WM

Kein Nachspiel für Villa

Spanien: Angreifer kommt ungeschoren davon

Kein Nachspiel für Villa

Emilio Izaguirre und David Villa

Watsche ohne Folgen: David Villa nach seinem "Reflex" gegen Emilio Izaguirre. imago

Aufgrund der Fernsehbilder wäre es durchaus nicht verwunderlich gewesen, hätte die FIFA reagiert. Tat sie aber nicht: "Die Disziplinarkommission hat den Fall untersucht und wird kein Verfahren eröffnen", hieß es von FIFA-Sprecher Pekka Odriozola am Mittwoch in Johannesburg. Villa war in der ersten Hälfte mit dem Honduraner Emilio Izaguirre aneinander geraten, der dem Spanier wohl auf den Fuß treten wollte. Der 28-Jährige zog den Schlappen aber weg und haute dafür zu. "Es ist etwas, auf das ich nicht stolz bin. Das habe ich instinktiv gemacht", erklärte der EM-Torschützenkönig nach dem Spiel, "ich habe meinen Arm ausgefahren. Ich muss versuchen, in Zukunft ruhiger zu sein", erklärte der Spanier sein Verhalten.

Spielbericht

Schiedsrichter Yuishi Nishimura aus Japan war die Szene entgangen, den zahlreichen TV-Kameras am Spielfeldrand natürlich nicht. Eine nachträgliche Strafe für den 40-maligen Torschützen der "Roten Furie" ist aber dennoch vom Tisch.

Villa kann somit im letzten Gruppenspiel am Freitag gegen Chile mitwirken. "Das war ein Reflex. Ich wollte ihn eigentlich nur wegschubsen. Das war keine Absicht", sagte Villa außerdem zu der Szene. Sein Trainer Vicente Del Bosque war der Ärger deutlich anzumerken. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Aber alle Spieler sollten sich bewusst sein, dass ein solcher Vorfall ein Akt der Dummheit ist und der Mannschaft großen Schaden zufügen kann", so der 59-Jährige am Dienstag.

Sperre im "Fall Frings"

Gerade die deutschen Fans werden für den Freispruch nicht allzu viel Verständnis aufbringen. Bei der WM 2006 in Deutschland hatte die Disziplinarkommission den TV-Beweis nach dem Viertelfinale zwischen der DFB-Auswahl und Argentinien eingesetzt. Anschließend wurde Torsten Frings wegen eines Schlags gegen den Südamerikaner Julio Cruz für das Halbfinale gegen Italien gesperrt. Für ein zweites Spiel wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt.