburger Torsten Jansen. Doch das machte nichts. Der Sieg gegen die nachlassenden Slowenen geriet nicht mehr in Gefahr, Michael Müller erzielte den runden Treffer zum 30:19. Den letzten direkten Freiwurf hämmerte Lars Kaufmann zum 38:30 ins Tordreieck und sorgte so für den letzten Höhepunkt des Tages. "Die Erleichterung ist sehr groß. Wir wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war schon sensationell. Das habe ich so nicht erwartet", erklärte Brand.

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Bester Werfer vor eigenem Publikum war der Hamburger Stefan Schröder mit elf Treffern. Mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel ist dem verlustpunktfreien Tabellenführer der Gruppe 5 das EM-Ticket (19. bis 31. Januar 2010 in Österreich) nun nicht mehr zu nehmen. Die beiden ausstehenden Qualifikationsspiele am kommenden Mittwoch in Stuttgart gegen Weißrussland und drei Tage später in Rishon Le Zion gegen Israel sind ohne sportlichen Wert.

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Ulrike Stange

Den großen Wurf geschafft: Ulrike Stange setzt sich gegen Sanja Rajovic durch. imago

Bereits am Nachmittag durfte der DHB zum ersten Mal jubeln. Sechs Tage nach dem 29:24-Sieg im Playoff-Hinspiel in Zajecar war das deutsche Damen-Team vor 8.500 Zuschauern in Hamburg diesmal mit 22:19 (9:9) gegen Serbien erfolgreich. Zwar begann das Team von Trainer Rainer Osmann nervös, doch im zweiten Abschnitt war eine deutliche Steigerung zu erkennen. Grit Jurack, die nun mit 287 Länderspielen alleinige Rekordhalterin ist, war mit sieben Treffern die erfolgreichste Werferin. Im Tor glänzte Clara Woltering mit zahlreichen Paraden. Für die DHB-Auswahl ist das Endrunden-Turnier vom 5. bis 20. Dezember die vierte WM-Teilnahme hintereinander.

"Beide Qualifikationen waren das Ziel", erklärte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. "Die Frauen haben sich etwas schwer getan, bei den Männern hat man gesehen, dass es auch ohne Pascal Hens und Holger Glandorf geht. Da kommt was nach."

EM-Quali: Deutschland – Slowenien 38:30 (20:12)

Tore für Deutschland: Schröder (11), Müller (8), Kraus (4/2), Kaufmann (4), Klein (3/2), Preiß (3), Gensheimer (2/1), Haaß (1), Strobel (1), Späth (1)
Beste Werfer für Slowenien: Luka Zwizej (5/4), Bilbija (5), Zorman (5)
Zuschauer in Hamburg: 9000

WM-Quali: Deutschland - Serbien 22:19 (9:9)

Tore für Deutschland: Jurack (7/3), Wörz (5), Loerper (3/2), Hering (2), Stange (2), Althaus (2), Müller (1)
Beste Werferinnen für Serbien: Damnjanovic (5), Bartosic (5)
Zuschauer in Hamburg: 8500