Handball

Letzte Chance Slowenien: DHB-Team bangt um Olympia

Müde Handballer zahlen beim 23:28 gegen Kroatien Lehrgeld

Letzte Chance Slowenien: DHB-Team bangt um Olympia

Vergeblich gekämpft: Weinhold-Vertreter Jens Schöngarth machte ein ordentliches Spiel - am Ende reichte es nicht.

Vergeblich gekämpft: Weinhold-Vertreter Jens Schöngarth machte ein ordentliches Spiel - am Ende reichte es nicht. picture alliance

Für die deutschen Handballer hat das Zittern um die Olympia-Chance begonnen. Im achten Turnierspiel kassierte das DHB-Team seine zweite Niederlage und verpasste damit die vorzeitige Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier. "Kroatien war einfach besser. Das ist gar keine Frage", sagte Bundestrainer Sigurdsson bei "Sky": "Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und hätten öfters auf Tor werfen müssen. Und viel weniger technische Fehler machen müssen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir alles geben im letzten Spiel."

Beste deutscher Torschütze bei der Pleite gegen Kroatien vor nur rund 1200 Zuschauern waren Jens Schöngarth und Uwe Gensheimer mit jeweils sechs Treffern. "Es ist sehr ärgerlich, wir haben einfach nicht unsere Leistung abgerufen. Wir haben einfach, viel zu viele Fehler gemacht", sagte Schöngarth. Sigurdsson stellte fest: "Wir hatten sieben schwere Spiele hinter uns. Die waren alle körperlich und vom Kopf her sehr, sehr schwer. Wir haben das mental und spielerisch nicht gut genug gelöst."

Wir hatten sieben schwere Spiele hinter uns. Die waren alle körperlich und vom Kopf her sehr, sehr schwer. Wir haben das mental und spielerisch nicht gut genug gelöst.

Dagur Sigurdsson

Dabei startete Deutschland auch ohne den Kieler Steffen Weinhold, der sich zwei Tage zuvor bei einer 24:26-Niederlage im Viertelfinale gegen Katar eine Adduktorenzerrung zugezogen hatte, vielversprechend in die Partie. Nach vier Minute führte sie mit 3:1 und in der zehnten Minute mit 6:4.

Nach gutem Start neun Minuten ohne Tor

Dann aber riss der Spielfaden. Neun Minuten lang traf kein Deutscher mehr ins Tor der Kroaten. Teilweise fanden die Spieler um Mittelmann Martin Strobel keine Lücke in der beweglichen Abwehr, zum anderen wurde zu viele Würfe eine Beute des guten Torhüter Mirko Alilovic.

In dieser Zeit geriet das DHB-Team ins Hintertreffen. Trotz guter Paraden von Schlussmann Silvio Heinevetter lief die deutsche Mannschaft in der 17. Minute einem einem 6:8-Rückstand hinterher und beim 7:10 (21.) einen Drei-Tore-Nachteil, den sie aber bis zur Pause wieder auf 11:13 reduzierte. "Wir haben zu viele freie Würfe verballert. Die Abwehr steht ganz gut. Aber uns fehlt es an Durchschlagskraft im Angriff", sagte Teammanager Oliver Roggisch nach den ersten 30 Minuten und bemängelte eine Trefferquote von nicht einmal 50 Prozent.

Insgesamt wirkte der WM-Nachrücker weniger frisch als in den Begegnungen bis zum Achtelfinale. "Jetzt dürfen wir nicht abschalten", hatte Spielmacher Michael Kraus nach dem Tiefschlag der Viertelfinal-Niederlage gegen Katar gesagt, "es gibt kein rechts, es gibt kein links. Das Spiel ist das wichtigste. Nichts anderes zählt."

Nur ein kurzes Aufbäumen nach der Pause

Kapitän Uwe Gensheimer hatte als Marschroute vorgeben, die erste Niederlage des Turnier zu vergessen und sich auf die vorherigen Stärken zu besinnen. "Wir müssen wieder als Mannschaft zusammenstehen", meinte der Linksaußen. Mit eben diesem Elan kam die DHB-Auswahl aufs Parkett zurück und glich zum 13:13 (34.) aus.

Das Aufbäumen aber fiel zu kurz aus. Im Angriff wurden zu viele Bälle leichtfertig vergeben, und die deutsche Mannschaft lief immer wieder in die Konter der Kroaten. Nach dem 14:19 (41.) kämpfte sie sich zwar noch einmal auf 16:19 (44.) heran, war aber nach dem 17:22 (48.) auf verlorenem Posten.

dpa