12 Minuten gegen die Ukraine, 24 Minuten gegen Polen, 35 Minuten gegen Nordirland - so sieht die Bilanz für Schürrle bei der bisherigen EM aus. Der 25-Jährige spielt bislang nur eine Nebenrolle in Frankreich, auch wenn er mit der Zeit immer mehr Spielzeit zu bekommen scheint. Gegen die Slowakei am Sonntag im K.-o.-Rundenspiel wird der Mittelfeldmann, der in 55 Länderspielen bereits 20 Treffer erzielt hat, den Beginn der Partie voraussichtlich auch nur von der Bank aus erleben.
"Wir alle wollen spielen - möglichst viel und möglichst von Beginn an", sagt Schürrle im Interview auf dfb.de. Wichtig aber sei, "dass alle Spieler erkennen, dass es ums große Ganze geht, um die Mannschaft." Man müsse sein Ego zurückstellen, denn nur mit einer harmonischen Mannschaft sei es möglich, Europameister zu werden. Dies sei beim aktuellen deutschen Kader gegeben: "Alle wissen, worum es geht und verhalten sich absolut top. In den Trainingseinheiten, bei denen die Reservisten auf dem Platz stehen, ist das Niveau unglaublich hoch. Es gibt niemanden, der sich hängen lässt."
Spielersteckbrief Schürrle
Deutschland - Vereinsdaten
Gründungsdatum
28.01.1900
Trainersteckbrief Löw
"Bei der Nationalmannschaft kann ich mich mit dieser Rolle anfreunden", so der Wolfsburger. "Bei der WM in Brasilien war es ja ähnlich. Und das Turnier hat mir extrem geholfen." Das oberste Ziel sei es, als Mannschaft weiterzukommen. Jeder Einzelne müsse "den maximalen Beitrag einfließen lassen, den er einfließen lassen kann. Unabhängig davon, ob er zehn Minuten, zwanzig, achtzig oder neunzig auf dem Platz steht - in dieser Zeit muss ein Spieler immer 100 Prozent geben."
Einer, von dem Schürrle beim Turnier besonders beeindruckt ist, ist Toni Kroos. Den deutschen Regisseur adelt er gar zum besten Spieler des bisherigen Turniers: "Mit welcher Sicherheit, mit welcher Ruhe und mit was für einer Präzision er spielt - das ist einfach überragend." Kroos sei "einfach unglaublich spielintelligent, Spieler wie er sind ganz, ganz selten."
Und noch einen seiner Teamkollegen hebt er besonders hervor. Jerome Boateng sei ohne Zweifel der beste Verteidiger der Europameisterschaft: "Da kann es keine zwei Meinungen geben." Zusammen mit Mats Hummels sei die Innenverteidigung "überragend", weshalb er froh ist, "dass ich nur im Training gegen die deutsche Innenverteidigung spiele."
Da hat er wohl vergessen, dass er nach Hummels' Wechsel zum FC Bayern in der kommenden Bundesliga-Spielzeit zweimal auch in der Liga auf dieses Duo treffen dürfte...
