27 Punkte aus zehn Partien fuhren die Spanier ein, England gewann alle Quali-Spiele bei einem Torverhältnis von 31:3. Beste Voraussetzungen also für einen Leckerbissen?
Eigentlich ja, wären da nicht die vielen Ausfälle auf beiden Seiten. Beim amtierenden Europameister ist Isco der neueste Akteur auf der Liste. Der 23-jährige Mittelfeldspieler von Real Madrid leidet an einer Muskelzerrung. Zuvor hatten bereits die Verteidiger Sergio Ramos (Schulterverletzung) und Juanfran (Adduktorenprobleme) sowie der langzeitverletzte David Silva (Knöchelverletzung) abgesagt. Kein Problem, sagt aber Trainer Vicente del Bosque: "Wir haben da schon einen richtig großen Vorrat an hervorragenden Spielern. Es wird schwer, nur 23 Akteure für Frankreich auszusuchen", lobt der langjährige Coach.
Auf wen del Bosque setzen wird, wollte er nicht verraten. Das Trainingsspiel ließ aber Schlüsse zu: In die Leibchen der A-Elf schlüpften Casillas im Tor, der beim Training von den Fans mit mehreren Spruchbändern und Iker-Sprechchören empfangen wurde. Mario, Piqué, Bartra und Jordi Alba bildeten die Viererkette. Für das Mittelfeld sind wohl Busquets, Iniesta, Thiago und Cesc Fabregas vorgesehen. Das Sturmduo: Diego Costa und Paco Alcacer. Immer noch eine äußerst schlagkräftige Truppe, zumal von der Bank noch Spieler wie Morata, Mata, Cazorla und Pedro kommen könnten.
Vardy muss passen - Rooney spielt trotzdem nicht
Immer locker bleiben: Wayne Rooney & Co. auf einer aufwärmrunde beim Training in Alicante. picture alliance
Bei den Three Lions hätte man allzu gerne Shooting-Star Jamie Vardy auf den Zahn gefühlt. Der 28-Jährige führt die Torjägerliste in England mit zwölf Treffern an, war in den vergangenen neun Spielen jedes Mal erfolgreich. Wegen einer Knieprellung wird er nun aber gegen die Iberer aussetzen müssen. Für das folgende Länderspiel gegen den EM-Gastgeber ist der Zug laut Hodgson aber noch nicht abgefahren: "Ich hoffe, Jamie erholt sich und ist gegen Frankreich wieder einsatzfähig."
Bereits vor Vardys Ausfall wurde kommuniziert, dass Rooney eine Pause gegen die Spanier erhält - und das bleibt auch so, trotz der Verletzung des Angreifers aus Leicester. Dies unterstreicht umso mehr, dass Hodgson nach Alternativen für den 30-Jährigen sucht. Rooney ist zwar in der Nationalmannschaft treffsicher und mutierte dank seines 50. Treffers im September gar zum Rekordschützen der Engländer, für seinen Klub Manchester United reichte es hingegen erst zu zwei Treffern in der Liga. "Wir werden die zwei Spiele nutzen, um zu schauen, wie verschiedene Spieler miteinander spielen können. Im Sturm haben wir Wayne, Jamie, Harry Kane und Ross Barkley, die sich abwechseln werden", sagte Hodgson. Gegen die Furja Roja sollen es demnach Kane und Barkley richten.
Auf den Putz haut Rooney wegen der Sturmrotation nicht. "Es ist wichtig, dass der Trainer in diesen Spielen so viele Spieler wie möglich sehen kann, bevor es im Sommer zur Europameisterschaft geht", erklärte der Three-Lions-Kapitän. Gegen Frankreich am kommenden Dienstag (21 Uhr) darf er dann auf die Jagd nach seinem 51. Länderspieltor gehen.
