Bundesliga

Gomez: "Haben schon einen Trainer auf dem Gewissen"

Mit Leidenschaft: Wolfsburg zieht sich selbst aus der Krise

Gomez: "Haben schon einen Trainer auf dem Gewissen"

Versöhnung mit den Fans: Die Wolfsburger Spieler in Freiburg.

Versöhnung mit den Fans: Die Wolfsburger Spieler in Freiburg. Getty Images

"Wir haben die Message verstanden", hatte Kapitän Diego Benaglio vor einer Woche erklärt, nachdem einige Dutzend Wolfsburger Fans ihrem Ärger nach der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen mit Sprechchören vor dem Stadion Luft gemacht hatten. Vorangegangen war eine zweite Hälfte gegen die Rheinländer, in der sich der VfL nach 1:0-Führung beinahe wehrlos in das Schicksal einer erneuten Heimpleite ergeben hatte. Offenkundig aber hinterließ der Protest der Anhänger tatsächlich einigen Eindruck bei der Mannschaft. Denn im Breisgau zeigten die Niedersachsen von Beginn bis Ende eine couragierte Vorstellung.

Kampfkraft, Leidenschaft und höhere Laufleistung als der Gegner - insbesondere diese Eigenschaften brachten dem SC Freiburg 15 Punkte aus den ersten neun Spielen und vier Heimsiege zum Start ein. Doch am Samstagnachmittag hielten die Wolfsburger im Breisgau kämpferisch voll dagegen und verteidigten mit letztem Einsatz. Beispiel: der von Joachim Löw frisch in die Nationalmannschaft berufene Yannick Gerhardt bei Freiburgs einziger hochkarätiger Gelegenheit in der zweiten Hälfte gegen Niederlechner. Obendrein liefen die Niedersachsen im Kollektiv mit 114,57 Kilometern sogar ein gutes Stück mehr als die Hausherren (110,11).

Spielersteckbrief Gomez
Gomez

Gomez Mario

Spielersteckbrief Benaglio
Benaglio

Benaglio Diego

Trainersteckbrief Ismael
Ismael

Ismael Valerien

Spielbericht

Gerhardts Teamkollege im Verein - und nun auch bei der DFB-Auswahl -, Mario Gomez, freute sich gleich doppelt über den am Ende etwas zu hoch geratenen Sieg im Breisgau, wo der VfL nunmehr vier Auswärtsspiele in Folge gewann: "Schön, dass ich endlich mal wieder den Unterschied ausmachen konnte", meinte der Stürmer bei Sky nach seinem Doppelpack zum 1:0 und 2:0. Natürlich aber standen auch bei Gomez die drei Punkte, durch die Wolfsburg den Relegationsplatz verließ, im Mittelpunkt. "Es hat sich eigentlich so angefühlt wie die letzten Wochen im Training. Es war unheimlich viel Feuer drin, es war Bereitschaft und Aggressivität im Zweikampf da. In unserer Situation ist nicht angebracht, es mit Klein-Klein zu versuchen, die Spiele zu gewinnen, sondern über den Kampf."

Ismael: Trainerentscheidung am Sonntag?

Unklar ist, ungeachtet des ersten Sieges unter seiner Leitung, die Zukunft als Coach von Valerien Ismael bei der Wolfsburger A-Mannschaft. Zuspruch erhielt der gebürtige Franzose indes erneut aus dem Team. "Wir haben schon einen Trainer auf dem Gewissen. Es ist klar, dass wir jetzt hoffen, mit ihm die Kurve zu kriegen", meinte Gomez, nachdem die Spieler mit Ismael nach dem Foulelfmeter zum 3:0 frenetisch gefeiert hatten.

Trainer und Sportboss verwiesen unterdessen auf ein Treffen am Sonntag: "Morgen werden wir uns nach dem Training zusammensetzen und auch inhaltlich analysieren. Dann wird es eine Entscheidung geben", sagte Ismael - und Klaus Allofs ergänzte: "Valerien und ich sind ganz nahe beieinander. Wir wissen, welchen Weg wir einschlagen wollen oder können. Aber wir werden das im Klub alle gemeinsam bereden und wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir das tun."

jom

Bilder zur Partie SC Freiburg - VfL Wolfsburg