In ihrer neuen Ära, wie der HSC 2000 die erste Bundesligasaison seiner Vereinsgeschichte bezeichnet, dürften sich die Oberfranken als Aufsteiger und Underdog auf knallharten Abstiegskampf einstellen. Mit einem Auswärtsspiel beim letztjährigen Tabellenvierten Melsungen, ausgestattet mit der "massivsten und körperlich stärksten Abwehrreihe der Liga", wie Coburg-Coach Gorr die Nordhessen im Vorfeld geadelt hatte, wartete direkt ein echtes Kaliber.
Denn Melsungen, das kaum personellen Aderlass hinnehmen musste und sich in der Sommerpause frisch mit Europameister und Olympiabronzegewinner Tobias Reichmann verstärkte, peilt nach dem besten Abschneiden der 90-jährigen Vereinsgeschichte ein ähnliches Abschneiden an - wurde nun aber direkt kalt erwischt: Die Hausherren konnten einen 10:11-Rückstand zur Pause nicht umbiegen und unterlagen letztlich überraschend deutlich mit 20:25.
Bundesliga - 1. Spieltag
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Vom Start weg präsentierten sich die Gäste aus Coburg engagiert, arbeiteten geschickt gegen den Ball und hatten mit Jan Kulhanek zudem einen bestens aufgelegten Schlussmann in ihren Reihen. Die Konsequenz: Melsungen brauchte über zehn Minuten für seinen ersten Treffer. Auch in der Folge fehlte dem Gastgeber das Zielwasser, obwohl er mit Jeffrey Boomhouwer (sieben Treffer) den besten Werfer in seinen Reihen hatte. Immer wieder schaltete der HSC 2000 gemäß des eigens geschmiedeten Matchplans schnell um, traf regelmäßig und schraubte das Ergebnis letztlich überraschend klar nach oben.
Leipziger Auftakt nach Maß
Auch der SC DHfK Leipzig ist mit einem Sieg in die neue Saison gestartet. Am Sonntagnachmittag besiegte das Team von Trainer Christian Prokop den Bergischen HC klar mit 30:21 (14:8). Bester Schütze der Partie war Leipzigs Rückraumspieler Andreas Rojewski mit acht Treffern. Für die Gäste kam der Isländer Arnor Thor Gunnarsson auf sechs Tore.
Kiel gewinnt nach schwächerem Start
Am Abend erkämpfte sich Rekordmeister THW Kiel einen mühsamen 27:22 (13:12)-Erfolg beim TVB 1898 Stuttgart. Der schwedische Rechtsaußen Niclas Ekberg war mit sechs Toren bester Kieler, Stuttgarts Bobby Schagen sogar siebenmal und wurde damit treffsicherster Spieler der Partie. Lange Zeit hatte der THW aber Probleme gegen entschlossene Schwaben, die aber mit fortschreitendem Spielverlauf an ihre Grenzen stießen.
Statistik zu den Spielen:
MT Melsungen - HSC 2000 Coburg 20:25 (10:11)
Tore MT Melsungen: Boomhouwer 7/4, Rnic 5/3, Schneider 3, Danner 2, Haenen 1, Müller 1, Sellin 1
HSC 2000 Coburg: Coßbau 5/2, Kirveliavicius 4, Weber 4, Lex 3, Büdel 2, Harmandic 2, Lilienfelds 2, Kelm 1, Wetzel 1, Wucherpfennig 1
Schiedsrichter: Peter Behrens (Neuss)/Marc Fasthoff (Neuss)
Zuschauer: 3268
Strafminuten: 12 / 6
Disqualifikation: - / Kirveliavicius (20.)
DHfK Leipzig - Bergischer HC 30:21 (14:8)
Tore DHfK Leipzig: Rojewski 8/3, Jurdzs 6, Pieczkowski 5, Binder 4, Janke 2, Strosack 2, Meschke 1, Milosevic 1, Semper 1
Bergischer HC: Gunnarsson 6/5, Oelze 6, Nippes 3, Hermann 2, Hermann 2, Preuss 2
Schiedsrichter: Michael Kilp (Oberursel)/Christoph Maier (Steinbach)
Zuschauer: 3354
Strafminuten: 2 / 2
Disqualifikation: - / -
TVB Stuttgart - THW Kiel 22:27 (12:13)
Tore TVB Stuttgart: Schagen 7/1, Schweikardt 5, Orlowski 4, Schimmelbauer 3, Weiß 2, Fotache 1
THW Kiel: Ekberg 6, Nilsson 5, Vujin 5/1, Bilyk 3, Duvnjak 2, Weinhold 2, Wiencek 2, Dahmke 1, Santos 1
Schiedsrichter: Christoph Immel (Tönisvorst)/Ronald Klein (Ratingen)
Zuschauer: 6211
Strafminuten: 12 / 4
Disqualifikation: - / -