Handball

Der HSV baut kräftig Frust ab - SCM überrascht

Bielecki überragt im Derby gegen Göppingen

Der HSV baut kräftig Frust ab - SCM überrascht

Beide Daumen hoch: Hans Lindberg führte den HSV zu einem klaren Heimsieg gegen Ahlen-Hamm.

Beide Daumen hoch: Hans Lindberg führte den HSV zu einem klaren Heimsieg gegen Ahlen-Hamm. picture-alliance

"Für uns wird es darum gehen, Erfahrungen zu sammeln", hatte Jens Pfänder, Trainer von Ahlen-Hamm, bereits vor dem "Mission Impossible"-Gastspiel in Hamburg den Realisten gegeben. Und wie erwartet gab es für den Aufsteiger bei den Hanseaten denn auch überhaupt nichts zu holen. Zwar fand der HSV nur sehr schleppend ins Spiel - 6:5 hieß es erst nach zehn Minuten -, doch je länger die Begegnung dauerte, desto wohler fühlten sich Hans Lindberg & Co. Zur Pause stand es bereits 19:11, danach bauten die Hausherren ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende stand ein 36:21 auf der Anzeigetafel. Bester Werfer der Partie war Lindgren mit zehn Toren, Michael Kraus netzte fünfmal. Schöne Geschichte am Rande: Rechtsaußen Stefan Schröder feierte nach überstandener Kreuzbandverletzung ein Blitz-Comeback und trug sich in der Schlussphase gleich viermal in die Torschützenliste ein.

Flensburg enttäuscht den Anhang: Magdeburg stürmt die Campushalle!

Eine böse Überraschung erlebte derweil die SG Flensburg-Handewitt: Beim ersten Saisonauftritt in der heimischen Campushalle setzte es ein 33:29 (14:11) gegen Außenseiter SC Magdeburg. Die Gäste, die nach Platz elf in der Vorsaison - der schlechtesten Platzierung in deren Bundesliga-Geschichte -, im Sommer einen Umbruch erlebten, zeigten keinerlei Respekt und nutzten die ungewohnten Schwächen der Flensburger gnadenlos und konsequent aus. Lasche Verteidigung, undurchdachtes Offensivspiel, durchschnittliche Torhüterleistungen - die Gastgeber konnten in keiner Hinsicht an den Bundesliga-Auftakterfolg (29:28 in Wetzlar) anknüpfen. Kurz vor und kurz nach der Pause legte der SCM, für den Jure Natek zehn Treffer markierte, den Grundstein zur kleinen Sensation und nebenbei zum perfekten Einstand für Neu-Trainer Frank Carstens. Der Magdeburger Heimauftakt gegen Melsungen war wegen der noch nicht abgeschlossenen Sanierung der Bördelandhalle verlegt worden.

Bielecki überragt beim Pflichtspiel-Comeback gegen Göppingen

Karol Bielecki

Gefeierter Mann des Abends: Karol Bielecki (r.) traf gegen Göppingen elfmal. picture alliance

Überragender Mann beim 28:26 (14:10)-Derbyerfolg der Rhein-Neckar Löwen war am Dienstag Karol Bielecki, dem in seinem ersten Pflichtspiel nach seiner schweren Augenverletzung vom 11. Juni eine tolle Rückkehr in die Bundesliga glückte. Der polnische Rückraumspieler, der auf einem Auge erblindet ist, steuerte vor knapp 10.000 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena elf Tore im baden-württembergischen Derby gegen Frisch Auf Göppingen bei. Ein unglaubliches Comeback! Auch Welthandballer Slawomir Szmal lieferte im Tor eine starke Vorstellung ab.

Für die Löwen war es in der noch jungen Saison bereits der zweite Vergleich mit einem Landesrivalen. Zum Auftakt hatten sich die Schützlinge von Ola Lindgren beim HBW Balingen-Weilstetten knapp mit 31:30 durchgesetzt.

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Für den Vorjahresvierten, der sich im Sommer mit Spielmacher Börge Lund (THW Kiel), Rechtsaußen Ivan Cupic (Gorenje Velenje) und Kreisläufer Rober Gunnarsson (VfL Gummersbach) prominent verstärkte, war das Spiel zudem die Generalprobe für das Champions-League-Wildcard-Turnier, das am Wochenende in Karlsruhe stattfindet. Dort treffen die Löwen von Freitag bis Sonntag auf Gorenje Velenje (Slowenien), den dänischen Vertreter Bjerringbro-Silkeborg und Reale Ademar aus Spanien.

Statistik

HSV Hamburg – HSG Ahlen-Hamm 36:21 (19:11)

Tore für HSV Hamburg: Lindberg 10/5, Kraus 5, Schröder 4, Bertrand Gille 3, Flohr 3, Marcin Lijewski 3, Duvnjak 2, Lackovic 2, Vori 2, Guillaume Gille 1, Jansen 1
HSG Ahlen-Hamm: Schröder 5, Pomeranz 4, Simon 4, Hock 3/3, Holmgeirsson 2, Clößner 1, Lammers 1, Schmetz 1
Zuschauer: 7727
Strafminuten: 10 / 14

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 29:33 (11:14)

Tore für SG Flensburg-Handewitt: Svan Hansen 6, Mogensen 5, Boesen 4, Carlén 3, Eggert 3/3, Fahlgren 3, Djordjic 2, Karlsson 1, Mocsai 1, Szilagy 1
SC Magdeburg: Natek 10, van Olphen 5, Coßbau 4, Tönnesen 4/2, Grafenhorst 3, Jurecki 3, Wiegert 2, Landsberg 1, Weber 1
Zuschauer: 5820
Strafminuten: 6 / 6

Rhein-Neckar Löwen – Frisch Auf Göppingen 28:26 (14:10)

Tore für Rhein-Neckar Löwen: Bielecki 11, Gensheimer 5/2, Schmid 5, Lund 2, Myrhol 2, Cupic 1, Groetzki 1, Stefansson 1
Frisch Auf Göppingen: Kaufmann 8, Haaß 4, Thiede 4, Schubert 3/3, Horak 2, Späth 2, Häfner 1, Oprea 1, Schöne 1
Zuschauer: 9993
Strafminuten: 8 / 8