Handball

Heiner Brand bleibt vorerst Bundestrainer

Zumindest bis zum 30. Juni 2011

Heiner Brand bleibt vorerst Bundestrainer

Soll das deutsche Team erstmal durch die EM-Quali führen: Heiner Brand.

Soll das deutsche Team erstmal durch die EM-Quali führen: Heiner Brand. imago

Nach dem enttäuschenden elften Platz bei der WM in Schweden hatte Brand, der beim DHB noch einen Vertrag bis 2013 besitzt, seine Zukunft zunächst offen gelassen. "Im Sinne der Sache ist das die beste Lösung, das jetzt so durchzuziehen", sagte Brand der Frankfurter Rundschau (Mittwoch-Ausgabe). Dabei hatte er sich eigentlich schon während der WM für einen Rücktritt entschieden: "Schon vor dem Spiel gegen Island wusste ich, dass ich das nicht mehr machen möchte. Da war alles für mich schon abgehakt." Doch der Vertrauensbeweis durch das DHB-Präsidium und die Spitzen der Bundesliga sowie "die vielen bestärkenden Worte ehemaliger Spieler, von denen ich viele SMS bekommen habe", hätten ihn zum Weitermachen bewogen.

zum Thema

Beim DHB ist man über Brands Kehrtwende glücklich. "Das ist der richtige Weg. Unser Wunsch war, dass er weitermacht. Heiner Brand hat damit die Möglichkeit, das Ergebnis der WM zu korrigieren. Jetzt müssen wir alle Kraft auf die Qualifikationsspiele richten", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier dem SID. Auch die Reaktionen aus der Liga waren positiv. "Der Bundestrainer ist sich seiner Verantwortung für den Handball bewusst. Jetzt haben wir in Ruhe Zeit, die Weichen richtig zu stellen. Ich bin Heiner Brand dankbar, dass er seine persönlichen Interessen den Interessen des Handballs untergeordnet hat", sagte Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin und HBL-Vizepräsident.

Wer ab Sommer das wichtigste Amt im deutschen Handball bekleiden wird, ist völlig offen. Brand: "Da ist vieles im Gespräch. Dass ich im Bereich Leistungssport tätig sein will, ist aber ganz klar."

Die Erklärung des Deutschen Handballbundes vom 8. Februar 2011 im Wortlaut:

1. Heiner Brand wird nach dem einstimmigen Vertrauensvotum durch das Präsidium des DHB (Deutscher Handballbund) und die Unterstützungszusage des Präsidiums der HBL (Handball-Bundesliga) seine Arbeit als Bundestrainer fortsetzen und die Nationalmannschaft bei den anstehenden Maßnahmen, insbesondere der Europameisterschafts-Qualifikation, betreuen. Er wird in dem vom Präsidium des DHB einberufenen "Arbeitskreis Nationalmannschaft", der sich u. a. mit notwendigen strukturellen Veränderungen befasst, weiter mitarbeiten. 2. Das Präsidium des DHB wird bis Ende Juni 2011 parallel zu den Beratungen im "Arbeitskreis Nationalmannschaft" eine Entscheidung treffen, in welcher Funktion und mit welcher Aufgabenstellung Heiner Brand über den 30.06.2011 hinaus weiter für den DHB tätig sein wird.