Handball

Kiel wirft alles rein - verliert aber wieder!

Zebras verpassen gegen Paris den Überraschungssieg

Kiel wirft alles rein - verliert aber wieder!

Warfen nochmal alles rein, es sollte aber nicht sein: Kiels enttäuschter Spielmacher Domagoj Duvnjak.

Warfen nochmal alles rein, es sollte aber nicht sein: Kiels enttäuschter Spielmacher Domagoj Duvnjak. Getty Images

Im "kleinen" Finale zwischen Kiel und Paris ging es nicht nur um den dritten Platz, sondern gleichzeitig auch um die höhere Prämie in der Endabrechnung. Nichtsdestotrotz gab THW-Coach Alfred Gislason seinen Stammkräften eine Verschnaufpause: Katsigiannis stand im Tor, Dahmke, Dissinger, Jaanimaa, Sprenger und Anic ersetzten Klein, Duvnjak, Vujin, Ekberg und Wiencek in der ersten Sieben.

Lange beließ es Gislason aber zumindest zwischen den Pfosten nicht bei der Umstellung: Landin kam für zwei Siebenmeter auf die Platte, parierte gegen Landsmann Hansen und den Ukrainer Onufrienko - und durfte daraufhin drinbleiben. Den beiden Abwehrreihen fehlte es im ersten Abschnitt an der nötigen Aggressivität. Bei den meisten Spielern dürfte auch eine mögliche Teilnahme an den olympischen Spielen im Hinterkopf eine Rolle gespielt haben. Der umtriebige Hansen, über den mal wieder alles lief, besorgte die erste Zwei-Tore-Führung (6:4, 9.).

Vier-Tore-Rückstand zur Pause

Bei den Kielern war es vorne Dissinger, der sich am meisten wehrte. Mit seinem fünften Tor im sechsten Versuch verkürzte der deutsche Nationalspieler auf 7:9. Danach aber nutzte Paris eine Schwächephase des THW gnadenlos - der Ex-Kieler Narcisse erhöhte auf 12:7 (19.). Ein schön vorgetragener Konter, den Dahmke mustergültig abschloss, ließ die Norddeutschen noch einmal schnuppern (11:14, 29.). Wirklich Hoffnung brachte aber auch der dritte in Folge parierte Siebenmeter von Landin nicht, weil Onufrienkos Rückraum-Hammer zum 15:11-Pausenstand in den Maschen einschlug.

Die verdammten letzten Minuten

Viele rechneten im zweiten Abschnitt nicht mehr mit den Zebras, die sich am Samstag scheinbar komplett aufgerieben hatten. Die Gislason-Schützlinge aber bewiesen das Gegenteil und zeigten einmal mehr ihr großes Kämpferherz: Dissinger verkürzte in Überzahl (15:17), Duvnjak brachte den Außenseiter noch näher heran (18:19, 39.). Und der Kroate hatte nicht genug: Beim 22:20 führte der THW plötzlich wieder mit zwei Toren (45.). Sieben Minuten später egalisierte Onufrienko den Spielstand (24:24). Doch auch wenn Brozovic zwischenzeitlich nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe vom Platz flog, hielt Klein die Kieler auf Kurs (27:26). Wieder einmal wurde dem THW aber die Schlussphase zum Verhängnis - die allerletzten Kraftreserven waren aufgebraucht. Hansen drehte den Spieß um (28:27), wenig später war beim Stand von 29:27 Schluss. Während bei den Zebras die Köpfe nach unten hingen, tanzte PSG durch den Mittelkreis.

Das "kleine" Finale im Stenogramm:

THW Kiel - Paris St. Germain 27:29 (11:15)
Tore für Kiel: Dissinger (8), Duvnjak (5), Vujin (3), Wiencek (3), Canellas (2), Ekberg (2), Sprenger (2), Dahmke (1), Klein (1).
Tore für Paris: Hansen (10), Onufrienko (6), Narcisse (5), Kounkoud (3), Abalo (2), Honrubia (1), Luka Karabatic (1), M'tima (1).
Zuschauer: 19.250 (ausverkauft)

msc

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