Handball

Tolle Leistung reicht HSV nicht

Champions League: Starke Löwen in Velenje

Tolle Leistung reicht HSV nicht

Michael Müller

Lieferte in Slowenien eine starke Leistung ab: Michael Müller. picture-alliance

Die Badener gewannen bei RK Gorenje Velenje in beeindruckender Weise 37:29 (19:12) und können damit vier Spieltage vor Ende der ersten Phase nur noch theoretisch von einem der ersten vier Plätze verdrängt werden.

Die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren zeigte sich in einer hitzigen Atmosphäre von Beginn an unbeeindruckt und erspielte sich rasch einen komfortablen Rückstand. Mitte der ersten Hälfte schlichen sich aber leichte Unkonzentriertheiten ins Spiel der Löwen ein, die Slowenen schafften es aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. Nach der Halbzeit steigerten sich die Badener aber wieder und brachten letztlich den routinierten 37:29 (19:12)-Erfolg in trockene Tücher.

Champions League

Auffälligste Löwen waren dabei Michael Müller, der neben sieben geworfenen Toren zudem mit feinen Zuspielen und erstklassigen Finten zu überzeugen wusste. Gefährlichster Werfer wurde aber sein Mannschaftskollege Uwe Gensheimer, der gleich neunmal ins Schwarze traf.

HSV vs. Ciudad: Tempohandball in Reinkultur

Das Highlight stieg aber in der Quijote Arena in Spanien, wo Titelverteidiger Ciudad Real den HSV Hamburg empfing. Die Spanier mussten aber mit Linksaußen Jonas Källmann (Bänderverletzung im Fuß) auf einen ihrer Schlüsselspieler verzichten. Nicht nur deswegen rechneten sich die Hanseaten etwas aus, vielmehr war man auf Revanche für die bittere 26:32-Heimniederlage gegen das Team von Startrainer Talant Dushebajev aus.

Trainer Martin Schwalb hatte seine Mannschaft auch gut eingestellt, offensichtlich war der HSV bis in die Haarspitzen motiviert und zündete zu Beginn ein Feuerwerk. Mit absolutem Tempohandball sollten die Iberer förmlich überrannt werden. Vor allem Krzysztof Lijewski, der seinen 200. Einsatz im Trikot der Norddeutschen feierte, erwischte einen guten Tag und stellte die Real-Defensive ein ums andere Mal vor gehörige Probleme. Die Rechnung schien auch aufzugehen, denn Hamburg erspielte sich eine Vier-Tore-Führung (11:7). Doch Ciudad hatte die passende Antwort und schlug prompt zurück und ging dank eines Treffers von Gull mit der Schlusssekunde der ersten Hälfte mit 14:12 in Front.

Krzysztof Lijewski

Spielte in seinem 200. Spiel für den HSV stark, vergab aber am Ende die Chance zum Ausgleich: Krzysztof Lijewski. imago

Auch nach der Pause blieb es eine ganz enge, aber auch angespannte Angelegenheit. Bezeichnend hierfür war ein Streit zwischen den Trainern Schwalb und Dushebajev, der eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die HSV-Bank zur Folge hatte (37.). Es war ein Spiel auf Messers Schneide. Der Bundesligist war stets dran, lag aber meistens ein bis zwei Tore zurück. Schwalb setzte in den letzten fünf Minuten alles auf eine Karte und ließ eigene Angriffe fast immer ohne Torhüter spielen, d.h. sieben Feldspieler waren auf dem Platz. Und am Ende hätte sich der Mut fast ausgezahlt. Beim Stande von 28:29 hatte der HSV Ballbesitz, doch Krzysztof Lijewski scheiterte am gegnerischen Keeper Arpad Sterbik, ehe David Davis den 30:28-Sieg der Spanier sicherte.

Beste Werfer des Spiels wurden Igor Vori und Krzysztof Lijewski mit je sechs Treffern. Zudem erzielte Pascal Hens sein 999. Pflichtspieltor für die Hanseaten, wirklich freuen konnte er sich darüber wohl nicht.

EHF-Cup: Lemgo reicht ein Remis in Montenegro

EHF-Cup

Im EHF-Pokal kam der ersatzgeschwächte TBV Lemgo fünf Tage nach dem Debakel in der Handball-Bundesliga gegen die Rhein-Neckar Löwen beim montenegrinischen Vertreter Buducnost Podgorica nicht über ein 28:28 (13:15) hinaus. Die Lemgoer stehen aber aufgrund des deutlichen 46:23 aus dem Hinspiel im Achtelfinale. Der TBV, der ohne Holger Glandorf, Sebastian Preiß, Ferenc Ilyes, Jens Bechtloff und Logi Geirsson angetreten war, kam über das gesamte Spiel hinweg nicht so recht in Tritt und musste nach einer zwischenzeitlichen Vier-Tore-Führung in der Schlussminute noch den Ausgleich hinnehmen.