20:36 - 6. Spielminute

Tor 0:1
Rehmer
Rechtsschuss
Vorbereitung Jancker
Deutschland

20:53 - 21. Spielminute

Tor 1:1
Charisteas
Rechtsschuss
Griechenland

21:01 - 24. Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Georgatos
Griechenland

20:58 - 25. Spielminute

Tor 1:2
Ballack
Foulelfmeter,
Rechtsschuss
Vorbereitung Ballack
Deutschland

21:01 - 27. Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Georgiadis
Griechenland

21:13 - 35. Spielminute

Spielerwechsel
Mavrogenidis
für Kostoulas
Griechenland

21:09 - 37. Spielminute

Gelbe Karte (Griechenland)
Patsatzoglu
Griechenland

21:17 - 43. Spielminute

Tor 2:2
Georgiadis
Kopfball
Vorbereitung Georgatos
Griechenland

21:50 - 60. Spielminute

Gelb-Rote Karte (Deutschland)
Deisler
Deutschland

21:58 - 67. Spielminute

Spielerwechsel
Klose
für Neuville
Deutschland

22:03 - 74. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Wörns
Deutschland

22:04 - 75. Spielminute

Spielerwechsel
Niniadis
für Karagounis
Griechenland

22:07 - 78. Spielminute

Spielerwechsel
M. Bode
für Jancker
Deutschland

22:11 - 82. Spielminute

Tor 2:3
Klose
Kopfball
Vorbereitung Ziege
Deutschland

22:20 - 84. Spielminute

Spielerwechsel
Alexandris
für Charisteas
Griechenland

22:20 - 90. Spielminute

Tor 2:4
M. Bode
Linksschuss
Vorbereitung Rehmer
Deutschland

22:22 - 90. Spielminute

Spielerwechsel
Ramelow
für Jeremies
Deutschland

GR

GER

WM-Qualifikation Europa

Gruppe 9: Griechenland - Deutschland 2:4 (2:2)

Schon wieder dieser Klose!

Das Spiel in Athen war das 700. der deutschen Länderspielgeschichte - und es hätte eigentlich das letzte des Interimstrainers Rudi Völler sein sollen. So war es zumindest am 2. Juli 2000 beschlossen worden. Doch die bekannten Entwicklungen um die Person Christoph Daums haben dazu geführt, dass der Glücksfall Völler weiterhin als Hoffnungsträger auf dem Weg zur WM 2002 gilt. Gerade nach dem 4:2 von Griechenland, dem vierten Sieg im vierten Spiel auf dem Weg zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2002.


Die deutsche Gruppe 9


Doch dieser Triumph darf nicht übertünchen, dass eine couragierte und gegenüber den letzten Spielen stark verbesserte Offensivleistung durch Zweikampfschwächen und mangelnde Abstimmung im Defensivbereich fast egalisiert worden wäre.

Zwei Mal gab Deutschland eine Führung aus der Hand, doch der große Mut und das hohe Tempo der Mannschaft wurde ebenso belohnt wie die Angriffs-Philosophie des Teamchefs. Er wechselte in Unterzahl, als das Spiel auf der Kippe stand, für Stürmer Neuville nicht einen Abwehrspieler, sondern Matchwinner Klose ein. Schon wieder, wie gegen Albanien, dieser 22-jährige Klose!

Völlers Umstellungen trugen früh Früchte Fünf personelle Veränderungen hatte der Teamchef der deutschen Mannschaft nach dem spielerischen Notprogramm beim dürftigen 2:1 über Albanien vorgenommen. Heinrich, Ziege, Ballack, Rehmer und Jancker kamen für Hamann, Bode, Ramelow, Bierhoff und den gesperrten Scholl in die Anfangsformation, die so noch sieben Spieler aufwies, die im September 2000 in Hamburg gegen Griechenland zu Beginn auf dem Platz gestanden und 2:0 gewonnen hatten.

Bei den Platzherren, die gestern als Tabellenletzter der Gruppe 9 ins Rennen gingen und auf denen nach einer Niederlage in Albanien ein besonders hoher öffentlicher Druck lastete, waren aus dieser Partie noch fünf Akteure dabei. Nur auf der Bank saß Kostas Konstantinidis von Hertha BSC Berlin. Besonders schmerzlich war der Ausfall von Stürmerstar Machlas von Ajax Amsterdam, der sich am Montag im Training verletzt hatte.

Völlers Umstellungen trugen früh Früchte, als Rehmer auf Pass Janckers für die frühe Führung sorgte. Mit hoher Aggressivität - sieben Foulspiele in den ersten acht Minuten und insgesamt 19 in der ersten Halbzeit mögen als numerischer Beleg dafür dienen - versuchte die deutsche Elf, dem Gegner den Schneid abzukaufen. Taktisch musste der Plan, mit einer Dreierkette zu verteidigen, schnell zu den Akten gelegt werden, weil die Griechen nur mit einer Spitze, aber mit einem offensiven und variablen Mittelfeld angriffen. Daher rückte Ziege sehr weit zurück, und auch Rehmer wurde phasenweise in die Abwehrreihe integriert, die dann aus fünf Mann bestand.

Doppelfehler von Wörns und Libero Nowotny In Gegenrichtung entstanden allerdings auch Räume, in die besonders Deisler in Zusammenarbeit mit seinem Berliner Vereinskollegen Rehmer hinein stieß und dann von dort aus das Spiel häufig gefährlich verlagerte. Nach 35 Minuten reagierte Trainer Daniel, indem er die Schwachstelle Kostulas vom Feld nahm und Patzatzoglou aus dem rechten defensiven Mittelfeld in die linke Position der Dreierkette beorderte.

Obwohl die deutsche Mannschaft über den gesamten Platz sehr engagiert in die Zweikämpfe ging, verlor sie die entscheidenden in Tornähe. Beide Gegentreffer hatten zwei nahezu identische Fehlerquellen. Jeweils demonstrierte Wörns eine Schwäche direkt gegen den Mann, und Libero Nowotny konnte diesen Mangel nicht ausbügeln, weil er nicht richtig im Raum stand. So gab Völlers Team zwei Mal einen Vorsprung aus der Hand, und die ansehnliche Vorstellung in der Offensive blieb zunächst unbelohnt.

Da auch die Griechen vehement den Vorwärtsgang einlegten, steigerte sich die Zahl der Torchancen, und der Unterhaltungswert dieses Spiels erreichte Spitzenwerte. Der gesamte deutsche Mannschaftsblock verschob sich nach der Pause 25 bis 30 Meter vom eigen Tor weg. Damit sollte dem Kombinationswirbel des Gegners bereits im Ansatz der Nährboden entzogen werden. Dies gelang jedoch nicht, weil Nowotny, Heinrich und Wörns Defizite im Zweikampf hatten.

Jungtalent Deisler zeigte zwei Gesichter. Auf der einen Seite Ideenreichtum und Esprit, aber auf der anderen auch Übermotivation, als er sich nahe der Mittellinie nach einem ungestümen Foul an Karagunis die zweite Gelbe Karte abholte und seine Mannschaft somit numerisch schwächte. Doch die Deutschen bewiesen großes Herz und ihr Teamchef viel Mut. Auch in Unterzahl brachte Völler für Stürmer Neuville Stürmer Klose und später noch Offensivmann Bode. Beide trafen - zu zehnt gelang es, aus einem 2:2 ein 4:2 zu machen.

Wolfgang Tobien