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Prandellis Spiel des Lebens

Italien: Pirlo und Buffon vertrauen den eigenen Stärken

Prandellis Spiel des Lebens

Italien am Scheideweg: Cesare Prandelli steht mit den Azzurri in Natal vor dem frühen Aus.

Italien am Scheideweg: Cesare Prandelli steht mit den Azzurri in Natal vor dem frühen Aus. Getty Images

"Es ist mit keiner anderen Partie vergleichbar, die ich bisher erlebt habe", sagte der 56-Jährige am Montag in Natal. In der Partie am Dienstag (LIVE! ab 18 Uhr bei kicker.de) gegen Uruguay reicht der Squadra Azzurra ein Remis, um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren. "Wir sind noch immer im Rennen, wir müssen positiv denken", forderte Prandelli vor dem Spiel.

Das fällt vielen allerdings nach dem dürftigen Auftritt gegen Außenseiter Costa Rica (0:1) schwer. Die Statistik wies sechs Kilometer weniger Laufweg im Vergleich zum ersten Spiel gegen England aus. Vor allem nach dem Wechsel wirkten die Azzurri ausgepumpt und ideenlos.

Weltmeisterschaft - Vorrunde, 3. Spieltag
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Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe D
Pl. Verein Punkte
1
Costa Rica Costa Rica
7
2
Uruguay Uruguay
6
3
Italien Italien
3

Gut möglich also, dass Prandelli eine verjüngte Mannschaft auf das Feld schickt. BVB-Neuzugang Ciro Immobile etwa durfte im Training an der Seite von Mario Balotelli stürmen und steht vor seinem Startelf-Debüt. Zuvor hatten italienische Zeitungen den Einsatz des Serie-A-Torschützenkönigs gefordert und so den Druck auf Prandelli erhöht. "Er ist ein moderner Angreifer, der in die Tiefe gehen kann, der im Strafraum einen Torriecher hat", lobte der Coach vorweg.

Die Partie ist vergleichbar mit einem Halbfinale oder Finale.

Andrea Pirlo
Andrea Pirlo

Vertraut auf die eigenen Stärken: Regisseur Andrea Pirlo. Getty Images

"Die Partie ist vergleichbar mit einem Halbfinale oder Finale", urteilte Mittelfeldspieler Andrea Pirlo. Doch größere Sorgen macht sich offenbar niemand im Team. "Wir kennen unsere Stärke, es hängt alles von uns ab. Wir sind überzeugt, dass wir ein großartiges Spiel machen können." Der ebenfalls erfahrene Gianluigi Buffon sieht es ähnlich abgeklärt. "Das ist jetzt mein zehntes großes Turnier, und erst einmal haben wir uns schon nach dem zweiten Gruppenspiel für die K.o.-Phase qualifiziert. Alles ist im Lot. Wir sind beunruhigt, aber in einem gesunden Maße", sagte Buffon und beschwörte italienische Tugenden: "Die Geschichte zeigt: Je mehr auf dem Spiel steht, desto besser sind wir."

Auf Remis will Italien dabei keinesfalls spielen. "Wir hoffen, dass wir unser Spiel durchsetzen können und die Partie gewinnen können. Wir haben alle Möglichkeiten dafür", unterstrich Pirlo. "Wir werden sicherlich nicht auf Unentschieden spielen." Allerdings wird die Hitze in Natal um 13 Uhr Ortszeit den Spielern in die Glieder kriechen. Nach tagelangen Regenfällen herrschen dort wieder hochsommerliche Temperaturen.