Handball

Katar im WM-Finale - Frankreich zieht nach

Asienmeister überrascht auch Polen

Katar im WM-Finale - Frankreich zieht nach

Noch ein Sieg fehlt zum Wüstenmärchen: Katar feiert den Einzug ins WM-Finale.

Noch ein Sieg fehlt zum Wüstenmärchen: Katar feiert den Einzug ins WM-Finale. Getty Images

Die Überraschung ist perfekt, Asienmeister Katar, der nach Ägypten (2001) und Tunesien (2005) erst als drittes nicht-europäisches Team ein WM-Halbfinale erreicht hatte, steht im Endspiel der Handball-WM. Auch wenn die polnischen Spieler am Ende den Schiedsrichtern höhnisch applaudierten, war der Sieg der Katarer verdient. Nach dem Viertelfinalerfolg gegen die DHB-Auswahl hatte die zusammengekaufte Weltauswahl Katars vor über 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Lusail Multipurpose Hall zu Beginn Mühe mit den favorisierten Polen, die in der Anfangsphase stets mit ein bis zwei Toren führten. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gastgeber aber das Kommando. Nach 23 Minuten gingen sie erstmals in Führung (12:11).

Auch nach dem Wechsel war Katar überraschend das abgeklärtere Team, ungewohnte Schwächen im polnischen Abwehrblock wurden immer wieder ausgenutzt. Kurz nach dem Wechsel führten die Gastgeber mit 19:14 (36.) - auch weil das polnische Torhüterduo einen schwachen Tag erwischte. Ganz im Gegensatz zu Katars Schlussmann Danijel Saric, der zahlreiche Bälle parierte und die Polen reihenweise zur Verzweiflung trieb. In der Schlussphase kam Polen zwar noch einmal auf 22:24 heran (53.), doch am Ende jubelte der Außenseiter, der bei der letzten WM noch auf Platz 20 gelandet war. Kamalaldin Mallash und Rafael Capote trafen für Katar je sechsmal, bei den Polen erzielte Michal Jurecki acht Tore.

Das Team des spanischen Startrainers Valero Rivera greift im Endspiel gegen Frankreich am Sonntag nun nach der WM-Krone. "Ich bin heute der glücklichste Mensch auf der Welt. Es war mein Traum, ins Finale einzuziehen", sagte Rivera, der vor zwei Jahren Spanien im eigenen Land zum WM-Titel geführt hatte. Sein Gegenüber Michael Biegler war nach Spielschluss mächtig angefressen, wollte sich zur Schiedsrichterleistung aber nicht äußern. Stattdessen lobte er sein Team: "Höchsten Respekt vor meiner Mannschaft. Sie hat ein tolles Turnier gespielt."

Aus: Titelverteidiger Spanien scheitert an Frankreich

Das hat bislang auch Topfavorit Frankreich, der sich im Hit gegen Spanien im zweiten Halbfinale mit 26:22 durchsetzte. Schon zur Pause führte der Olympiasieger gegen den Titelverteidiger mit 18:14. Die Iberer kamen in der hochklassigen Partie zwar noch einmal auf 18:19 (38.) heran, bissen sich dann aber immer mehr die Zähne am französischen Weltklasse-Torhüter Thierry Omeyer aus. Bester Werfer der Franzosen war Michael Guigou mit fünf Toren. Ebenso viele hatten die Spanier Joan Canelles und Christian Ugalde auf ihrem Konto.

ski/nik