Handball

Sieg in Flensburg: Löwen-Schritt Richtung Titel!

Handball-Bundesliga, 31. Spieltag

Sieg in Flensburg: Löwen-Schritt Richtung Titel!

Dem Titel so nah: Die Rhein-Neckar Löwen (hier: Patrick Groetzki) feiern den Sieg in Flensburg.

Dem Titel so nah: Die Rhein-Neckar Löwen (hier: Patrick Groetzki) feiern den Sieg in Flensburg. picture alliance

Drei Spieltage vor Saisonende liegen die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga erneut auf Meisterschaftskurs. Der Titelverteidiger gewann am Sonntag bei der SG Flensburg-Handewitt mit 23:21 (13:11) und machte damit einen großen Schritt zum Gewinn seines zweiten Meistertitels. Die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen baute die Tabellenführung auf 57:5 Punkte aus und liegt jetzt drei Zähler vor den Flensburgern (54:8). Erster Absteiger aus der Bundesliga ist der HSC 2000 Coburg, der bei Rekordmeister THW Kiel mit 26:28 (11:12) verlor.

Die Löwen tanzten im Kreis und rissen die Arme nach oben, während die 6300 Zuschauer in der seit Monaten ausverkauften Flens-Arena entsetzt zusahen. "Wir haben abgezockt gespielt", sagte Spielmacher Andy Schmid im TV-Sender Sport1. Zwar haben die Flensburger das leichtere Restprogramm, sie benötigen aber Schützenhilfe der Konkurrenz. Die SG muss noch zu EHC-Cup-Sieger Frisch Auf Göppingen (Platz 12) und HBW Balingen-Weilstetten (17.) und empfängt die HSG Wetzlar (6.).

Kiel steht den Löwen noch im Weg

Die Löwen stehen am Mittwoch vor einem schweren Heimspiel gegen Rekordmeister THW Kiel. Zudem haben es die Mannheimer mit Wetzlar (6.) und Melsungen (7.) zu tun. «Wir können uns noch einen Ausrutscher erlauben, und es würde immer noch reichen», sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler. "Das gibt Sicherheit."

Bei schweißtreibenden 30 Grad in der Halle verlief die Partie in hitziger Atmosphäre. Beide Mannschaften waren nervös und leisteten sich überraschend viele Fehler. Die meisten Fehlleistungen produzierten die Flensburger. Im Angriff vergaben sie reihenweise Möglichkeiten. "Wir hatten uns das ganz anders vorgestellt", meinte Kreisspieler Tobias Karlsson. Nachdem die Norddeutschen bereits den DHB-Pokal und den Einzug ins Final Four der Champions League verpasst hatten, verspielten sie jetzt auch die letzte Titelchance der Saison.

Der nächste Sieg in der Hölle Nord

Nunmehr seit vier Bundesliga-Duellen haben die Löwen in der Hölle Nord, wie die Flensburger Arena genannt wird, dominiert. Der letzte Heimsieg der SG liegt mehr als vier Jahre zurück. Die Mannheimer hatten Vorteile in der Abwehr und auf der Torhüterposition. Bitter für die Flensburger: Sie bleiben wohl der ewige Zweite. Elfmal waren sie Vize in den 25 Jahren ihrer Zugehörigkeit zur Bundesliga. Ihr einziger Titelgewinn liegt 13 Jahre zurück. "Wir kämpfen bis zum letzten Spieltag", meinte Karlsson trotzig, wohl wissend, dass der Titel mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wieder einmal weg ist.

Coburg ist der erste von drei Absteigern aus der Bundesliga. Nach nur einem Jahr im Oberhaus müssen die Oberfranken zurück in die 2. Bundesliga. Selbst mit drei Siegen in den verbleibenden drei Spielen können die Coburger den rettenden 15. Platz nicht mehr erreichen. HSC-Trainer Jan Gorr fordert dennoch von seinem Team: "Vollgas bis zum letzten Spiel." Die Kieler festigten im Kampf um den dritten Champions-League-Platz Platz drei und haben mit 49:13 Punkten zwei Zähler Vorsprung vor den Füchsen Berlin (47:15).

