Handball

Spielmanipulation: Karabatic verurteilt

Rückraum-Star muss 10.000 Euro Geldstrafe zahlen

Spielmanipulation: Karabatic verurteilt

Im Mittelpunkt des Interesses in Montpellier: Welthandballer Nikola Karabatic.

Im Mittelpunkt des Interesses in Montpellier: Welthandballer Nikola Karabatic. Getty Images

Die Wettaffäre um die Karabatic-Brüder hatte die Handball-Welt im Herbst 2012 erschüttert. Im konkreten Fall geht es um ein Spiel aus dem Mai 2012, das Karabatic mit seinem damaligen Team Montpellier HB überraschend beim Abstiegskandidaten Cesson-Rennes Métropole HB mit 28:31 verloren hatte. Wenig später war die Gruppe unter Verdacht geraten, mit selbst oder durch Angehörige platzierten Wetten auf einen Halbzeitrückstand Geld gemacht zu haben. Auf die Partie waren ungewöhnlich hohe Wetteinsätze von insgesamt 87.880 Euro eingegangen. Der Wettgewinn soll bei 250.000 Euro gelegen haben.

Karabatic, der wie sein Bruder in besagtem Spiel nicht zum Einsatz gekommen war, hatte die Anschuldigungen bis zuletzt zurückgewiesen. "Ich würde nie auf meinen Sport wetten. Es verletzt mich, wenn Leute denken, dass ich ein Spiel verschoben habe. Das ist nicht akzeptabel", sagte der Rückraum-Star, dessen Karriere die Affäre letztlich allerdings kaum geschadet hat. Nach einem kurzen Gastspiel in der zweiten französischen Liga wechselte Karabatic zum FC Barcelona, mit dem er 2015 die Champions League gewann. Mit Frankreich wurde er noch einmal Olympiasieger, Europameister und Weltmeister und zudem zum Welthandballer gekürt. Nun steht er vor einem millionenschweren Wechsel zu Paris Saint-Germain .

Keine Haftstrafen - Geht Karabatic in Berufung?

Im Prozess von Montpellier hatte der Staatsanwalt 30.000 Euro und drei Monate Haft auf Bewährung für Karabatic gefordert. Die geforderten Haftstrafen fanden im Urteil allerdings keinen Eingang. Auch der vermeintliche Hauptschuldige Mladen Bojinovic kam mit 30.000 Euro Geldstrafe davon. Karabatic wird aller Voraussicht nach - genau wie sein zu 15.000 Euro Geldstrafe verurteilter Bruder Luka - Berufung gegen das Urteil einlegen.

Sein Anwalt Luc Abratkiewicz sprach von einer "zwiespältigen Entscheidung" des Gerichts, das die Verurteilten zudem dazu verdonnerte, den Wettgewinn plus Zinsen zurückzuzahlen und je einen symbolischen Euro "Strafe" an die französische Handball-Liga und den Verband zu entrichten. Montpellier HB versuchte als Nebenkläger erfolglos, mehr als 1,2 Millionen Euro Schadenersatz einzuklagen, die infolge des Wettbetrugs entstanden seien.

ski