Angesichts der Tatsache, dass mit Spanien und Frankreich bereits zwei Hochkaräter in der Vorrunde auf die deutsche Auswahl warten, ging es für die Brand-Schützlinge gleich zum Auftakt um sehr viel. Gegen die vom deutschen Trainer Jörn-Uwe Lommel trainierten Ägypter stand das Schlüsselspiel um den Einzug in die nächste Runde auf dem Programm. Dass dies kein Spaziergang werden würde, dürfte allen klar gewesen sein.
So entwickelte sich auch das erwartet enge Duell zwischen dem Vizemeister Afrikas und der DHB-Auswahl. Deutschland lag zwar zumeist in Führung, konnte sich aber zunächst nicht entscheidend absetzen. In der Defensive vertraute Brand auf eine Sechs-Null-Deckung und hatte zudem einen gut aufgelegten Silvio Heinevetter im Tor stehen. Mann der Stunde war aber Uwe Gensheimer, der der Partie ganz klar seinen Stempel aufdrückte. Sieben Versuche, sieben Tore, das war die Bilanz des Linksaußen in den ersten 20 Minuten. Der Rest des Teams tat sich aber schwerer, weshalb es letztlich nur zu einer Drei-Tore-Pausenführung reichte.
Handball-WM
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Weltmeister von 2007 aber die Schlagzahl und spielte nun seine größere spielerische Klasse aus. Hinzu kam, dass bei den Ägyptern langsam die Kräfte schwanden, so dass die Partie dann doch recht einseitig wurde. Die deutsche Mannschaft zog auf 25:18 davon, ließ dann aber den Schlendrian ins eigene Spiel kommen. Plötzlich wurden Bälle leichtfertig vergeben, Angriffe zu überhastet abgeschlossen. Die Folge: Die Nordafrikaner rückten wieder ran, ernsthaft gefährlich wurden sie dann aber doch nicht. Am Ende gewann die deutsche Mannschaft souverän mit 30:25 (15:12) und tankte damit Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. Bester Werfer war Uwe Gensheimer, der insgesamt neun Tore markierte.
"Es war sehr wichtig, dass wir hier mit einem guten Start ins Turnier kommen und uns dadurch ein bisschen Sicherheit holen", sagte Matchwinner Gensheimer. Auch Bundestrainer Brand zeigte sich zufrieden: "Wenn man von letzten fünf Minuten absieht, was das sehr eine konzentrierte Leistung von unserer Seite. Wir haben die Ägypter schlechter aussehen lassen, als sie tatsächlich sind", sagte Brand und gestand: "Ich hatte vor dem Spiel schon einige Bedenken, die Mannschaft hat diese Bedenken schnell zerstreut."
Deutschland – Ägypten 30:25 (15:12)
Deutschland: Bitter (HSV Hamburg), Heinevetter (Füchse Berlin) - Hens (HSV Hamburg) 5, Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) 9, Roggisch (Rhein-Neckar Löwen), Klein (THW Kiel), Pfahl (VfL Gummersbach) 2, Preiß (TBV Lemgo) 2, Heinl (SG Flensburg-Handewitt), Glandorf (TBV
Lemgo) 5, Christophersen (Füchse Berlin), Kraus (HSV Hamburg) 3/1, Sprenger (THW Kiel) 3, Kaufmann (Frisch Auf Göppingen), Haaß (Frisch Auf Göppingen) 1
Ägypten: El Nakib, Sakr – Ramadan 1, Mabrouk 1, Hussein 1, Hashem, Ibrahim 1, El Kaioby 1, Razek 3, Abdel Wares 5/2, Keshk 3/2, Haggag 2, Hassan, El Ahmar 6/2, Mamdouh 1
Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 2000
Strafminuten: 4 / 4
Disqualifikation: – / -