Statistik zu den Spielen

THW Kiel - HSC 2000 Coburg 28:26 (12:11)

Tore THW Kiel: Vujin 7/1, Nilsson 6, Wiencek 5, Dahmke 3, Bilyk 2, Ekberg 2, Zeitz 2, Lackovic 1
HSC 2000 Coburg: Büdel 7/1, Billek 5/1, Wetzel 5, Coßbau 4, Hagelin 1, Kelm 1, Lex 1, Weber 1, Wucherpfennig 1
Schiedsrichter: Julian Köppl (Magdeburg)/Denis Regner (Magdeburg)
Zuschauer: 10285 (ausverkauft)
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: - / -

SG Flensburg-Handewitt - Rhein-Neckar Löwen 21:23 (11:13)

Tore SG Flensburg-Handewitt: Mahé 5/1, Svan 4, Eggert 3/1, Gottfridsson 2, Jakobsson 2, Lauge Schmidt 2, Toft Hansen 2, Mogensen 1
Rhein-Neckar Löwen: Petersson 5, Schmid 5, Groetzki 4, Ekdahl Du Rietz 3, Larsen 2, Sigurdsson 2/1, Baena 1, Pekeler 1
Schiedsrichter: Lars Geipel (Teutschenthal)/Marcus Helbig (Landsberg (Saalekreis))
Zuschauer: 6300
Strafminuten: 6 / 2
Disqualifikation: - / -

SC Magdeburg - GWD Minden 37:25 (21:11)

Tore SC Magdeburg: Weber 10/3, Musche 8, van Olphen 4, Christiansen 3, Damgaard 2, Grafenhorst 2, O'Sullivan 2, Pettersson 2, Bagersted 1, Bezjak 1, Musa 1, Zelenovic 1
GWD Minden: Sjöstrand 6/2, Rambo 5, Doder 2, Freiman 2, Larsson 2, Michalczik 2, Staar 2, Svitlica 2, Gullerud 1, Schäpsmeier 1
Schiedsrichter: Nils Blümel (Berlin)/Jörg Loppaschewski (Berlin)
Zuschauer: 5981
Strafminuten: 2 / 8
Disqualifikation: - / -

MT Melsungen - TBV Lemgo 32:27 (16:12)

Tore MT Melsungen: Sellin 7, Müller 6, Müller 6, Golla 5, Allendorf 3/1, Boomhouwer 3, Fahlgren 1, Schneider 1
TBV Lemgo: Skroblien 7/1, Hornke 5/2, Vorlicek 4, Suton 3, Theuerkauf 2, Valullin 2, Klimek 1, Kogut 1, Lemke 1, Mansson 1
Schiedsrichter: Martin Thöne (Berlin)/Marijo Zupanovic (Berlin)
Zuschauer: 3817
Strafminuten: 2 / 8
Disqualifikation: - / -

HSG Wetzlar - HC Erlangen 30:20 (14:12)

Tore HSG Wetzlar: Kvist 8/7, Weber 8/2, Hahn 4, Cavor 3, Kohlbacher 3, Lindskog 2, Kneer 1, Mirkulovski 1
HC Erlangen: Stranovsky 5/1, Thümmler 4, Link 3, Rahmel 3, Theilinger 3, Guardiola Villaplana 1, Horak 1
Schiedsrichter: Robert Schulze (Magdeburg)/Tobias Tönnies (Stendal)
Zuschauer: 3920
Strafminuten: 8 / 6
Disqualifikation: - / -

VfL Gummersbach - Bergischer HC 21:26 (9:14)

Tore VfL Gummersbach: Becker 4, Baumgärtner 3, Schindler 3, Schröter 3, Ernst 2, Pevnov 2, Schmidt 2/2, Schröder 2
Bergischer HC: Gunnarsson 7/5, Gutbrod 6, Artmann 4, Babak 3, Nippes 2, Preuss 2, Vilovski 2
Schiedsrichter: Andreas Pritschow (Leinfelden-Echterdingen)/Marcus Pritschow (Stuttgart)
Zuschauer: 4132
Strafminuten: 6 / 6
Disqualifikation: - / -

HBW Balingen-Weilstetten - Frisch Auf Göppingen 29:36 (17:18)

Tore HBW Balingen-Weilstetten: Strobel 6, Hens 5, Hausmann 4, Kunkel 4/1, Flohr 2, Foth 2, Nothdurft 2/1, Ilitsch 1, König 1, Mrkva 1, Predragovic 1/1
Frisch Auf Göppingen: Schiller 8/1, Pfahl 6/1, Kneule 5, Fontaine 4, Späth 4, Berg 2, Braun 2, Schöne 2, Sesum 2, Heymann 1
Schiedsrichter: Sebastian Grobe (Bochum)/Adrian Kinzel (Bochum)
Zuschauer: 2350
Strafminuten: 6 / 6
Disqualifikation: - / -

TVB Stuttgart - Füchse Berlin 27:29 (13:13)

Tore TVB Stuttgart: Orlowski 6, Weiß 6, Schimmelbauer 4, Schweikardt 4/1, Schagen 2/1, Baumgarten 1, Celebi 1, Coric 1, Fotache 1, Lobedank 1
Füchse Berlin: Lindberg 8/3, Elisson 6, Tönnesen 4, Drux 3, Fäth 3, Kozina 3, Heinevetter 1, Wiede 1
Schiedsrichter: Christian Moles (Heddesheim)/Lutz Pittner (Hemsbach)
Zuschauer: 2251
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikation: - / D. Nenadic (54.)

dpa/las