Das Finale des Coupe de France gegen Olympique Marseille bedeutete für Paris St. Germain nicht nur die Chance auf das kleine Triple (Meisterschaft und Ligapokal), sondern auch den Abschied von Superstar Zlatan Ibrahimovic, der sich bekanntlich im Sommer anderweitig orientieren wird . Die Kollegen waren aber sichtlich bemüht, ihm den perfekten Abgang zu bescheren: Di Maria flankte kurz nach dem Anpfiff mit dem Außenrist (!) auf den eingelaufenen Matuidi, der aus kurzer Distanz ins kurze Eck vollstreckte (2.).
Eine Mammutaufgabe also, die da auf Marseille mit dem Rückstand wartete. Doch Olympique zeigte sich unbeeindruckt und stach in Person von Thauvin zu: Der 23-Jährige nahm die Kugel mit dem Linken an, drehte sich und haute mit rechts drauf - Trapp-Vertreter Sirigu (spielte stets im Pokalwettbewerb) war geschlagen - 1:1 (12.). Die direkte Antwort suchte Paris vergeblich, und auch bis zum Pausenpfiff wollte die Kugel nicht mehr über die Linie.
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Italienischer Pokal - Finale
Titel über Titel und 156 Tore in 180 Spielen
Dann aber brachen die letzten 43 Minuten für Ibrahimovic im PSG-Trikot an, die der Schwede natürlich krönen wollte. In der 47. Minute war es bereits so weit: Matuidi wurde im Strafraum gefällt, Ibra übernahm und ließ Mandanda keine Chance. Nur zehn Zeigerumdrehungen später gelang die Vorentscheidung, weil der 34-jährige Ausnahmekönner die Übersicht behielt und Cavani perfekt einsetzte - 3:1 (57.). Der vierte Streich war dann einmal mehr Ibrahimovic vorbehalten, der von Matuidi auf die Reise geschickte wurde. Frei vor Mandanda behielt der Skandinavier die Ruhe und netzte ein (82.), der Anschlusstreffer von Batshuayi war nur noch Formalia (87.).
Paris krönte sich zum zehnten Mal im Pokal. picture alliance
Der 4:2-Endstand war perfekt, sodass sich in der 88. Minute noch einmal alles für "König und Legende" Ibrahimovic erhob. Kurzawa betrat unter tobendem Applaus den Rasen. Ibra tritt mit vier französischen Meisterschaften (2013-16), zwei Pokalsiegen (2015, 2016), drei Ligapokal-Trophäen (2014-16) und drei Supercup-Siegen (2013-15) ab. In 180 Pflichtspielen erzielte er sagenhafte 156 Tore. Der französischen Liga wird Ibrahimovic fraglos fehlen.
Milan und Donnarumma wehren sich
In der Verlängerung zugestochen: Juventus-Angreifer Alvaro Morata. picture alliance
In der Coppa Italia forderte der AC Mailand, der die Saison in der Serie A auf einem höchst enttäuschenden siebten Rang beschlossen hatte und damit auch die Europa-League-Qualifikation leichtfertig verspielte, den amtierenden italienischen Meister Juventus Turin. Ohne die formschwachen Balotelli und Boateng, die vorerst auf der Bank schmorten, startete Milan gut. Honda, Bonaventura und Bacca beschäftigten Juve derart, dass die Alte Dame in den ersten 45 Minuten nicht ein einziges Mal aufs gegnerische Tor schoss.
Der größte Aufreger vor dem Juve-Gehäuse, das erwartungsgemäß Neto für Altmeister Buffon (Bank) hütete: Bonaventura zog im Strafraum aus verdeckter Position ab, doch Neto war auf dem Posten (24.). Mehr hatte der einseitige erste Durchgang (6:0 Torschüsse für den Außenseiter) dann auch nicht zu bieten. Nach dem Seitenwechsel investierten die Bianconeri mehr - und kamen auch zu Chancen. Bei Leminas scharfer Flanke rettete Milan-Keeper Donnarumma mit der rechten Hand vor Dybala, wenig später packte der 17-Jährige gegen Pogbas Schuss aus spitzem Winkel entschlossen zu (48., 69.).
110. Minute: Alte Dame wird erlöst
Weil der Ball auf keiner der beiden Seiten rein wollte, ging es in die Verlängerung. Dort hatten nur Pogba und Bacca wirklich zwingende Gelegenheiten (102., 103.). Für den entscheidenden Moment sorgte der eingewechselte Morata, der auf das überragende Zuspiel von Cuadrado mit einem Dropkick antwortete - 1:0 (110.). Keiner im Olimpico rechnete mehr mit Milan, das Sekunden vor Schluss aber durch Mauri noch einmal die Riesenchance vergab. Danach war Schluss und der elfte nationale Pokaltitel für die Alte Dame eingetütet.
msc