Handball

Schwerer Rückschlag für Kiel: Heimniederlage gegen Magdeburg

Gislason: "Der Titel ist in weite Ferne gerückt"

Schwerer Rückschlag für Kiel: Heimniederlage gegen Magdeburg

Verlor mit Kiel das Topspiel: Andreas Wolff.

Verlor mit Kiel das Topspiel: Andreas Wolff. imago

Die beeindruckende Erfolgsserie des THW Kiel ist gerissen: Nach wettbewerbsübergreifend 22 Siegen in Folge mussten sich die Norddeutschen im Topspiel des 21. Spieltags dem SC Magdeburg geschlagen geben. Pikanterweise kassierten die Zebras ihre letzte Niederlage ebenfalls gegen den SCM. Das Hinspiel im September des vergangenen Jahres hatte Magdeburg vor eigener Kulisse 35:30 gewonnen.

Angeführt von Kapitän Christian O'Sullivan setzte der SCM dem Tabellenzweiten von Beginn an zu, immer wieder führte das schnelle Umschaltspiel zum Erfolg. Kiel fand nur schwer in die Begegnung und ging erst nach einer Viertelstunde erstmals in Führung. Diese sollte aber nicht lange von Bestand sein: Magdeburg agierte insgesamt konsequenter und ließ bis zur Pause noch einige Hochkaräter liegen, so dass es für die Gäste lediglich mit einer knappen Ein-Tore-Führung in die Halbzeit ging (14:13).

Weltmeister laufen zur Hochform auf

Auch nach dem Wechsel blieb es lange eng - vor allem, weil nun die beiden dänischen Weltmeister-Torhüter Niklas Landin (Kiel) und Jannick Green (Magdeburg) zur Hochform aufliefen. In der Schlussphase zog Magdeburg beim 25:22 (54.) dann erstmals auf drei Tore davon und brachte diesen Vorsprung ins Ziel.

Nach der dritten Saisonniederlage ist die Meisterschaft für den THW Kiel laut Trainer Alfred Gislason "in weite Ferne gerückt". Nach 21 absolvierten Spielen beträgt der Rückstand auf den noch verlustpunktfreien Tabellenführer SG Flensburg/Handewitt sechs Punkte. Als Grund für die Niederlage seiner Mannschaft gab der Isländer bei "Sky" die mangelnde Trefferquote an: "Wir haben zu oft im letzten Moment die Tore nicht gemacht. Auch wenn Niklas Landin nach der Pause sehr, sehr gut war, haben wir unsere eigenen Chancen unheimlich schlecht verwertet. Deswegen liefen wir immer dem Rückstand hinterher."

Flensburg weiter nicht zu stoppen

Dagegen feierte Kiels Rivale Flensburg-Handewitt den 21. Sieg im 21. Ligaspiel. Beim 28:18 fuhr der amtierende deutsche Meister einen ungefährdeten Erfolg ein. Die Füchse Berlin festigten mit einem 25:19 gegen den VfL Gummersbach den fünften Rang. Im Kampf gegen den Abstieg konnte der Tabellenvorletzte SG BBM Bietigheim trotz des Blitztransfers von Weltmeister Michael Kraus vom TVB Stuttgart keinen Befreiungsschlag landen. Der Aufsteiger verlor bei der MT Melsungen mit 24:31.

Der Handball-Sonntag im Stenogramm

THW Kiel - SC Magdeburg 25:28 (13:14)
Tore für Kiel: Duvnjak 7, L. Nilsson 5, Vujin 4/4, Pekeler 2, Weinhold 2, Ekberg 1, M. Landin 1, Rahmel 1, Reinkind 1, Wiencek 1
Tore für Magdeburg: Lagergren 7, O'Sullivan 6, R. Weber 6, Musche 3, Bezjak 2, M. Damgaard 2, Musa 2
Zuschauer: 10.285

SG Flensburg-Handewitt - HC Erlangen 28:18 (13:9)
Tore für Flensburg: Jöndal 9/4, Jeppsson 4, Steinhauser 4, Lauge Schmidt 3, Zachariassen 3, Glandorf 2, Johannessen 2, Hald 1
Tore für Erlangen: Steinert 5/2, Bissel 3, Schäffer 3, Schröder 2, Sellin 2, Büdel 1, Kellner 1, Murawski 1
Zuschauer: 6.177

Füchse Berlin - VfL Gummersbach 25:19 (13:7)
Tore für Berlin: Drux 5, Simak 4/2, Wiede 4, Elisson 3, Holm 3, Lindberg 3/1, Matthes 2, Koch 1
Tore für Gummersbach: Norouzi Nezhad 5, Martinovic 4/2, Sommer 3, Baumgärtner 2, Schröter 2, Stüber 2, Preuss 1
Zuschauer: 7.390

MT Melsungen - SG BBM Bietigheim 31:24 (16:12)
Tore für Melsungen: Reichmann 6, Kunkel 5, Mikkelsen 5/2, Schneider 5, Birkefeldt 4, M. Müller 3, Sidorowicz 2, P. Müller 1
Tore für Bietigheim: Kraus 6, Rentschler 6, Schäfer 5/3, Claus 2, J. Link 2, Emanuel 1, Fischer 1, Marcec 1
Zuschauer: 4.112

Bergischer HC - HSG Wetzlar 26:22 (16:8)
Tore für den BHC: A. Gunnarsson 6/4, Gutbrod 6, Darj 4, Babak 3, Arnesson 2, Kotrc 2, Baena Gonzalez 1, Nippes 1, Rudeck 1
Tore für Wetzlar: Forsel Schefvert 5, Cavor 4, Holst 4/1, Lindskog 4, Björnsen 2, Mirkulovski 1, Rubin 1, Weissgerber 1
Zuschauer: 2.491

kon, dpa