Bundesliga

Veh stärkt Ibisevic und fordert Unordnung

Stuttgart: Startet Kostic gegen Hoffenheim?

Veh stärkt Ibisevic und fordert Unordnung

"Er hat dem VfB schon das ein oder andere Mal den Arsch gerettet", sagt sein Trainer: Stürmer Vedad Ibisevic.

"Er hat dem VfB schon das ein oder andere Mal den Arsch gerettet", sagt sein Trainer: Stürmer Vedad Ibisevic. picture alliance

855 Minuten ohne Tor sind eine lange Zeit, für einen Torjäger wie Vedad Ibisevic sind sie eine Ewigkeit. Seit Januar hat der Bosnier nicht mehr für den VfB Stuttgart getroffen, auch in der neuen Saison wirkt er entgegen aller Beteuerungen in der Sommerpause genervt und frustriert. Bei den Fans ist sein Rückhalt längst drastisch gesunken, sein Trainer jedoch steht aufrecht hinter ihm.

"Er hat es nicht leicht", sagte Armin Veh am Donnerstag in Stuttgart, "aber man muss auch sagen, er hat dem VfB schon das ein oder andere Mal den Arsch gerettet." 33 Tore und 15 Assists sammelte er in 75 Bundesliga-Partien mit dem roten Ring auf der Trikotbrust, der letzte Scorerpunkt datiert jedoch vom 29. Januar (Tor beim 1:2 gegen den FC Bayern). Es folgten zehn erfolglose Auftritte im Verein, nur bei der WM traf er einmal.

"Wir machen es ihm als Mannschaft auch nicht einfach", findet Veh mit Fug und Recht: Mickrige sechs Torchancen hat sich der VfB an den ersten drei Spieltagen erarbeitet, Köln, in dieser Statistik Vorletzter, hatte fünf mehr. Ibisevic fehlt es, abgesehen von der nötigen Körpersprache und Zweikampfstärke , vor allem an Unterstützung.

Das ist wie zu Hause: Da muss auch mal eine Tasse auf dem Tisch rumstehen, damit das Haus bewohnt aussieht.

Armin Veh will mehr Unordnung im VfB-Spiel

Doch wie genau soll das gegen 1899 Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) besser werden? An eine Pause für Ibisevic denkt Veh nicht, zumal Daniel Ginczek am Wochenende in der U 23 Spielpraxis sammeln soll. Vehs Vorschlag stattdessen: ein wenig offensives Chaos. "Ab und zu braucht es ein bisschen Unordnung", will er die Grundordnung nicht zu starr interpretiert wissen. "Das ist wie zu Hause: Da muss auch mal eine Tasse auf dem Tisch rumstehen, damit das Haus bewohnt aussieht."

Kostic mit Startelfchancen, Didavis Loch "völlig normal"

Weil Sport auch Spaß machen solle, dürfe es nicht sein, dass "wir hinten gut stehen und vorne keine Tore schießen". Unter der Woche ließ er einfache Torabschlüsse üben. "Wir müssen halt auch mal mit drei Mann in den Strafraum kommen. Sonst ist es schwierig, Tore zu erzielen."

Kapitän Christian Gentner hatte Veh diesbezüglich schon ermahnt , nun könnte Filip Kostic sein nächster Hoffnungsträger sein, der in seinen vier bisherigen Kurzeinsätzen durchaus positive Ansätze zeigte. Vor allem wegen dessen Zug zum Tor gab der VfB im Sommer sechs Millionen Euro (plus eine Million erfolgsabhängige Bonuszahlung) für den Serben aus. Daniel Didavi, dessen kleines Form-Loch Veh nach fast zweijähriger Verletzungszeit "ganz normal" nennt, ist zudem wieder einsatzbereit, links hinten dürfte Adam Hlousek den anfälligen Gotoku Sakai verdrängen. Die größeren Personalsorgen haben jedenfalls die Gäste .

Gleiche Konstellation wie vor einem Jahr - Ergebnis: 6:2 gegen Hoffenheim

Die ganze Mannschaft trainiere fleißig, betont Veh, "aber das nützt nichts, wenn wir's im Spiel nicht rüberbringen". Voriges Jahr klappte es gegen Hoffenheim bestens: Auch damals gastierte die TSG mit fünf Punkten nach drei Spielen beim noch sieglosen VfB - und ging, unter anderem nach drei Ibisevic-Toren, bei Thomas Schneiders Bundesliga-Debüt als Trainer mit 2:6 unter . Diesmal ist es für Veh ein besonderes Spiel, sein 100. als Stuttgarter Trainer. Und erneut gilt: "Die Mannschaft braucht ein Erfolgserlebnis, dann laufen die Dinge einfacher und besser." Veh glaubt an die Initialzündung. "Es ist ja nicht so, dass wir nichts können."