Bundesliga

"Enttäuschter" Bakalorz widerspricht Klopp

Paderborn-Manager Born ärgert die Debatte um Reus-Foul

"Enttäuschter" Bakalorz widerspricht Klopp

Wundert sich über Jürgen Klopp und die anderen BVB-Verantwortlichen: Marvin Bakalorz (r.).

Wundert sich über Jürgen Klopp und die anderen BVB-Verantwortlichen: Marvin Bakalorz (r.). imago

Paderborns Manager Michael Born hat Borussia Dortmund und Teile der Medien für die Debatte um das Foul von Marvin Bakalorz an Marco Reus kritisiert . "Wir würden über das Ganze nicht diskutieren, wenn der BVB in der Bundesliga so erfolgreich wäre wie in der Champions League und vor allem wenn es Marco Reus unglücklicherweise nicht zum vierten Mal in diesem Jahr erwischt hätte", sagte Born dem kicker.

Paderborns Manager nahm SCP-Mittelfeldspieler Bakalorz, der Reus am Samstag gefoult hatte, in Schutz und verwies auf eine ähnliche Szene im Zweigligaspiel zwischen RB Leipzig und dem FC St. Pauli. Dort hatte Marc Rzatkowski nach einer rüden Attacke des Leipzigers Daniel Frahn wie Reus einen Außenbandriss erlitten . "Darüber", stellte Born fest, "wird kein Wort verloren".

Spielersteckbrief Bakalorz
Bakalorz

Bakalorz Marvin

Spielersteckbrief Reus
Reus

Reus Marco

Bundesliga - 12. Spieltag
mehr Infos

"Gelb war völlig ausreichend"

Es gehe ihm nicht darum, das Foul von Bakalorz zu rechtfertigen, "sondern um eine Einordnung", erklärte Born weiter und betonte: "Die Verletzung ist sehr bitter für Marco Reus, und das Ganze tut uns sehr leid. Aber es passierte im Kampf um den Ball. So etwas kommt im Fußball einfach vor. Gelb war daher völlig ausreichend."

Reus war beim 2:2 in Paderborn nach der Attacke von Bakalorz ausgewechselt und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden. BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte Bakalorz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel kritisiert und erklärt, er habe dem ehemaligen Dortmunder früher schon geraten, nicht mehr "unkontrolliert" zu grätschen.

Was im Spiel auf der Dortmunder Bank passiert ist, hat mich enttäuscht.

Marvin Bakalorz

Bakalorz, der laut eigener Aussage in den vergangenen Tagen teils übel beleidigt worden und am trainingsfreien Montag in der Heimat auf Tauchstation gegangen war, widersprach Klopp nun. "Ich habe beim BVB vorwiegend in der U 23 trainiert und gespielt. Dass Jürgen Klopp mich damals auf das Grätschen angesprochen hat, ist nicht zutreffend", sagte Bakalorz dem kicker.

Frage der Woche

Zudem kritisierte der 25-Jährige, der zwischen 2010 und 2013 in Dortmund unter Vertrag gestanden hatte, das Verhalten seines früheren Arbeitgebers. "Was im Spiel auf der Dortmunder Bank passiert ist, hat mich enttäuscht. Die Dortmunder Verantwortlichen, die mich seit Jahren kennen, haben mir indirekt Absicht unterstellt. Das trifft mich sehr", sagte Bakalorz.

Entschuldigung per SMS: "Marco war keineswegs sauer"

Der Sohn des früheren Bundesliga-Profis Dirk Bakalorz erklärte, dass er sich per SMS bei Reus für sein Foul entschuldigt habe. "Marco war keineswegs sauer. Er hat gesagt, dass er weiß, dass es keine Absicht war und so etwas im Fußball passieren kann", sagte Bakalorz und kündigte an, sich noch einmal mit Reus unterhalten zu wollen, wenn sich die Aufregung etwas gelegt habe.

Jan Reinold