Nationalelf

Neuer: "Götze ist für viele Jungs ein Vorbild"

Keeper sammelt Länderpunkt und verspricht mehr als 90 Prozent

Neuer: "Götze ist für viele Jungs ein Vorbild"

Noch nie in Schottland: Deutschlands Nationalkeeper Manuel Neuer.

Noch nie in Schottland: Deutschlands Nationalkeeper Manuel Neuer. Getty Images

Vor sechs Jahren - genauer gesagt am 2. Juni 2009 - bestritt Manuel Neuer sein erstes Länderspiel (gegen Vereinigte Arabische Emirate, 7:2). Die Reisen mit der DFB-Auswahl und seinen Klubs Schalke 04 und seit 2011 FC Bayern haben den Welttorhüter rund um den Globus geführt, doch mit dem Fußball in Schottland hat er bislang noch keine Erfahrungen gemacht. "Für mich gibt das Spiel in Glasgow auf jeden Fall einen Länderpunkt", sagte der 29-Jährige am Sonntagnachmittag bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem EM-Quali-Spiel am Montagabend. Gespannt sei er vor allem auf die Unterstützung im Stadion für das schottische Team. "Ich freue mich auf das emotionale Publikum, das immer hinter dem Team steht, egal wie es steht."

Großes Lob für Boateng und Götze

Neuer selbst steht in der Nationalmannschaft und beim FC Bayern hinter Jerome Boateng. Und das gefällt ihm offensichtlich sehr gut, denn "ich kann mich auf ihn voll verlassen". Neuer schätzt am Innenverteidiger dessen "Schnelligkeit, seine Kopfballstärke und seine physischen Voraussetzungen", die ausgeprägt seien "wie bei fast keinem anderen". Der laut Neuer "zusammen mit Mats Hummels beste Innenverteidiger" bringt dem DFB-Team und Bayern sehr viel, denn "er kann im Aufbau Pässe in die zweite oder dritte Zone spielen, mit der fünf Spieler des Gegners ausgespielt sind".

Er kann Pässe in die zweite oder dritte Zone spielen, mit der fünf Spieler des Gegners ausgespielt sind.

Neuer über Boatengs Aufbauspiel

Ein ähnliches Loblied singt Neuer auch auf Mario Götze, der "ähnlich wie Boateng nach dem Training immer noch in den Kraftraum geht". Auf dem Platz sei der Doppeltorschütze aus dem Polen-Spiel "immer gefährlich, sieht die freien Räume, weiß wie sich ein Angriff entwickelt." Kurz: Für Neuer ist Götze "ein Vollprofi und für viele andere Jungs ein Vorbild."

Gegen die Schotten erwartet der Schlussmann eine "angeschlagene Mannschaft" und bezieht das auf die überraschende 0:1-Niederlage der Strachan-Elf in Georgien am Freitag inklusive der verspäteten Heimreise und einer Ankunft mitten in der Nacht. "Dennoch werden sie zeigen wollen, dass sie es besser können", warnt Neuer und verspricht, dass "wir deswegen nicht mit 90 Prozent ins Spiel gehen werden". Im Vergleich zum Hinspiel, das exakt vor einem Jahr in Dortmund mit einem knappen 2:1 endete (Doppeltorschütze Thomas Müller), rechnet Neuer wieder mit derselben taktischen Ausrichtung. "Sie werden wieder tief stehen, das Zentrum dicht machen und auf Konter lauern. Daran ändert auch die Tabellensituation nach der Niederlage in Georgien nichts."

Neuer: "Wir brauchen offensive Außenverteidiger"

Für die eigene Marschrichtung betont Neuer ausdrücklich, dass auch die eigenen Außenverteidiger wieder Druck nach vorne ausüben müssen - auch wenn dann wie am Freitag gegen Polen der Gegner offene Räume wie vor dem Tor von Robert Lewandowski nutzt. "Wir müssen einfach zusehen, dass wir bei Ballverlust im Block verschieben und viele Leute in die Gefahrenzone bringen. Nach vorne brauchen wir in unserem System aber offensive Außenverteidiger."

bst